- Frage an Prof.Malik (Malik-Fragesammlung) - zani, 16.09.2003, 13:46
- Re: Ein Volk unterwirft das andere, schon gibt's Termin - Theo Stuss, 16.09.2003, 15:24
- Re: Ein Volk unterwirft das andere, schon gibt's Termin - dottore, 16.09.2003, 16:20
- Re: Lex Salica - Theo Stuss, 16.09.2003, 16:54
- Re: Lex Salica - Popeye, 16.09.2003, 18:23
- Re: Lex Salica - dottore, 17.09.2003, 14:22
- Re: Lex Salica - per Email an Dich - done (owT) - Popeye, 17.09.2003, 14:55
- Re: @dottore: tally_bibliography - Uwe, 17.09.2003, 15:30
- Re: Suupi, gerade auch von Popeye gekriegt - Dank auch dorthin! (owT) - dottore, 17.09.2003, 17:03
- Re: Lex Salica - dottore, 17.09.2003, 14:22
- Re: Lex Salica - dottore, 17.09.2003, 14:12
- Re: Lex Salica - Popeye, 16.09.2003, 18:23
- Re: Lex Salica - Theo Stuss, 16.09.2003, 16:54
- Re: Temin gibt es auch ohne Kontrakt: der Raub - zani, 16.09.2003, 16:33
- Re: Ein Volk unterwirft das andere, schon gibt's Termin - dottore, 16.09.2003, 16:20
- Re: Ein Volk unterwirft das andere, schon gibt's Termin - Theo Stuss, 16.09.2003, 15:24
Re: Lex Salica
-->>Jo Dottore,
>
>man müsste nachweisen, dass die Lex Salica Rechtsbräuche aus der Zeit vor der Völkerwanderung enthält, was zum Teil angehen mag.
Die Lex Salica ist im wesentlichen ein Straf-Katalog ("wer einen Knecht tötet... zahlt xxx Solidi" usw.). Diese Strafen wurden vermutlich im Thing verhängt bzw. dort vollstreckt, Termine dazu weiß ich nicht, da ich den Text jetzt nicht zur Hand habe.
>Aber wie ist jetzt speziell mit Eigentumsübertragung? Was, wenn das aus der Zeit der Landnahme in Gallien stammt?
Gut möglich. Immerhin ähnelt die Übertragungszeremonie in etwa der römischen.
>Gibt es da römische Quellen?
Ja, die römische mancipatio ist eine höchst umständliche Prozedur. Die Zeugen sind in beiden Abläufen von allergrößter Wichtigkeit. Da jeder Kauf mindestens eine Eigentumsübertragung nach sich zieht, muss der Käufer seines Eigentums absolut sicher sein, um nicht in Probleme zu kommen.
Die sog."episkopoi" (römisch"pontifices") sind jene Figuren, welche die Eigentumsübertragung beaufsichtigten (episkopein) bzw als"Brückenschläger" (pons, facere) dienten und nicht etwa christliche"Bischöfe", zu denen sich später mutierten. Die rechtsfesten Übertragungen fanden in den"Basiliken" Statt, die höchst diesseitige Geschäftsabwicklungsorte waren und nicht etwa"Kirchen".
Zu Varus etc. kenne ich mich zu wenig aus. Sicher ist für mich aber: Corvey war ein vorgeschobener römischer Legionärsort, man schaue sich nur die entdeckten Malereien im 1. Stockwerk an: Junge, der auf Delphin reitet, usw. - das soll christlich sein?
Die Goldmaske stammt übrigens aus Carnutum, dem Legionslager an der Donau. Insgesamt war das römische Imperium ein subtiles Inkasso-System und, wie schon vor über 100 Jahren entdeckt wurde, der Limes nicht etwas eine Grenzbefestigung gegen feindliche Truppen, worüber diese nur gelacht hätten, sondern eine Zollgrenze.
Gruß!

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