- Gewalttheorie, hier: Die"reisende Macht" - dottore, 18.09.2003, 13:41
- Re: Klar doch - André, 18.09.2003, 14:07
- Re: Klar doch - Diogenes, 18.09.2003, 14:26
- Re: Klar doch - dottore, 18.09.2003, 15:20
- Reisende in Sachen Macht - Popeye, 18.09.2003, 15:00
- Re: Reisende in Sachen Macht - dottore, 18.09.2003, 16:03
- Das erste Stadium ist Raub und Mord im Grenzkrieg... - Popeye, 18.09.2003, 16:42
- Re: Reisende in Sachen Macht - Uwe, 18.09.2003, 22:45
- Re: Reisende in Sachen Macht - Popeye, 19.09.2003, 07:12
- Re: Reisende in Sachen Macht - dottore, 18.09.2003, 16:03
- Re: Klar doch - Diogenes, 18.09.2003, 14:26
- Da sieht man mal wo unser Politikervolk ihre Wurzeln hat! - Burning_Heart, 18.09.2003, 14:25
- Re: Da sieht man mal wo unser Politikervolk ihre Wurzeln hat! - Euklid, 18.09.2003, 15:05
- Re: Doch, sie reisten zum Vergnügen - Bob, 18.09.2003, 14:32
- Re: Doch, sie reisten zum Vergnügen - dottore, 18.09.2003, 15:08
- Die Gen-Uebertragungen halten bis heute an - Emerald, 18.09.2003, 15:36
- Re: Banken-Paläste dienen demselben Zweck: Kreditschaffung - Bob, 18.09.2003, 16:08
- Re: Klar doch - André, 18.09.2003, 14:07
Re: Doch, sie reisten zum Vergnügen
-->>Hi,
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Hi Bob!
Jaja, auf den Arm nehmen kann ich mich selbst.
Es wird dort kein herrschaftlicher Umzug gezeigt, sondern einer der Hl. 3 Könige, nämlich Caspar, die beiden anderen Bilder in Florenz sehen ähnlich aus (Melchior, Balthasar).
Die Herrschaften reisten nicht, um beim Jesulein Tribute abzukassieren, sondern, um ihm Gaben zu bringen (Gold, Myrrhe, Weihrauch und derlei)
>Der Zug war möglichst prunkvoll und verschwenderisch zu gestalten, um die bereisten Völker zu beeindrucken. Durch den zur Schau gestellten Reichtum, sollte gewinnsuchendes Kapital und Unternehmertum angelockt werden.
Aha, wie also Herr Schröder nach Peking reist und durch die Darbietung seiner von Frau Doris mit viel Liebe ausgesuchten Krawatte die Herren Kapitalisten dort zu Investitionen in Deutschland zu veranlassen?
Wohin sollten den Kapital und Unternehmer angelockt werden? Etwa auf eine Pfalz? Deshalb sind die Pfalzen auch zu erfolgreichen Groß- und Handelsstädten geworden, wie man weiß.
Außerdem haben sie nicht"Völker" bereist, sondern ausschließlich ihren eigenen Beritt (Staatsgebiet). Ohne Ausnahme.
>Reisen konnte nur, wer ziemlich viel auf der hohen Kante hatte. Reisen war damals wie heute ein Ausweis von Reichtum.
Die Könige hatten Nullkommanull auf der Naht. Der letzte, der"reiste" war Kaiser Friedrich III. anno 1442. Der war so klamm, dass er seine Krone plus Reichskleinodien verpfänden musste. Na ja, haute fährt man ja auch auf Pump in Urlaub.
>Reiste man als Ritter, so war darauf zu achten, daß die Rüstung möglichst unpraktisch und für den Kampf absolut ungeeignet war.
Witzbold!
>Ebenso verhält es sich mit den Stadtmauern. Sie sollten dem Besucher Wohlstand demonstrieren. Wohlstand der es sich erlauben kann, erhebliche Geldsummen für Protzbauten zu verschleudern.
Aha. Das revolutioniert die Historiographie ein weiteres Mal. Man baute Mauern, damit das Stadtbild"mehr hermachte".
>Wir erkennen in den Stadtmauern den Vorläufer heutiger Prunk- und Prestigebauten, die den Besucher beeindrucken und von der Wirtschaftskraft der Stadt überzeugen sollen.
Die älteste bekannte Finanzierung einer Stadtmauer ist die von Lokri (Kalabrien). Da mussten die Bewohner sich gar 15 (oder so) Tonnen Silber pumpen. Die Schuldurkunde ist erhalten und wurde jüngst gefunden (auf Bronze).
>Das alles diente nur einem einzigen Zweck: mehr Geschäft zu machen!
Na, ein Konjunkturprogramm wars allemal.
>gruß
>bob
>ps: dasselbe gilt im Übrigen auch für heutige Verschwendungstaten: enorme Staatsdefizite, verschwenderische Rüstungsausgaben etc. Sparsamkeit ist hier vollkommen fehl am Platze. Sie signalisiert nur fehlende Wirtschaftskraft und hemmt das Geschäft.
Ja. Aber da wird nicht aus Überfluss (wie oben), sondern per Verschuldung gearbeitet.
Mitlachender Gruß!

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