- Staat, Termin, bewaffneter Zwang aktuell (HH und die"Staatskralle") - dottore, 22.09.2003, 10:14
- @fridolin- bewaffneter Zwang aktuell (HH und die"Staatskralle") - Baldur der Ketzer, 22.09.2003, 10:25
- Re: Staat, Termin, bewaffneter Zwang aktuell (HH und die"Staatskralle") - Euklid, 22.09.2003, 10:29
- Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:04
- Re: Geht nicht so einfach... - Euklid, 22.09.2003, 11:13
- Re: Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:26
- Re: Geht nicht so einfach... - Euklid, 22.09.2003, 11:29
- Re: Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:35
- Re: Geht nicht so einfach... - Baldur der Ketzer, 22.09.2003, 11:49
- Re: Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 12:45
- Re: Geht nicht so einfach... - Baldur der Ketzer, 22.09.2003, 11:49
- Re: Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:35
- Re: Geht nicht so einfach...alles hängt am Wohnsitz/Aufenthalt - Baldur der Ketzer, 22.09.2003, 11:34
- Re: Geht nicht so einfach... - Euklid, 22.09.2003, 11:29
- Re: Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:26
- Re: Geht nicht so einfach... - Euklid, 22.09.2003, 11:13
- Geht nicht so einfach... - fridolin, 22.09.2003, 11:04
- Eigentum BELASTET eben!! - Otto_Ludwig_Piffel, 22.09.2003, 10:34
- Re: Eigentum BELASTET eben!! - alles eine Frage der Performance - Bob, 22.09.2003, 11:08
- Re: Eine etwas andere Sicht der Dinge hier: - dottore, 22.09.2003, 12:39
- Sehr schön ausgedrückt! So ist es! -owT- - Sascha, 22.09.2003, 13:43
- Re: Eigentum BELASTET eben!! - alles eine Frage der Performance - Bob, 22.09.2003, 11:08
Re: Eine etwas andere Sicht der Dinge hier:
-->>Hallo,
>Eigentum hat Vorteile aber auch Nachteile. Zu den Nachteilen gehören z.B. die Kosten, die anfallen um die Eigentumsordnung durchzusetzen (Transaktionskosten).
Hi Bob!
Zu den Transaktionskosten gehören die Kosten, die bei der rechtsfesten Übertragung von Eigentum entstehen, nicht dazu?
Die Umsatzsteuer mit 138 Mrd (fällt bekanntlich an, wenn das Eigentum des Verkäufers in das des Käufers übergeht, Eigentumsvorbehalte wg. Zahlung nach Rechnung hin oder her). Die Mineralölsteuer (42 Mrd.), die Tabaksteuer (14), die Schnapssteuer (2), usw. fallen nicht an, wenn Benzin verbraucht, Tabak geraucht, Schnaps getrunken wird, sondern, sobald es eine Transaktion von Eigentum an diesen Gütern gibt.
Es heißt zwar so schön"Verbrauchsteuern", bei Licht besehen ist es jedoch brainwash. Es wird zwar subsumiert, dass ein Verbrauchsgut auch verbraucht wird, aber der Verbrauch selbst kann nicht besteuert werden, da keinem einzelnen Verbraucher ein Verbrauchsmessgerät eingebaut werden kann.
Die Erbschaft- und Schenkungsteuern (3) sind ebenfalls Transaktionskosten. Die Steuern auf Kfz und Grundeigentum (8 bzw. 9) werden nicht erhoben, um das Eigentum daran zu sichern (bei Kfzs sind vom Käufer bezahlte Sicherungssysteme effektiver als jeder Polizeieinsatz) und die Grundbuchämter sind durchaus preiswerter als die Grundsteuern ausweisen. Außerdem: Wie ein Grundstück klauen?
Die Transaktionskostentheorie (cf. bes. North,"Government and the Cost of Exchange in History" oder"Institutions, Transaction Costs and Economic Growth") haut ganz einfach nicht hin, weil der Staat bzw. die"Institutionen" ein Vielfaches von dem abkassieren, was die zu sichernden privaten Transaktionen jemals kosten würden, weshalb der Bürger dem Staat gegenüber in einem tributären ("steuerlichen") Abhängigkeitsverhältnis steht, das (historisch) den Staat überhaupt erst ermöglicht hat.
Vor den Transaktionskosten, die zugunsten der Privaten anfallen, kommen die Tributkosten, die anfallen, damit der Staat bzw. die Macht selbst überhaupt auf der Bühne halten kann.
>Es gibt aber noch andere Nachteile, z.B. wird immer wieder gesagt, daß das Patentrecht Innovationen behindere. - nun ja, das ist Ansichtssache.
>Auf der anderen Seite steht die wohl nicht ganz falsche Vermutung, daß durch die Möglichkeit, Eigentum zu erwerben, der Mensch erst zu wirtschaftlichem Handeln angeregt werde.
Sie wirtschaften überhaupt erst mit Hilfe von ihrem Eigentum. Eigentum gibt's immer, wenn es"Grenzen" gibt. Hat es der Staat (alias die Obermacht, egal in welcher personellen Form) allein, kann er nur Abgaben, d.h. Produktion abfordern. Diese Produktion erfolgt produktiver, sobald Sub-Eigentum erscheinen darf. Dieses meist dem Obereigentümer abgerungen, siehe den Erwerb von"Rechten" gegenüber diesem, was auch die Geschichte beweist: Dort, wo privates Eigentum bzw. Eigentumsrechte maximiert werden, also der Obereigentümer entsprechend"machtloser" wurde, weil er"privilegieren", also von seiner Totalmacht abtreten musste (schönes Beispiel: England), ergeben sich die größten wirtschaftlichen"Fortschritte", da sich entsprechend mehr betitelbares und ergo verpfändbares Eigentum ergibt - wie auch von Heinsohn/Steiger bis de Soto hinreichend nachgewiesen wurde).
>In der Hamburg-Situation wird nur sinnfällig vor Augen geführt, daß das Eigentum ja selbst ein Produkt der Rechtsordnung ist. Es ist überhaupt nicht einzusehen, daß der brave Steuerzahler auch den Eigentumsschutz für Leute bezahlt, die ihre Steuern nicht zahlen. Die Methode ist daher rabiat, aber irgendwie sinnvoll.
Es ging mir um die Behauptung von R.Deutsch:"Wenn er (der Staat) die Macht hat, zu bestimmen, was Abgabegut (GZ) ist, dann hat er auch die Macht den Termin zu verschieben..." Obwohl der Staat die Macht hat, verschiebt er den Termin halt nicht, sondern versucht alles, ihn durchzusetzen. Warum wohl?
>Die Kosten, die für die Verteidigung des Eigentums anfallen, steigen verständlicherweise mit der Anzahl der zu schützenden Eigentumstitel.
Das ist sicher richtig. Allerdings steht das, was der Staat bei Sicherung von Eigentum bzw. der Sicherungs rechtsfester Eigentumsübertragungen kassiert, in keinerlei nachvollziehbarem Zusammenhang mehr zu der Anzahl der Titel bzw. der übertragenden Titel. Siehe Steuern, die mit Eigentum zusammenhängen, oben.
>Z.B. das Eigentum der Kapitalgeber an einer Firma. Normalerweise wäre es Aufgabe der Wirtschaftsprüfer hier für Rechtsschutz zu sorgen.
Der WP sorgt nicht für Rechtsschutz des Titels der Kapitalgeber (z.B. Verhinderung des Diebstahls von Aktien), sondern er testiert nur die Entwicklung dieses Titels. Wie er dann an der Börse gepreist wird, ist wieder eine andere Frage.
>Nun bringt jede Gründerwelle eine Unzahl neuer Firmen hervor, die alle einen Finanzvorstand, einen Chefbuchhalter, ein paar Aktienanalysten und einige Buchprüfer beanspruchen. Wo sollen diese vielen Fachleute plötzlich herkommen, wer soll sie bezahlen? Sie sind nicht da. Deswegen muß jede Depression vor allem für eine Verringerung der Anzahl der Firmen (durch Pleite oder Fusion) sorgen.
Dies wiederum ist auch richtig, hat aber mit Eigentum und Transaktionskosten (zu dessen Zweck) nichts zu tun.
Gruß!

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