- An alle meine Kritiker - Bob, 22.09.2003, 13:50
- Re: An alle meine Kritiker ** Luxus nach dem WKII - Herbi, dem Bremser, 22.09.2003, 14:05
- Re: In Schweden wird nicht, in Afrika und Asien nur gearbeitet... (owT) - Pudelbirne, 22.09.2003, 14:11
- Erinnert mich an die verzweifelten Versuche von Kunstkritikern die - rocca, 22.09.2003, 14:16
- Re: diesmal setz ich Dir sogar nen Link zu Amazon, zwecks Sir Karl Popper -:) - kingsolomon, 22.09.2003, 14:43
An alle meine Kritiker
-->Hi,
schaut Euch mal bitte das Titelbild des Spiegel an.
http://www.spiegel.de/spiegel/inhalt/0,1518,grossbild-294073-,00.html
Ihr seht dort einen kurzschädelig brünetten Arbeiter eine Unmenge von grauhaarigen Rentnern herumschleppen. Aber wenn ihr genau hinseht, werdet ihr bemerken, daß in der Kugel noch andere Leute zu sehen sind: junge Leute nämlich, die offenbar auch arbeitslos sind.
Und Uwe et al., welche Haarfarbe haben denn diese Leute? ja, sie sind blond!
Der Zusammenhang ist nunmehr ganz klar:
Ich hatte ja gesagt, daß es nicht darauf ankommt, welche Haarfarbe die Dauerarbeitslosen wirklich haben, sondern es kommt darauf an, wie wir uns diese Leute vorstellen. Nun, das Bild beweist: junge Dauerarbeitslose sind blond!
Seit urdenklichen Zeiten ist die Haarfarbe eine Indikation dafür, welche Arbeitsmenge ein Mensch zu schultern hat. Dabei gilt die Grundregel:
je heller -> desto weniger
ganz klar ist das bei alten Leuten. Sie ergrauen, ihre Haare werden heller, das bedeutet für die anderen: dieser Mensch muß nicht arbeiten. Oder meinetwegen auch für den sog. Silberrücken der Berggorillas.
Wieso aber stellen wir uns den jungen arbeitslosen blond vor. Das liegt daran, daß wir trainiert sind das Alter und damit die Arbeitsanfälligkeit eine Menschen an der Haarfarbe abzulesen. Deswegen tun wir das instinktiv auch bei jungen Menschen. Wir sehen eine helle Haarfarbe und unwillkürlich wird die Assoziationskette"helles Haar->wenig Arbeit" aktiviert.
Der Regierungswechsel von Schmidt zu Kohl war für den aufmerksamen Beobachter schon an der Haarfarbe abzulesen. Schmidt war ja seinerzeit in Ehren ergraut. Das bedeutete für den Beobachter: der Mann braucht jetzt nicht mehr zu arbeiten. Kein Wunder, daß er gerade von seiner eigenen Partei rausgeekelt wurde. Danach ging er ja zur Zeit. Die Zeit wurde ja beherrscht von eine Gräfin (der Adel ist Freizeitklasse par excellence), auf die natürlich die grauen Haare ausgesprochen anziehend gewirkt haben mußten.
Danach kam Kohl. Könnt Ihr euch erinnern, daß er im letzten Wahlkampf seine Augenbrauen dunkel färben ließ. Was für ein verzweifelter Versuch, der Arbeitslosigkeit zu entgehen. Da hatte er keine Chance gegen unseren gefärbten Herr Schröder.
Jetzt noch eine Beobachtung. Waren nicht die Nachkriegskanzler bis Kiesinger alt und grau. Wie paßt das nun wieder zusammen? Ganz einfach: im Wirtschaftswunder sind die Haare der Regierenden grau. Das liegt daran, daß Wirtschaftswunder gleich welcher Art nicht von der Arbeit herrühren, sondern von der Freizeit und vom Konsum. War nicht die Nachkriegszeit so eine Zeit des Luxus? Reisewelle, Freßwelle, dicke Zigarren, merkwürdig geformte Möbel. Dazu fällt wohl jedem etwas ein.
Die Wende zur arbeitsamen Phase, das läßt sich zeitlich am Sturz des grauen Kiesinger festmachen.
Wir vermuten einen bedeutsamen sozio-ökonomischen Webdepunkt in dieser Zeit. Daher die Voraussage: die Kanzler werden ab jetzt wieder grauer. Das bedeutet aber auch, daß Schröder sich wahrscheinlich nicht nmehr lange halten kann, denn wenn er grau wird, um dem Volk zu gefallen, so wird er seiner Partei entzweit werden, die ja an den Paradigmen der Arbeiterklasse (tiefschädelig-brünett) geschult ist.
grüße
bob

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