- Alan Greenspan über den Goldstandard (schon bekannt?) - black elk, 01.11.2000, 16:26
- Re: Sorry, falscher Link + Server total überlastet, jetzt aber Greenspan - black elk, 01.11.2000, 16:35
- Re: Greenspan: Gold und wirtschaftliche Freiheit - JüKü, 01.11.2000, 16:49
- BTW: Kostolany war auch gegen einen Goldstandard. Seine Begründung: - ufi, 01.11.2000, 16:57
- Re: BTW: Kostolany war auch gegen einen Goldstandard. Seine Begründung: - dottore, 01.11.2000, 17:41
- Re: Geschichte des Goldstandards / Meilenstein - JüKü, 01.11.2000, 18:03
- Re: Wie könnte so ein Scenario im Jahr 2000 aussehen? - black elk, 01.11.2000, 18:08
- Re: Wie könnte so ein Scenario im Jahr 2000 aussehen? - Diogenes, 02.11.2000, 09:28
- Dottore = Geschichtslexikon - Bernd Niquet, 01.11.2000, 18:17
- Re: Dottore = Geschichtslexikon - dottore, 02.11.2000, 09:47
- Re: BTW: Kostolany war auch gegen einen Goldstandard. Seine Begründung: - dottore, 01.11.2000, 17:41
- Re: Das ist hier ja schon so eine Art Wirtschaftsarchiv.. - black elk, 01.11.2000, 16:57
- Re: Das ist hier ja schon so eine Art Wirtschaftsarchiv.. - dottore, 01.11.2000, 17:19
- ? - Darwi Odrade, 01.11.2000, 17:22
- Ein Loch ist im Goldmarkt - Wo isses, wo isses? - Diogenes, 02.11.2000, 11:41
- Re: Das ist hier ja schon so eine Art Wirtschaftsarchiv.. - dottore, 01.11.2000, 17:19
- Re: Greenspan: Gold und wirtschaftliche Freiheit - dottore, 01.11.2000, 17:16
- Re: Mensch @dottore, nun sag doch mal, weltweiter Goldstandard realistisch? - black elk, 01.11.2000, 17:22
- BTW: Kostolany war auch gegen einen Goldstandard. Seine Begründung: - ufi, 01.11.2000, 16:57
- Re: Greenspan: Gold und wirtschaftliche Freiheit - JüKü, 01.11.2000, 16:49
- Re: Sorry, falscher Link + Server total überlastet, jetzt aber Greenspan - black elk, 01.11.2000, 16:35
Re: BTW: Kostolany war auch gegen einen Goldstandard. Seine Begründung:
>Der Goldstandard bis in die 70er Jahre hatte immense Nachteile und scheiterte.
>( Mit div. Gründen, die ich aber nicht aus dem Ärmel schütteln kann ).
>Gruß
>ufi
Kostolany ist der bekannten (irrigen) Meinung, Gold sei an der großen Depression der 30er Jahre schuld gewesen. Dar tatsächlich Ablauf:
1. GS bis 1914. Dann gehen die kriegführenden Nationen davon ab, weil sie mehr Staatspapier in die ZBs reichen, um den Krieg zu finanzieren, die Deckung wurde gesprengt.
2. Nachkrieg: Die USA kriegen immer mehr Gold angedient (Zahlungen für Kriegsmaterial, Fluchtgold, feste Währung usw.), Sie besitzen 1920/22 schließlich ca. 70 % der Weltgoldreserven. Nach den GS-Regeln hätten sie gegen das Gold so viel zusätzliches Geld ausgeben müssen, dass sie noch und noch inflationiert hätten. Das schrieben die Regeln des Goldstandard implizit vor (Gold imme entlang der Deckung halten).
3. Was aber fehlte war der Z w a n g das umlaufende Geld - notfalls durch Nullzins - so auszuweiten, dass sich die Zahlungs- und damit Goldströme wieder umgekehrt hätten. Die Amis haben mit ihrer Politik der Neutralisierung der Wirkungen des Goldzuflusses die größte Schweinerei der Wirtschaftsgeschichte begangen. Staatdessen drehten sie den Geldhan ab und drückten ihr Binnen-Preisniveau massiv.
4. Dann kamen die Forderung vor allem ans Deutsche Reich, die Reparationen in Gold zu bezahlen. Schon Keynes, damals noch ein kluger Kopf erkannte sofort, dass dies ja nur gehen könne, wenn man D eine aktive Handelsbilanz zugestehen würde ("How to pay for the War?" - beste Schrift dazu), dies verhinderten vor allem die USA und dann alle anderen Siegermächte. Damit war Deutschland hoffnungslos verloren - lange bevor Hitler kam.
5. 1926 ging England wieder zum GS in der alten Vorkriegsparität zurück. Resultat: massive Wirtschaftskrise, weil man ja wieder die alte Golddeckung erzwingen wollte, Streiks, beinahe Volksaufstand.
6. Deutschland nahm nur Kredite auf ("goldgedeckte Anleihen"), um die Reparationen bezahlen zu können, die in Dawes- und Young-Plan festgeschrieben waren. Eien Zeitlang hat das Funktioniert und D hatte wieder einen GS. Zu einem Zahlungsverzicht waren die Siegermächte nicht bereit, weil sie dann ihre Staatstitelhalter hätten enteignen müssen.
7. Das Reich kam dennoch immer tiefer in die Krise. Gründe: 1. Gewerkschaftsmonopol, daher keine Marktlöhne, 2. 3500 Kartelle, daher zu hohe Monopolprämien, die der Markt nicht bezahlen konnte, weil die entsprechende Zusatzverschuldung nicht ging, weil wiederum der GS das verhindert. Dauerarbeitslosigkeit.
8. 1930 Reichstagsauflösung, weil das Budget wg. der Zuschüsse an die Alo-Versicherungen nicht zu decken war. Die Weimarer Republik war ein finanzieller Saustall, lange vor Hitler und damit schaufelte sie tüchtig ihr eigenes Grab. Neuwahlen Im September, und die Nazis kamen mit einem Riesen-Sieg daher (wäre jede Partei gekommen, die gegen das"Versailler Diktat" - Reparationszahlungen - aufgetreten wäre).
9. Abzug der kurzfristigen Kredite seitens der ausländischen Gläubiger. Liqui-Krise, dann ab Juli 1931 mit der Pleite der Danat-Bank der Beginn der großen Bankenkrise im Reich.
10. Einstellung der Zahlungen in Gold ans Ausland (woher Gold nehmen, wenn nicht stehlen?).
11. Wirtschaftskrise vom Feinsten. Immer mehr zu laufen über zu der"Heilspartei", schließlich Berufung Hitlers zum Reichskanzler. Und der Rest ist bekannt.
12. Dies alles dem Gold oder der Goldwährung in die Schuhe zu schieben, ist krank und zeigt, dass Kosto von wirtschaftlichen Zusammenhängen keinerlei Ahnung hatte.
Es lag nicht am Gold (es war ich nie zu"knapp"), sondern einzig und allein an der Goldneutralisierungschweinerei der Amis und zusätzlich an der deutschen Wirtschaftsverfassung (Lohn- und Preismonopole). Und an der tatsache, dass die Gläubiger nicht auf ihre Foirderungen verzichten wollten, die bei sinkenden Preisen real immer schrecklicher wurden.
DAS waren die wahren Gründe des Desasters.
Ich hab über diesen Komplex jahrelang wissenschaftlich gearbeitet und kenne mich da in allen Details bestens aus.
Grüß Gott!
d.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: