- Noch ist es nicht soweit - KEEP-COOL, 24.09.2003, 22:21
- Re: Noch ist es nicht soweit - LeCoquinus, 24.09.2003, 22:38
- Aaaah, wir werden alle sterben! (owT) - Börsenprofi, 24.09.2003, 22:51
- Mumpitz! Aber es könnte im Einzugsgebiet eine Zeitlang recht ungemütlich werden! (owT) - LeCoquinus, 24.09.2003, 22:55
- Weil Winter kommt oder wie? ;-) - Silberfuchs, 24.09.2003, 23:10
- Mumpitz! Aber es könnte im Einzugsgebiet eine Zeitlang recht ungemütlich werden! (owT) - LeCoquinus, 24.09.2003, 22:55
- Re: Noch ist es nicht soweit @ keep cool - ocjm, 24.09.2003, 23:17
- nunja - LeCoquinus, 24.09.2003, 23:42
- Re: Noch ist es nicht soweit @ keep cool - Euklid, 25.09.2003, 09:16
- Aaaah, wir werden alle sterben! (owT) - Börsenprofi, 24.09.2003, 22:51
- Re: Einschätzung? - Cosa, 24.09.2003, 23:20
- Noch ist es nicht soweit - oder ist es schon später als wir denken? - KEEP-COOL, 25.09.2003, 21:31
- Re: Noch ist es nicht soweit - LeCoquinus, 24.09.2003, 22:38
Noch ist es nicht soweit - oder ist es schon später als wir denken?
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An Alle,
die sich zu diesem Thema bereits geäussert haben.
Es sind bereits viele Punkte angesprochen worden, welche Risiken sich bei eingeschränkter Transportlogistik aufgrund von Niedrigwasser auf dem Rhein auftun können. Ich hatte gestern nur wenig Zeit, wollte jedoch das Thema bereits frühzeitig an alle Interessierten addressieren.
Vielleicht erscheint für einige der in diesem Forum verweilenden Leser dieses Thema als Panikmache und als zu zu weit hergeholt.
Dennoch es ist vielleicht bereits viel später, als sich das manch einer hier vorstellen kann. Die mittelfristigen Risiken für eine Zuspitzuung der Versorgungslage in Deutschland können beträchtlich sein.
Die Rheinschifffahrt für den gesamten Frachttransport in die Regionen südlich von Bingen (niedrigste Schwelle, die die Schiffahrt auf dem Weg gen Süden passieren muss) ist bereits praktisch für Transporte aus dem ARA Raum zum Erliegen gekommen.
Die Reeder sind bereits in den Raum nördlich von Bingen geflüchtet, um der Sackgassensituation (untätig in SW Deutschland auszuharren bis wieder Wasser kommt) zu entkommen. Damit ist Deutschland logistisch zweigeteilt.
Deutschland ist für die Versorgung von Mineralölprodukte die klassische Importregion für Lieferungen ex Rotterdam und der nördlich von Bingen befindlichen Raffinerien.
Die Bereitstellung von Mineralölprodukten ist nur noch mit aussergewöhnlich hohen Frachtkostenaufwand auch für die Rheinschine bis Bingen möglich.
Hiervon betroffen sind die Verbraucher wie Autofahrer, Heizölkäufer, aber auch die weiterverarbeitenden Industrien wie z. B. die Petrochemie. Diese kann ihren erforderlichen Nachschub für ihre Einsatzprodukte kaum mehr sicherstellen.
Ausfall von Produktionskapazität, einschliesslich negativer finanzieller Auswirkungen für viele Produktionsprozesse einschließlich der nachgeschalteten Warenkettenströme.
Die Raffineure, die ihre Produkte nicht mehr auf Schiff verladen können, da der Produktabfluss nicht mehr sichergestellt werden kann, werden zunehmende Schwierigkeiten bekommen, ihre Produktion aufrecht zu erhalten. Es besteht ein hohes Risiko, dass die Raffineriekapazitäten reduziert werden müssen.
Jede Tonne Mineralölprodukt, die aufgrund der Situation nicht mehr verkauft werden kann wird ggf aufgrund von Kürzungen bei der Raffinerieproduktion dem Markt als Angebotsmenge zunächst verloren gehen. Der Markt wird aber früher oder später diese nicht produzierte Menge nachfragen. Um diese Nachfrage bedienen zu können, ist eine ausreichende Logistik notwendig. Diese kann aber nicht aufgebläht werden - Mehr als transportieren geht nicht.
Die Folgen? Wie hoch können die Preise steigen?
Fatal wird die Situation, wenn es nicht bald regnet, das aber in Mengen und sehr viel.
Danach sieht es derzeit nicht aus. Größere Niederschlagsmengen sind z. Z. nicht zu sehen und werden auch bis Anfang Oktober nicht erwartet.
Es müßte auch lange, sehr lange regnen, um die Flüsse wieder aufzufüllen. Der Bodensee als 'Überlaufbecken' würde aufgrund seiner niedrigen Wasserhöhe zunächst alle Niederschlagsmengen aus dem Alpenraum auffangen, ohne dass sich die Situation auf dem Rhein nennenswert verbessern würde.
Trockene Oktober Tage sind in Deutschland nicht ungewöhnlich. Vielleicht könnte das sogenannte Adventswasser ( häufig zu beobachtende Wettersituation mit regenreicheren Perioden zur Adventszeit ) kurzfristig zu einer Verbesserung der Situation führen.
Mit Beginn der Adventszeit würden wir uns jedoch jahreszeitlich bereits den Wintertagen nähern; so dass der Niederschlag nicht mehr als eine 'Wasserwelle' auf dem Rhein erzeugen würde. -- Danach kommen die Wintertage näher und die Niederschläge in der Alpenregion würden bald als Schnee fallen und
... das könnte es gewesen sein. Auch im Winter würden wir dann mit Niedrigwasser auf dem Rhein rechnen müssen.
Sollten wir dazu noch frostige Tage erleben, hätten wir aber dafür die Möglichkeit, als Entschädigung für alle Unnnehmlichkeiten, uns auf dem Rhein bei Düsseldorf beim Schlittschuhlaufen zu treffe.
Viele Grüsse und einen schönen Abend

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