- Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - Sascha, 26.09.2003, 03:18
- Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - waverunner, 26.09.2003, 08:46
- Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - Sascha, 27.09.2003, 15:34
- Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - waverunner, 27.09.2003, 17:11
- Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - Sascha, 27.09.2003, 15:34
- Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht - waverunner, 26.09.2003, 08:46
Re: Bewerbung: Stellensuchende von Firmen enttäuscht
--> Hi waverunner!
Ich bin derzeit auch auf der Suche. Ich bin jetzt im September fertig geworden und beschleunige jetzt meine Suche. Ich bin NOCH(?) optimistisch, daß ich was finde obwohl doch SEHR viele Studenten (die mit mir ihren Abschluß gemacht haben) sich schon für VWL eingeschrieben haben an der Uni Heidelberg. Ganz einfach deswegen weil sie auch keine Arbeit finden. Das ist schon sch..... Vor allem für diejenigen die sogar noch einen Kredit für ihr Studium aufgenommen haben. Naja die Rhein-Neckar-Gegend steht insgesamt relativ gut da wenn man sich Deutschland anschaut. Doch in der Sparte"Dipl.-Kaufmann" kannst du es fast vergessen. Die Uni Mannheim produziert haufenweise neue davon *g* und im nur 70 km entfernten Frankfurt wurden Zehntausende Banker, Kaufmänner, kaufmännische Angestellte, Controller & Co. entlassen. Die Arbeitslosigkeit ist gerade hier ziemlich stark angestiegen. Ich hatte vor kurzem auch einen Artikel genau zu diesem Thema hier gepostet gehabt. War glaube ich so vor drei bis vier Wochen. Vielleicht werde ich auch gleich aus diesem Absurdistan auswandern in die Schweiz.
Naja mein Bruder hat auch keine Arbeit mehr. Ich habe vor kurzem mit meiner Mutter Stellenanzeige für Stellenanzeige von arbeitsamt.de durchgelesen, die Rhein-Neckar-Zeitung, den Mannheimer Morgen, die Süddeutsche und die FAZ geholt und sogar noch die Rheinpfalz. Wir haben stundenlang und ständig neu die ganzen Anzeigen durchgeschaut. Er kann es vergessen (das ist meine Meinung). Die Aussichten eine Stelle zu finden geht gegen Null. Selbst wenn man alle ähnlichen Berufe die er irgendwie vielleicht auch noch machen könnte und irgendwie was mit seiner Ausbildung zu tun haben dazunimmt. Was hier gemacht wird ist nicht mehr normal. Da werden junge Leute verarscht und in den Ruin getrieben! Mein Bruder hat gut gearbeitet und sogar Leistungszulage bekommen. Er wurde nach der Ausbildung (Industrieelektroniker) übernommen mit einem befristeten Vertrag (6 Monate). Danach war auch schon Ende. Alle seine Kollegen die mit ihm die Ausbildung bei Heideldruck gemacht haben stehen jetzt ohne Arbeit da. Scheinbar kein einziger hat was gefunden. Es gibt aber auch - außer einer einzigen Stelle in Bretten - praktisch keine offenen Stellen. Was soll er machen? Er kann sich weiterbilden. Wer soll es bezahlen? Wie soll er seinen Lebensunterhalt verdienen? Oder umbilden nachdem er ein halbes Jahr in seinem Beruf gearbeitet hat? Und vor allem: In welchem Ausbildungsberuf sind die Arbeitsmarktaussichten denn noch besser? Das ist doch überall mittlerweile so, daß auf eine gewisse Zahl von offenen Stellen mindestens 30, 40, 50 mal soviele Bewerber kommen.
Wenn ich mich momentan so umhöre und mir mal echt überlege wieviele Leute aus meinem Umfeld arbeitslos geworden sind oder schon überhaupt nach der Schule/nach der Ausbildung/nach dem Studium keine Arbeit bzw. Ausbildungstelle finden dann muß ich feststellen, daß dieses Land momentan schon aus dem letzten Loch pfeift.
Wo soll denn das hinführen wenn die Leute von der Schule kommen und trotz 250 Bewerbungen erst mal ein Jahr oder länger arbeitslos sind? Man macht die Leute die arbeitswillig sind und ARBEITEN WOLLEN(!) kaputt. Die Leute werden in Trainingsmaßnahmen gesteckt wo sie lernen, daß"Zeitarbeitsfirmen ja so toll und super wären" und man sich dort ja unbedingt bewerben müsse. Das hat mir mein Bruder erzählt. Solch einen Mist im Quadrat muß man sich da anhören. Andere wiederum werden in irgendwelche Lehrgänge gesteckt wo sie lernen wie man nen Computer einschaltet. 15 Teilnehmer, 2 PCs und so... Wunderbar!!!! Ein anderer wurde jetzt - weil er keine Lehrstelle fand - vom Arbeitsamt in eine Firma in Neulußheim gesteckt (da wo ich wohne, den Namen der Firma nenne ich mal nicht). Die Firma lacht. Das Arbeitsamt zahlt. Ich habe den Vertrag gesehen. 40 Stunden pro Woche, keine Vergütung, Ferien sind nicht vorgesehen. Das ganze geht erst mal (was kommt dann?) einen Monat. Ich habe Mitleid mit dem Kerl. Der wollte eine Lehrstelle haben und hat sich echt bemüht und darf jetzt mit dem Besen kehren und am Fließband als Aushilfskraft arbeiten. Man bekommt dann ja aber vom Arbeitsamt erzählt, daß man da noch was dazulerne. Ja wahrscheinlich lernt man das Kehren mit dem Besen und das Arbeiten am Fließband.
Am besten finde ich diejenigen die den Leuten in den Trainingsmaßnahmen dann noch was davon erzählen wollen, daß es an ihnen selbst liege, daß sie keine Arbeit hätten. Wenn ich so einen Scheiß höre werde ich manchmal richtig sauer. Scheinbar sind alle Arbeitslosen immer nur irgendwie zu faul oder zu bequem. Sonst hätten sie alle irgendwie Arbeit. Scheinbar sollen alle Arbeitslosen statt 120 Bewerbungen in Zukunft 200 Bewerbungen im Monat schreiben. Ob das mehr Stellen bringt?
Naja ich glaube es langt. Sonst verderbe ich mir nur selbst den Samstagsnachmittag und das Wetter ist ziemlich gut heute.:) Dir (waverunner) wünsche ich viel Glück bei deiner Suche nach Arbeit. Vielleicht erbarmt sich ja doch noch irgendein Unternehmen und stellt dich als Praktikanten umsonst ein für drei oder vielleicht sechs Monate.
Viele Grüße,
Sascha
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