- Druck von unten - Trixx, 02.10.2003, 19:04
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-->Artikel aus der aktuellen"Wirtschaftswoche":
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Die Konsolidierung an der deutschen Börse läuft. Dabei dauert es nur noch wenige Tage, bis der Dax einen wichtigen Verbündeten bekommt.
Fünf Kaufsignale in fünfzehn Jahren - und alle ein Volltreffer: Die 200-Tage-Linie, eines der ältesten Instrumente der Kurvenanalyse, zählt trotz neuronaler Netze und computergestützter Analysen noch immer zu den brauchbarsten Hilfsmitteln der mittel- bis langfristigen Kursprognose.
Dabei geht es weniger um den vielbeschworenen Kreuzungspunkt des aktuellen Kursverlaufs mit der 200er-Linie. Es geht um die Richtung, in der diese innere Achse des Marktes zeigt. Vereinfacht ausgedrĂĽckt: Deutet sie nach unten (wie von Herbst 2000 bis FrĂĽhjahr 2003), ist Baisse; deutet sie nach oben, ist Hausse.
Seit Mitte dieses Jahres nun hat die 200er-Linie gedreht und zeigt - wenn auch noch etwas verhalten - nach oben. Die Kursentwicklung seitdem passt zu diesem Befund. Nun aber wird in den nächsten Wochen etwas Spannendes passieren: Allein durch die Art und Weise, wie diese Linie berechnet wird, lässt sich jetzt schon ein Anstieg dieser Linie prognostizieren - und damit Hilfe für den Dax.
Der Grund ist einfach: Die 200-Tage-Linie im Dax speist sich aus den 200 Schlussständen des Deutschen Aktienindex, also der Kursentwicklung von der zweiten Dezember-Hälfte 2002 bis heute. Damals rangierte der Dax zwischen 2900 und 3100, heute um 3300 Punkte. Aus diesem Grund steig die Linie derzeit. Von Ende Dezember bis Mitte März 2003 sind die Kurse nun aber eingebrochen. Das heißt: Selbst wenn der Dax in den nächsten Wochen nur in etwa sein Niveau hält, wird die 200er-Linie deutlich anziehen.
Bildlich gesprochen baut sich damit Druck von unten auf: Die aktuellen Notierungen kommen der 200-Tage-Linie in den nächsten Wochen näher, um dann - so die Theorie - spätestens mit der Durchschnittslinie wieder nach oben zu drehen. Je früher dieser Dreh erfolgt, desto stärker ist meist der nachfolgende Kursanstieg.
Ob sich der Dax auch dieses Mal an das alte Spiel hält? Eine Garantie gibt es nicht. Doch solange er in seinen Herbst-Turbulenzen nicht unter die Zone 3050 bis 3150 rutscht, solange stimmt auch sein Verhältnis zur 200-Tage-Linie. Und das macht nach Abschluss der laufenden Korrektur bis Jahresende dann durchaus noch einmal einen spürbaren Kursanstieg möglich.
ANTON RIEDL
30.09.2003
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