- Plaudert Wim Duisenberg (Rentner in spe) aus dem Nähkästchen? - Otto_Ludwig_Piffel, 06.10.2003, 12:04
- Re: 'Hoffen' und 'Beten' - die klassischen Werkzeuge der Erfolgreichen ;-) (owT) - JLL, 06.10.2003, 12:25
- Duisenberg tritt ja bald ab und muss sich kein Blatt mehr vor den Mund nehmen! - Otto_Ludwig_Piffel, 06.10.2003, 12:30
- Re: Duisenberg tritt ja bald ab und muss sich kein Blatt mehr vor den Mund nehmen! - Hakunamatata42, 06.10.2003, 13:03
- Re: 'Hoffen' und 'Beten' - die klassischen Werkzeuge der Erfolgreichen ;-) - Diogenes, 06.10.2003, 14:07
- Duisenberg tritt ja bald ab und muss sich kein Blatt mehr vor den Mund nehmen! - Otto_Ludwig_Piffel, 06.10.2003, 12:30
- Re: wim und/oder blix - wo ist der unterschied?? - LOMITAS, 06.10.2003, 13:16
- Re: 'Hoffen' und 'Beten' - die klassischen Werkzeuge der Erfolgreichen ;-) (owT) - JLL, 06.10.2003, 12:25
Re: wim und/oder blix - wo ist der unterschied??
-->>Duisenberg fürchtet Dollar-Crash
>Von Carmen Vela, Frankfurt, und Andreas Krosta, Lissabon
>EZB-Chef Wim Duisenberg hat vor einer zu schnellen und zu starken Abwertung des US-Dollar im Vergleich zum Euro gewarnt. Seine Aussagen kommen einer verbalen Intervention an den Währungsmärkten gleich.
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>"Wir hoffen und beten, dass die Berichtigung (des Dollar-Kurses), die unvermeidbar ist, langsam und schrittweise vonstatten geht", sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) der spanischen FTD-Schwesterzeitung Expansión."Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um es langsam und schrittweise geschehen zu lassen."
>Duisenbergs Aussagen kommen einer verbalen Intervention an den Währungsmärkten gleich. Notenbanker äußern sich in der Regel selten zu Wechselkursen. Die Warnung ist die erste eines Zentralbankchefs seit der Erklärung der Finanzminister der sieben größten Wirtschaftsnationen (G7) in Dubai vor zwei Wochen. Dort hatten die G7 ostasiatische Staaten wie China und Japan aufgefordert, die Bindung ihrer Währungen an den Dollar schrittweise aufzugeben und damit der US-Währung Raum für Abwertungen zu schaffen.
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>Nach Ansicht Duisenbergs, der Ende Oktober aus dem Amt scheidet, hat der Dollar eine Abwertung nötig:"Der Dollar ist die Währung eines Staats mit einem hohen Zahlungsbilanzdefizit von rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Man kann sich das ein bis zwei Jahre leisten, vielleicht auch fünf Jahre, aber irgendwann muss es zu einer Korrektur der Währung kommen." Nach Einschätzung von Ã-konomen könnten die USA so ihr Defizit ausgleichen. Ein schwächerer Dollar würde die USA wettbewerbsfähiger im Ausland machen. Zugleich würden die Importe sinken.
>Zu schnelle Bewegung des Euro
>Seit Dubai legte der Euro von 1,1370 $ auf 1,1767 $ in der Spitze zu. Die Bewegung geht Duisenberg zu schnell. Bei einer rasanten und heftigen Aufwertung fürchtet der Zentralbankchef, dass die Wirtschaft der Euro-Zone inmitten einer ersten Phase des Wachstums einen Rückschlag erleiden könnte und die Hauptlast der Dollar-Abwertung tragen muss. Erst vergangene Woche hatten Ã-konomen Duisenberg aufgefordert, sich zum Euro zu äußern.
>Erste Zeichen sprechen dafür, dass der Dollar seit Dubai stärker gegen den Euro abwertet als gegen die asiatischen Währungen. Dieser Entwicklung wollten die G7-Finanzminister aber vorbeugen. Duisenberg sagte nun:"Bisher läuft die Berichtigung nur gegen den Euro." Damit fordert er die Zentralbanken in Asien auf, nicht zu stark in die Währungsmärkte einzugreifen. Nach Schätzungen der HypoVereinsbank haben die Ostasiaten bisher durch Verkäufe ihrer eigenen Währungen im Gegenwert von rund 250 Mrd. $ an den Devisenmärkten interveniert, um ihre Währungen vor einer zu starken Aufwertung zu schützen. Allein Japan habe für rund 110 Mrd. $ Dollaranleihen aufgekauft, zuletzt in der vergangen Woche.
>EZB-Intervention offen
>Die EZB dagegen hielt sich bisher mit Eingriffen zurück. Ob sie bei einer zu starken Aufwertung des Euro ebenfalls interveniert, ließ Duisenberg offen. Nach Ansicht von Ã-konomen müsste die Zentralbank zumindest mit weiteren Zinssenkungen reagieren. Sie rechnen damit, falls der Euro die Marke von 1,20 $ durchbricht und sich dort stabilisiert. Für die kurzfristige Zinspolitik spielt dies keine Rolle. Nach der EZB-Ratssitzung am Donnerstag sagte Duisenberg, Tagesschwankungen hätten keinen Einfluss auf Zinsentscheidungen. Die Zentralbanker hatten den Leitzins für die Euro-Zone bei 2,0 Prozent belassen und angedeutet, dass sie für längere Zeit keinen Änderungsbedarf sehen.
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>Zudem wächst bei Duisenberg das Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft in der Euro-Zone. Der Aufschwung habe bereits begonnen, aber sehr langsam, sagte Duisenberg Expansión. In der Erklärung vom Donnerstag hatte die EZB die Risiken als ausgeglichen bezeichnet. Diese Wortwahl kommt einem leichten Wechsel des Tons gleich. Noch vor vier Wochen hatte die EZB vor Risiken für die Erholung gewarnt.
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>"Die EZB ist zuversichtlicher über den Aufschwung. Sie hat nun eine neutrale Position", sagte der Europa-Chefvolkswirt von BNP Paribas, Kenneth Wattret."Die EZB hat den Zinssenkungszyklus vorerst beendet. Es gibt aber auch keine Anzeichen dafür, dass sie die Zinsen erhöhen wird", sagte der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer. Die meisten Volkswirte gehen von einer längeren Phase niedriger Zinsen aus. Eine Zinserhöhung erwarten viele erst im dritten Quartal 2004.
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>gruss
>otto

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