- Vor der UNO: Malaysias Premier Mahathir fordert neues Bretton Woods! - RK, 06.10.2003, 18:58
- Mahathir fordert neues Bretton Woods! Dass der Mann noch lebt ist erstaun- - Josef, 06.10.2003, 19:46
- Tippst Du auf"Suizid" oder Flugzeugabsturz oder Autobombe abgebl. von Al-Qaida? - RK, 06.10.2003, 19:57
- Re: Starker Tobak vom UN-Generalsekretär und zwei Fragen - Tempranillo, 06.10.2003, 20:02
- Re: Starker Tobak vom UN-Generalsekretär und zwei Fragen - RetterderMatrix, 06.10.2003, 20:35
- Re: Amerikanischer Wort-Müll, verbales Junk-Food - Tempranillo, 06.10.2003, 20:48
- Re: Starker Tobak vom UN-Generalsekretär und zwei Fragen - RetterderMatrix, 06.10.2003, 20:35
- Mahathir fordert neues Bretton Woods! Dass der Mann noch lebt ist erstaun- - Josef, 06.10.2003, 19:46
Vor der UNO: Malaysias Premier Mahathir fordert neues Bretton Woods!
-->Liebe bueso-Leute, hat er wirklich den Begriff Gold-Dinar gar nicht in den Mund genommen???
UNO: Mahathir fordert neues Bretton Woods
(EIR)
In seiner letzten Rede als malaysischer Ministerpräsident vor der UN-Vollversammlung machte Dr. Mahathir den Westen auf dessen Fehler in der internationalen Politik aufmerksam und forderte als erster im Plenum eine neue internationale Wirtschaftsordnung. In seiner engagierten Rede prangerte Dr. Mahathir am 25. September nicht nur offensichtliche Mißstände an, wie die Ausbeutung der armen Nationen durch die Reichen. Er wies auch darauf hin, daß das gesamte Weltfinanzsystem sich in einer Krise befindet und Reformen wie ein neues Bretton-Woods-System überfällig seien."Der freie Markt muß als das gesehen werden, was er ist: ein Markt, bei dem entscheidend ist, was unter dem Strich steht. Er ist keine politische Kraft zur Disziplinierung der Regierungen. Wechselkurse sollten von einer internatinalen Kommission unter Berücksichtigung der dazu relevanten Fragen festgelegt werden."
Die Eröffnungssitzung der 58. UNO-Vollversammlung begann mit der dramatischen Erklärung des UNO-Generalsekretärs Kofi Annan, die USA hätten sich außerhalb des Gesetzes gestellt und die schlimmste Krise der Zivilisation seit dem Zweiten Weltkrieg heraufbeschworen, indem sie das Führen präemptiver Kriege gegen souveräne Nationen - sogar wenn diese von ihnen auch nur als Bedrohung empfunden werden - zu ihrem Recht erklärten. Damit hätten sich die USA über internationales Recht hinweggesetzt. Regierungschefs aller möglichen Nationen der Welt nutzten ihre Reden vor der UNO, um ausdrücklich die vom UN-Generalsekretär erhobenen Vorwürfe zu unterstützen und zu gemeinsamen Handeln aufzurufen, die Entstehung drohender globaler Kriege und Chaos zu verhindern.
Trotzdem wurde die dem zugrundeliegende Krise, der Bankrott des Weltfinanzsystems, von der UNO ignoriert. Die meisten Staatschefs zeigten zwar ungewöhnlich viel Rückgrat bei der öffentlichen Zurückweisung der Forderungen der"einzigen Supermacht", wagten aber nicht über das Platzen der weltweiten Finanzblase zu sprechen, geschweige denn die dringende Notwendigkeit eines neuen Weltwirtschaftssystems zum Thema zu machen. Lyndon LaRouche betont schon seit langem, daß die Bretton-Woods-Politik Franklin Delano Roosevelts nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt werden müsse. Und Mahathir war jetzt der erste Staatschef, der eine Rückkehr zu festen Wechselkursen nach dem Vorbild des von 1944-1971 geltende Bretton Woods-Übereinkommen forderte. Damit konnte nach dem Zweiten Weltkrieg eine produktive Weltwirtschaft in Gang gehalten werden, bis US-Präsident Nixon dann am 15. August 1971 dieses Übereinkommen aufkündigte und ein spekulatives System mit floatenden Wechselkursen einführte.
Dr. Mahathir sprach vor der UNO auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Organisation Nichtpaktgebundener Staaten und als Vorsitzender der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC). Er prangerte den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems und dessen Umwandlung in einen Spekulationssumpf an, wobei er unmißverständlich Superspekulanten wie George Soros attackierte. Wörtlich sagte Mahathir:"Die Hoffnungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und die Hoffnungen der Vereinten Nationen wurden durch den Kalten Krieg zunichte gemacht. Jetzt ist der Kalte Krieg zu Ende. Doch mit der dadurch entstandenen unipolaren Welt unter dem dominierenden Einfluß des Kapitalismus ist es zu neuen Bedrohungen gekommen. Kein Land ist vor den marodierenden Währungsspekulanten sicher, die in nur wenigen Tagen die mit Geduld hochgepäppelten Wirtschaften der Entwicklungsländer zerschlagen können. Und anstatt diese Straßenräuber in Schranken zu weisen, lobt man sie auch noch ihrer Philantropie wegen. Robin Hood hat zumindest die Reichen bestohlen, um den Armen zu geben. Doch diese Straßenräuber stehlen von den Armen und geben dann eine beschämend geringe Summe, um ihr Gewissen zu beruhigen. Sie sind keine Philantropen."
Weiter warnte Mahathir, wenn die Präemptivkriegsdoktrin der Amerikaner nicht konfrontiert werde, bedeute dies das Ende der Vereinten Nationen:"Die Geschichte hat die üble Angewohnheit, sich zu wiederholen. Heute erleben wir ein Wiederaufleben des europäischen Imperialismus. Zunächst dachten wir, es handele sich um eine virtuelle Kolonialisierung. Durch rein wirtschaftliche Strangulierung und finanzielle Kastration konnten die gerade erst unabhängig gewordenen Länder in die Kniee gezwungen werden, so daß sie um eine Neukolonialisierung in anderer Form bettelten. Doch heute haben wir es wieder mit der alten direkten physischen Besatzung durch ausländische Kräfte zu tun. Marionettenregimes werden eingesetzt und sie tanzen, wie Marionetten das tun.
Und diese erlauchte Institution, die Vereinten Nationen, in die wir soviel Hoffnung setzten, sie bricht heute, trotz der Einrichtung der ständigen fünf Mitglieder als Sicherheitsmaßnahme, auf ihrem tönernen Fuß zusammen und ist nicht in der Lage, die Schwachen und Armen zu schützen. Diese Vereinten Nationen können einfach ignoriert und beiseite gedrückt werden, während sie schwach gestikulieren, als kämpften sie darum, ihren Einfluß geltend zu machen. Ihre Organe wurden abgeschafft, auseinandergenommen und so umgemodelt, daß sie tun, was die Puppenspieler, die die Fäden ziehen, wollen."
Mahathir abschließend:"Die Weltbank, der Internationale Währungsfonds und die Welthandelsorganisation (WTO) sind zu Instrumenten der Vorherrschaft geworden, um die Armen ärmer und die Reichen reicher zu machen. Es ist nicht überraschend, daß die Kluft zwischen Reich und Arm heute sehr viel größer ist. Mit einer ohnmächtigen UNO und UNO-Institutionen, die in nationale Organe der Mächtigen verwandelt wurden, sind die kleinen Nationen jetzt ungeschützt und hilflos. Auch wenn wir völlig unschuldig sein sollten, nichts wird es verhindern, daß man laute Vorwürfe gegen uns erhebt. Eine unipolare Welt, dominiert von einer demokratischen Nation, führt die Welt in wirtschaftliches Chaos, politische Anarchie, Unsicherheit und Furcht. Wir werden keine Erholung und keinen Frieden haben, solange unter Drohungen politische und wirtschaftliche Reformen durchgesetzt werden, zu denen der größte Teil der Welt nicht bereit ist und sie auch nicht akzeptieren kann."

gesamter Thread: