- Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Emerald, 06.10.2003, 19:58
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Jochen, 06.10.2003, 20:10
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Loki, 06.10.2003, 20:21
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - RK, 06.10.2003, 20:50
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Jochen, 06.10.2003, 21:15
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - RK, 06.10.2003, 21:43
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Jochen, 06.10.2003, 21:15
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - RK, 06.10.2003, 20:50
- fĂŒr herrn broder - orwell, 06.10.2003, 21:02
- man dankt vielmals! (owT) - RK, 06.10.2003, 21:04
- Re: fĂŒr herrn broder / noch ein paar 'Details' - marsch, 06.10.2003, 21:18
- Israel und Amerika und der immer feuchte Anstrich, der niemanden interessiert - stocksorcerer, 07.10.2003, 09:09
- Re: Israel und Amerika und der immer feuchte Anstrich, der niemanden interessiert - Euklid, 07.10.2003, 10:01
- Israel und Amerika und der immer feuchte Anstrich, der niemanden interessiert - stocksorcerer, 07.10.2003, 09:09
- das war jetzt aber antisemistisch.......das waren bloĂ, Ă€h, KollateralschĂ€den... - Baldur der Ketzer, 06.10.2003, 22:56
- Re: das waren bloĂ, Ă€h, KollateralschĂ€den... - Jochen, 07.10.2003, 19:02
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Loki, 06.10.2003, 20:21
- Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon - Jochen, 06.10.2003, 20:10
Re: Nach Syrien jetzt Bomben auf Libanon
-->>Dann wird dir das sicher nicht gefallen, vermute ich...
>Debatte
>
>Gerhard, stell Dir vor...
>Von Henryk M. Broder
>20 Menschen wurden beim jĂŒngsten Selbstmordanschlag einer PalĂ€stinenserin in einem Restaurant bei Haifa zerfetzt. Dutzende wurden verletzt, werden fĂŒr immer verstĂŒmmelt bleiben. Den darauf folgenden israelischen Vergeltungsschlag in Syrien kritisierte Kanzler Schröder scharf. Eine Antwort an einen Freund.
>Lieber Gerhard, gestern hast Du bei einem Auftritt vor der Presse in Kairo gesagt, es sei"die SouverÀnitÀt eines anderen Landes verletzt" worden, eine solche"Aktion" sei"nicht akzeptabel".
>Ich war mir sicher, Du wĂŒrdest den Terror-Anschlag meinen, denn die SouverĂ€nitĂ€t eines Landes Ă€uĂert sich vor allem darin, dass die Regierung die Sicherheit der BĂŒrger garantiert. Ist die Sicherheit dahin, durch internen oder externen Terror, kann von einer SouverĂ€nitĂ€t keine Rede mehr sein. Dann herrschen afghanische oder somalische ZustĂ€nde. Erst nachdem ich den Bericht von der Pressekonferenz in Kairo zum zweiten und dritten Mal gesehen hatte, wurde mir klar: Du hast nicht den Anschlag gemeint, sondern die israelische Reaktion darauf, nĂ€mlich das Bombardement mutmaĂlicher Dschihad-Lager auf syrischem Territorium.
>Nun muss man, seitdem Du den"deutschen Weg" ausgerufen hast, auf alles gefasst sein. Ich habe auch VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass Du, fern von deutschen Dramen, weit weg von Dosenpfand, Wegemaut und Olaf Scholz, dem BedĂŒrfnis nachgibst, wie Chirac aufzutreten und wie Putin zu reden. Und das kannst Du wirklich gut. So kurz nach einem Massaker an Menschen sich Sorgen um die verletzte SouverĂ€nitĂ€t eines Landes zu machen, das kaum mehr ist als ein feudalistischer Familienbetrieb mit einem Sitz in der Uno, das ist schon eine groĂartige staatsmĂ€nnische Leistung.
>Was Dich also umtreibt, das ist die Sorge um die verletzte SouverĂ€nitĂ€t eines Landes, das Terroristen ausbildet und fördert, die sich ihrerseits um die SouverĂ€nitĂ€t anderer LĂ€nder so kĂŒmmern wie Mohammed Atta um den Service an Bord der von ihm gesteuerten Maschine. So was gab's schon einmal. 1976, da warst du noch ein wilder Juso und vom Bundeskanzleramt so weit entfernt wie Dieter Bohlen vom Literaturnobelpreis, wurde eine Air-France-Maschine auf dem Flug von Paris nach Tel Aviv von arabischen Terroristen nach Entebbe in Uganda entfĂŒhrt. Ohne auf die SouverĂ€nitĂ€t des von Idi Amin regierten Landes RĂŒcksicht zu nehmen, schickte Israel ein Kommando, das die jĂŒdischen Geiseln befreite, die vorher von deutschen Assistenten der arabischen Terroristen rausselektiert worden waren.
>Angemessen wĂ€re es gewesen, wenn sich fortschrittliche deutsche Menschen ĂŒber die EntfĂŒhrung und die anschlieĂende Judenselektion empört hĂ€tten. Aber das war nicht der Fall. Nach der Befreiung der Geiseln wurden Proteste laut - gegen"die flagrante Verletzung der SouverĂ€nitĂ€t Ugandas" durch die israelischen Angreifer, wie es in den Offenen Briefen hieĂ, die damals von progressiven Gruppen und Organisationen an Idi Amin geschrieben wurden. Schon damals war die verletzte SouverĂ€nitĂ€t einer Operetten-Republik mehr wert als das Leben von Menschen, die von Terroristen als Geiseln genommen wurden. Dabei ist die staatliche SouverĂ€nitĂ€t auch aufgeklĂ€rten europĂ€ischen StaatsmĂ€nnern hin und wieder ziemlich lĂ€stig. Zum Beispiel im Krieg gegen Milosevic, als die Nato Belgrad bombardierte - ohne Uno-Mandat. Oder Anfang des Jahres, als französische Interventionstruppen in die ElfenbeinkĂŒste einmarschierten, um dort gefĂ€hrdete Franzosen zu evakuieren - ohne Einladung der dortigen Regierung. Kein Mensch regte sich ĂŒber die flagrante Verletzung der SouverĂ€nitĂ€t der ElfenbeinkĂŒste auf. Offenbar kommt es nicht darauf an, wessen SouverĂ€nitĂ€t verletzt wird, sondern wer der Verletzter ist. Und da gelten fĂŒr Israel ein paar Sonderregeln.
> NatĂŒrlich kann und muss man die israelische Besatzungspolitik kritisieren. HĂ€tte Israel die besetzten Gebiete nach 1967 bzw. 1973 annektiert, statt sie als Faustpfand fĂŒr Friedensverhandlungen zu behalten, so wie China Tibet ĂŒberfallen und annektiert hat und sich seitdem jede Kritik als Einmischung in innere Angelegenheiten erfolgreich verbietet, mĂŒsste heute kein EU-Kommissar nach Ramallah reisen, um Arafat in seinem zerbombten Hauptquartier zu besuchen. Nicht nur Andre Brie von der PDS preist den"legitimen Widerstand" der PalĂ€stinenser, und nicht nur Jörg Zink, der Star aller evangelischen Kirchentage, bewundert die Selbstmord-AttentĂ€ter, weil sie ihr Leben"fĂŒr die Sache ihres Volkes" hingeben.
>Ganz allgemein hat sich inzwischen in Deutschland, wo Parken gegen die Fahrtrichtung schon als Terror im Alltag gilt, die Ansicht durchgesetzt, dass die Israelis selber schuld sind, wenn sie nicht mehr Bus fahren oder in einem Cafe sitzen können, ohne um ihr Leben fĂŒrchten zu mĂŒssen. Weil sie den PalĂ€stinensern das Recht auf Selbstbestimmung verweigern. Und auĂerdem das Recht, in Israel unkontrolliert arbeiten und ungehindert Bomben zĂŒnden zu dĂŒrfen.
> Aber all das, lieber Gerhard, mein Kanzler, ist deine Sache nicht. Dir geht es um die verletzte SouverĂ€nitĂ€t Syriens. Denn Du machst dir Sorgen um den Frieden und die StabilitĂ€t im Nahen Osten, wie Dein AuĂenminister, der immer wieder vollmundig"in die Region" fĂ€hrt und mit leeren Taschen zurĂŒckkommt. Ich frage mich, warum er es bisher nicht geschafft hat, seinen Freund Arafat anzurufen und ihm zu sagen:"Jossi, hör mit dem Schmierentheater auf, hör auf, dich von AnschlĂ€gen zu distanzieren, die von deinen Leuten begangen wurden. Wenn du nicht dafĂŒr sorgst, dass deine Leute mit dem Terror aufhören, werden wir, der Kanzler und ich, dafĂŒr sorgen, dass du kein Geld mehr von der EU bekommst." Das, lieber Gerhard, wĂ€re eine friedensfördernde MaĂnahme, und nicht das GeschwĂ€tz von einer europĂ€ischen Nahost-Initiative, die es nie geben wird. Und nun möchte ich mit Dir noch ein kleines Experiment durchfĂŒhren. Bitte lehne Dich in deinem Business-Class-Sitz zurĂŒck, schlieĂe die Augen und stelle Dir folgendes vor:
>1. Juni 2001: Anschlag auf das Dolphinarium in TravemĂŒnde - 21 Tote
>9. August 2001: Anschlag auf die Sbarro Pizzeria in Berlin - 15 Tote
>1. Dezember 2001: Anschlag in der Ben Yehuda FuĂgĂ€ngerzone in Berlin-Wilmersdorf - 11 Tote
>2. Dezember 2001: Anschlag auf einen Bus auf dem Weg von Berlin nach Schwerin - 15 Tote
>2. MÀrz 2002: Anschlag im HollÀndischen Viertel in Potsdam - 11 Tote
>9. MĂ€rz 2002: Anschlag auf das Cafe"Moment" in Berlin-Mitte - 11 Tote
>20. MĂ€rz 2002: Anschlag auf einen Bus in der NĂ€he von Berchtesgaden - sieben Tote
>27. MÀrz 2002: Anschlag auf ein Hotel in Bad Pyrmont wÀhrend einer Familienfeier - 29 Tote
>31 MĂ€rz 2002: Anschlag auf ein Restaurant in Hamburg - 15 Tote
>10. April 2002: Anschlag auf einen Bus bei Oldenburg - acht Tote
>7. Mai 2002: Anschlag auf einen Billard-Saal in Paderborn - 15 Tote
>5. Juni 2002: Anschlag auf einen Bus in der NĂ€he von Rostock - 17 Tote
>18. Juni 2002: Anschlag auf eine belebte StraĂenkreuzung in Berlin - 19 Tote
>9. Juni 2002: Weiterer Anschlag auf eine StraĂenkreuzung in Berlin, sieben Tote
>4. August 2002: Anschlag auf einen Bus in Bayern - acht Tote
>21. Oktober 2002: Anschlag auf einen Bus in Niedersachen - 14 Tote
>21. November 2002: Anschlag auf einen Bus in Berlin - elf Tote
>5. Januar. 2003: Anschlag in einer Berliner FuĂgĂ€ngerzone - 23 Tote
>5. MĂ€rz 2003: Anschlag auf einen Bus in Mecklenburg-Vorpommern - 17 Tote
>18. Mai 2003: Anschlag auf einen Bus am Rande von Berlin, sieben Tote
>11. Juni 2003: Anschlag auf einen Bus in Berlin-Mitte, 17 Tote
>19. August 2003: Anschlag auf einen Bus in Berlin, 23 Tote
>9. September 2003: Anschlag auf einen Bus in der NĂ€he eines Bundeswehr-Standortes, acht Tote Soldaten
>9. September. 2003: Anschlag auf das Cafe Hillel in Berlin - sieben Tote
>4. Oktober 2003: Anschlag auf das Restaurant Maxim bei Rostock, 19 Tote
>Und jetzt, lieber Gerhard, mach die Augen wieder auf und sag mir: Wenn das alles in Deutschland passiert wĂ€re, so wie es in Israel passiert ist, wĂ€rst Du dann immer noch Kanzler einer demokratischen Republik und wĂŒrdest Du Dir Gedanken machen ĂŒber die verletzte SouverĂ€nitĂ€t eines Nachbarlandes, das den Terroristen logistische Hilfe gibt? Ich wĂŒnsche dir einen guten Heimflug und eine sichere Landung.
Der Autor hat wohl die Gegenseite vergessen? Aber liest sich ja viel schöner wenn man nur einseitig die Israelsichen Opfer aufzĂ€hlt nicht wahr? Da krieg ich Plack um mal mit einem Zitat eines der Big Brother Gehirnamputierten zu antworten. Der Junge sollte sich aml mit dem Konflikt befassen bevor er so eine grĂŒtze verzapft.

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