- Über Verhaltenspsychologie und Börsen - Morpheus, 06.10.2003, 17:24
- Re: Über Verhaltenspsychologie und Börsen / so isses... - -- Elli --, 06.10.2003, 17:39
- Apropos SKINNER!!! - RK, 06.10.2003, 18:39
- Re: Apropos SKINNER!!! - TESLA, 06.10.2003, 19:36
- Ist der Mensch als Spezies lernfähig, oder... - Morpheus, 06.10.2003, 18:52
- Re: Ist der Mensch als Spezies lernfähig, oder... / klasse Beitrag... - -- Elli --, 06.10.2003, 19:15
- Re: Ist der Mensch als Spezies lernfähig, oder... - - Elli -, 06.10.2003, 20:23
- @Elli: Selbstverstaendlich sind Elliott-Wellen Naturgesetze, denn es sind frak- - Josef, 06.10.2003, 20:41
- Apropos SKINNER!!! - RK, 06.10.2003, 18:39
- wobei ich mich frage: haben Automaten eine Seele?! - kingsolomon, 06.10.2003, 19:06
- Re: Über Verhaltenspsychologie und Börsen / so isses... - -- Elli --, 06.10.2003, 17:39
Re: Ist der Mensch als Spezies lernfähig, oder...
-->>sind wir in der Tat dazu verdammt, die gleichen Erfahrungen immer und immer wieder zu machen?
Ich meine ja.
>Wenn wir bestimmte Verhaltensmuster individuell wie kollektiv aufweisen, sind Zyklen die logische Folge, vielleicht sind jedoch die Verhaltensmuster auch die Folgen von Zyklen. Wie dem auch sei, stelle ich mir folgende Frage(n):
>Es ist uns heute möglich, Wissen zu speichern. Diese Möglichkeit hat Jahrtausende gebraucht und es war somit nicht unbedingt überraschend, dass immer wieder die gleichen Muster auftraten."Vor der ewigen Wiederkehr des Gleichen" schrieb Nietsche.
Wissen konnte schon immer gespeichert und weiter gegeben werden. Heute passt zwar mehr auf eine Festplatte, aber das Lesen und vor allem das Verstehen muss jeder immer noch selber.
>Nun aber haben wir die Möglichkeit, die großen Trends zu erkennen UND zukünftigen Generationen zu vermitteln. Was sonst wird hier in diesem Board gemacht als die Theorie der langen Wellen zu diskutieren? Wenn aber dieses Wissen allgemeine Verbreitung finden würde, müsste dies nicht zwangsläufig eine Änderung des Musters erzeugen? Könnten die Prechter-Bücher nicht gerade dazu führen, dass es eben nicht so kommt, wie es die langen Zyklen vorschreiben?
Auch die großen Zyklen sind m. E. lange bekannt (z. B. Kondratieff), aber was nützt es? Es sind m. E. zu wenige Menschen, die sich damit auseinandersetzen. Elliott würde auch nicht mehr funktionieren (jedenfalls die kleinen Wellen), wenn es zu viele anwenden würden. Aber bei den Jahrhundertzyklen sind wir wieder am Ausgangspunkt:
>Sind wir als Spezies lernfähig?
Wenn man technischen Fortschritt als Messlatte nimmt, dann sicherlich. Geht es aber um das langfristige Überleben und Weiterentwickeln der Menschheit, dann scheinen wir uns zurückzubilden. Ganz offenbar sind die Menschen eine Fehlentwicklung der Natur.
>Da der Mensch antizipieren kann, müsste es möglich sein, sich Zyklen zumindest zu"widersetzen". Das machten schon die Ägypter, als sie sich in den 7 fetten Jahren auf die 7 Dürrejahre vorbereiteten. Der Mensch sorgt ständig vor, gerade in der heutigen Zeit.
Jeder für sich, auch auf Kosten der anderen.
>Für mich geht die Diskussion um Elliott-Wellen schon ins Metaphorische, denn sie unterstellen eine gewisse Determination. Ich selbst glaube eher an Wahrscheinlichkeiten und dazu gehört eben auch die Überzeugung, dass sich Wahrscheinlichkeiten ändern können.
Das ist eben die Frage, ob es ein Naturgesetz ist oder nicht. Ich weiß es nicht.
>Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
>Ich denke, Zyklen sind die Natur der Natur und die EW-Theorie beschreibt eine dieser Regeln. Der Mensch kann jene jedoch antizipieren. Mehr noch: er kann dieses Wissen weitergeben.
Um bei EW zu bleiben: Seit 60 Jahen sind sie bekannt - und wie viele Menschen kennen sie, geschweige dass sie sie beherrschen und anwenden? Zum Glück immer noch wenige ;-)
>Letztlich läuft es dann auf die Frage hinaus: Kann der Mensch sein Wissen effizient nutzen? Und da ist das Problem: der Mensch ist eben ein Mantel für Milliarden von Individuen, Milliarden Geister, die alle verschiedene Zugänge zu Wissen haben, verschiedene Entscheidungen darüber fällen, welches Wissen sie nutzen wollen. Wollten die Menschen als ganzes den Zyklen begegen, bräuchte es eine Art Gesamtvertretung, einer übergeordneten Steuerung. Womöglich ist es das, was die Macht ausmacht: die Verlorenheit des Individuums, das erst in der Gruppe Stärke findet und somit von der Weisheit seiner Führung abhängig ist. Besser GZ leisten als allein zu kämpfen.
>Werden unserer Führer erkennen, wo wir uns im Zyklus befinden? Werden sie einer Meinung sein?
Ganz sicher nicht.
>Oder werden nationale Führer nationale Interessen verfolgen und damit die Massen geradewegs dahin führen, wie es die Zyklen vorsehen?
Genau das.
>Morpheus, die Welt in ihrer Komplexität bestaunend, sich in seinen Gedanken verlierend...
Danke für diese Gedankenanregungen.

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