- Arbeitslosigkeit: Und was machst du so? - Sascha, 07.10.2003, 18:01
- Nur Geduld... - Nachfrager, 07.10.2003, 18:10
- Re: Nur Geduld... - Sascha, 08.10.2003, 11:06
- Re: Nur Geduld... - Euklid, 08.10.2003, 14:11
- Re: Nur Geduld... - Sascha, 08.10.2003, 11:06
- Nur Geduld... - Nachfrager, 07.10.2003, 18:10
Arbeitslosigkeit: Und was machst du so?
-->Arbeitslosigkeit
<font size=5>„Und was machst du so?“</font>
Nirgendwo zugehörig, ausgemustert, allein: In keinem europäischen Land werden Arbeitslose so sehr ausgegrenzt wie in Deutschland
Von Merle Hilbk
<font color="#FF0000">Vor zwei Jahren war Sabine Sutters* Leben voller Zukunftsträume. Sie war gerade 30 geworden, hatte einen gut bezahlten Job als Webdesignerin in einer hoch gehandelten Internet-Firma</font>, eine Altbauwohnung in bester Lage, einen großen Bekanntenkreis, und sie genoss es, sich mittags mit einem Latte Macchiato unter die jungen Kreativen zu mischen, die in der"Schanze", dem multikulturellen Hamburger New-Ecconomy-Viertel, ihre Mittagspause genossen.
<font color="#FF0000">Dann lag eines Tages ein Entlassungsschreiben in ihrem Briefkasten, und Sabine Sutter hatte das Gefühl, jemand habe sie auf den Kopf gestellt und das alte Leben aus ihr rausgeschüttelt</font>.
Plötzlich fühlte sie sich als Außenseiterin. Die lockeren Gespräche in den Gemüseläden und Stehimbissen der"Schanze" fielen ihr bald so schwer, dass sie das Viertel mied."Ich hatte das Gefühl, dass alle mich anstarrten, dass man es mir ansah, dass ich arbeitslos war. So ein Blödsinn!", sagt sie heute, doch es klingt, als würde sie das immer noch glauben. Ihre Augen sind verschattet, die Stimme ist verzagt.
<font color="#FF0000">Sabine Sutter ist ein einsamer Mensch geworden. Sie hat sich zurückgezogen von den ehemaligen Kollegen und Bekannten, weil sie sich schämt, den ganzen Tag in der Wohnung zu verbringen, während"die anderen etwas leisten"</font>, weil sie sich fürchtet vor Fragen, besonders vor der einen: Was machst du denn jetzt so?"Irgendwas muss an dir dran sein, dass sie gerade dich ausgesondert haben", denke sie oft, obwohl sie nicht die Einzige sei, der damals gekündigt wurde.
Auch Sonja Staffels* erzählt, dass sie einsam sei. <font color="#FF0000">Dreimal war sie arbeitslos</font>; das erste Mal nach ihrer Ausbildung zur Heilerzieherin, das zweite Mal nach dem Uni-Diplom als Biologin, das dritte Mal nach einer Umschulung zur Fachzeitschriften-Redakteurin, zu der sie das Arbeitsamt überredet hatte. [Eigener Kommentar: Womit wir beim Thema wären was Erich weiter unten im Forum schreibt. Man schult um, passt sich an und man wird dennoch verarscht und ist wieder arbeitslos!]
Am Anfang war sie wütend darüber, dass Verwandte sie fragten:"Hast du immer noch nichts gefunden?" Dass Bekannte sich wunderten:"Dir als Diplom-Biologin müssten doch die Firmen hinterherlaufen!" Dass sie Sätze in den Zeitungen las wie:"<font color="#FF0000">Wer arbeiten will, findet auch was!"</font>[ Eigener Kommentar: Ja wahrscheinlich. Wenn man für 50 Cent die Stunde arbeitet findet man immer was. Klar! Nur muß es irgendwo Grenzen geben!] Heute ist die Wut einer stillen Verzweiflung gewichen. Ähnlich wie Sabine Sutter geht sie kaum noch aus, weil das Geld nicht mehr reicht und weil sie"sowieso keine Lust auf Gespräche mit glücklichen Arbeitnehmern" hat. Sie fühlt sich ausgemustert."Ich habe eine solche Sehnsucht danach, irgendwo eingebunden zu sein", sagt sie."Wenn das so weitergeht, kann man mich bald sowieso niemandem mehr zumuten."
<font color="#FF0000">Mitte der Siebziger waren in Deutschland erstmals eine Million Menschen arbeitslos. Seitdem ist die Zahl stetig gestiegen, inzwischen liegt sie bei rund 4,5 Millionen</font>. Doch obwohl Arbeitslosigkeit <font color="#FF0000">längst zum Massenphänomen geworden ist</font>, <font color="#FF0000">das fast jeden treffen kann, häufen sich die Berichte von Ausgrenzung und persönlichen Schuldgefühlen der Betroffenen</font>. Die Bild-Zeitung beschrieb vor nicht allzu langer Zeit die"<font color="#FF0000">Straße der Arbeitslosen</font>" in einer ehemaligen Stahlarbeitersiedlung in Duisburg, deren Bewohner sich kaum noch in Stadtteile wagten, in denen die meisten Leute Arbeit hätten. Die Berliner Morgenpost berichtete von der"<font color="#FF0000">Straße der Hoffnungslosigkeit</font>" in Kreuzberg, in der jeder dritte Bewohner ohne Job sei und viele ihre Verzweiflung schon morgens in Apfelkorn ertränkten. Und auch in Hamburg, wo die Entlassungswelle der New Economy besonders kräftig war, seien die angeblichen"Musterarbeitslosen" (stern) <font color="#FF0000">auf dem besten Weg „in die gesellschaftliche Isolation“</font>, sagt Christian Schultz, Psychologe bei der Solidarischen Psychosozialen Hilfe Hamburg.
<font color="#FF0000">In den vergangenen Monaten habe er Hunderten junger Leute zugehört, die „sonst niemanden hatten, mit dem sie über ihre Sorgen reden konnten“</font>. Selbst den eigenen Eltern erzählten sie oft nicht von ihrer Situation. Kontakte zu Bekannten hatten sie abgebrochen, weil sie sich schämten, nicht mehr Teil der Leistungsgesellschaft zu sein, sich nicht mehr die angesagten T-Shirts und Taschen leisten zu können, kein Geld mehr zu haben für Fitness-Clubs und Restaurants, nichts mehr zu haben, dem sie sich zugehörig fühlten. „<font color="#FF0000">Arbeitslos zu werden wird in Deutschland immer noch als persönliche Niederlage angesehen, mit der man ganz allein fertig werden muss</font>“, sagt Schultz. Beratungsangebote, psychologische Unterstützung von öffentlicher Seite gebe es kaum, seine Beratungsstelle sei die einzige dieser Art in Hamburg.
Was der Psychologe Christian Schultz berichtet, ist nicht nur ein persönlicher Eindruck. <font color="#FF0000">Besonders jüngere Arbeitslose in Deutschland fühlen sich - trotz Millionen anderer, die in ähnlicher Lage sind - an den Rand gedrängt. Und zwar stärker als in jedem anderen Land Europas</font>.
Das belegt eine europäische Vergleichsstudie der Arbeitslosenforscher Thomas Kieselbach und Gert Beelmann, die die Ergebnisse von Interviews mit jungen Arbeitslosen und Arbeitsmarkt-Experten aus den verschiedenen Ländern zusammenfasst. <font color="#FF0000">Ergebnis: In Deutschland sei „das Ausmaß sozialer Exklusion am stärksten ausgeprägt</font>, was dem Faktor sozialer Isolation und Stigmatisierung geschuldet sein dürfte“.
In Ländern wie Griechenland, Spanien oder Italien <font color="#FF0000">erführen junge Arbeitnehmer durch die Familien eine andere „soziale Unterstützung“, so die Studie</font>. Weil außerdem ein erheblicher Prozentsatz unter ihnen Schwarzarbeit verrichte, litten sie nicht so sehr unter „subjektiven Gefühlen ökonomischer Exklusion“. Auch die „gesellschaftliche Normalisierung und billigende Akzeptanz“ von Arbeitslosigkeit in südeuropäischen Ländern helfe, „die „Tendenzen sozialer Isolation zu verringern“. In Deutschland aber wurde „von einem allgemeinen Gefühl kultureller Ausgrenzung berichtet, in Form von Stigmatisierung oder des subjektiven Eindrucks, als Außenseiter behandelt zu werden“.
Vorbild Schweden?
Besonders gering scheint das Ausgrenzungsrisiko dagegen in einem anderen Wohlfahrtsstaat zu sein: in Schweden. Dort hat die Regierung seit Mitte der Neunziger ein dichtes Netz von psychosozialen Betreuungsmaßnahmen geschaffen. Jeder junge Arbeitslose hat Anspruch auf Teilnahme an einer solchen Maßnahme innerhalb von 100 Tagen nach Verlust seines Arbeitsplatzes.
Auch in Deutschland gibt es solche Angebote. „Aber es sind viel zu wenige“, sagt der Arbeitslosenforscher Ali Wacker von der Uni Göttingen. Die meisten von den Arbeitsämtern veranstalteten Trainings seien „unmittelbar vermittlungsbezogen“, sprich, sie bereiten gezielt auf bestimmte Jobs vor: <font color="#FF0000">Umschulungen, EDV-Kurse, Bewerbungstrainings. Angebote zur emotionalen und psychosozialen Stabilisierung jedoch gebe es kaum</font>. „Vielleicht liegt es daran, dass man den Erfolg dieser Kurse nicht richtig messen und bewerten kann. Da kann man nicht sagen: Wir haben 50 Arbeitslose zu Bürokaufleuten umgeschult, 30 davon haben einen Job bekommen“, sagt Wacker. Die Folge sei, dass zu wenig Geld in solche Maßnahmen investiert werde.
Dieser Meinung ist auch Michael Willkomm, selbstständiger Arbeitslosentrainer aus dem niedersächsischen Buxtehude, der seit fast zehn Jahren Persönlichkeits- und Bewerbungstrainings anbietet. „Die Ämter sind sehr zögerlich, für so etwas Gelder bereitzustellen. Die setzen eher auf Standards.“ Standards wie etwa die Umschulung zum „Mediengestalter“, die Arbeitsberater im Arbeitsamt Hamburg-Eimsbüttel einer Unzahl von arbeitslosen Lehrern, Journalisten und Illustratoren schmackhaft machen wollten, obwohl Mediengestalter seit dem Zusammenbruch der New Economy ein kaum noch gefragter Beruf ist.
<font color="#FF0000">Auch die Umschulung zur Fachzeitschriften-Redakteurin, die Sonja Staffels geradezu aufgedrängt wurde, gehört in diese Kategorie. „Welcher Verlag“, fragt sie sich mittlerweile, „will angesichts der Medienkrise denn Leute einstellen, die mit Mitte 30 viel zu alt sind und kaum praktische Erfahrung haben?</font>“
„Die Ämter“, sagt ein Mitarbeiter eines Hamburger Arbeitsamtes, „stehen unter Begründungszwang. Was nicht nach unmittelbar vermittlungsbezogenen Angeboten aussieht, wird nur ungern finanziert.“ Was das ist, entscheidet der Verwaltungsrat des jeweiligen Amtes. Und der besteht, neben den Mitarbeitern aus dem eigenen Haus, aus Unternehmern, Mitgliedern von Unternehmerverbänden und Gewerkschaftsvertretern; Organisationen, die oft selbst im großen Stil Weiterbildungsmaßnahmen anbieten. So entscheiden nicht selten Kungeleien und persönliche Beziehungen über die Finanzierung. „Neue Anbieter“, sagt der Arbeitsamtsmann, „haben da oft schlechte Chancen.“ Generell setzten die Ämter eher „auf Standards, die schon seit Jahrzehnten angeboten werden“, etwa Umschulungen zum Bürokaufmann, EDV-Kurse. „Mit psychosozialen Angeboten tun die sich schwer.“
Besorgt über diese Entwicklung zeigen sich auch Mediziner und Therapeuten. Karsten Groth, Psychologe am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf<font color="#FF0000">, spricht von einer Zunahme psychischer Erkrankungen</font>. „<font color="#FF0000">Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, aber ich habe das Gefühl, seit der letzten großen Krise am Arbeitsmarkt deutlich mehr Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen zu begegnen</font>.“
Dass Arbeitslosigkeit psychisch belastet, haben Soziologen schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts nachgewiesen. Eine Gruppe von Forschern befragte etwa während der Weltwirtschaftskrise arbeitslos gewordene Arbeiter in einer Kleinstadt namens Marienthal. Bei allen Interviewpartnern registrierten sie ähnliche Symptome: <font color="#FF0000">Hoffnungslosigkeit, Verlust von Zeitgefühl, Mangel an Vertrauen in die eigene Handlungs- und Leistungsfähigkeit und, daraus resultierend, ein extrem niedriges Selbstwertgefühl</font>.
Das Selbstwertgefühl gilt heute als wichtigster Faktor psychischer Gesundheit. Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl haben ein hohes Risiko, an Depressionen zu erkranken. Denn wer kaum Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, wird seltener aktiv, und wer seltener aktiv wird, dem fehlen Erlebnisse, die einen in den eigenen Fähigkeiten bestärken könnten. <font color="#FF0000">Ein Teufelskreis</font>, den der Depressive nur auf einem Weg durchbrechen kann: Indem er seine Meinung über sich selbst verbessert.
Doch wie soll ein Mensch wie Uwe Holtkötter wieder Zutrauen zu sich selbst finden? Wie kann er, 54, gelernter Metallbaumeister, seit vier Jahren arbeitslos, sich davon überzeugen, etwas zu können, wenn er keine Gelegenheit hat, seine Fähigkeiten zu testen?
<font color="#FF0000">„Ich war ein Strebertyp“, sagt er von sich selbst, „Leistungsbereitschaft war für mich die wichtigste Eigenschaft, die einen Menschen auszeichnet</font>.“
Vom Kfz-Mechaniker arbeitete er sich zum Schlosser, vom Metallbaumeister zum Projektleiter bei Dow Chemical im niedersächsischen Stade empor. „Ich habe für die Firma gelebt“, sagt er. „Für sie habe ich immer nach vorne gedacht.“ <font color="#FF0000">Nach 24 Jahren wurde ihm von einem Tag auf den anderen gekündigt, und plötzlich wusste er nicht mehr, wo für ihn selbst vorne war</font>.
Am Anfang traute er sich nicht einmal ins Arbeitsamt. Er hatte das Gefühl, dass ihn alle anstarrten, fühlte sich verfolgt von hämischen Blicken und kritischen Bemerkungen der Nachbarn in seinem kleinen Dorf. Er trat aus Vereinen aus und reagierte nicht mehr auf Anrufe alter Bekannten. Als er schließlich noch seine Leidenschaft, die Jagd, aufgab, begannen die Ängste, die er mit Tabletten zu bekämpfen versuchte.
Wahrscheinlich hatte Uwe Holtkötter eine schwere Depression, doch er war es nicht gewohnt, sich mit seiner Seele zu beschäftigen. Zwei Jahre lang kämpfte er gegen den Drang, seinem Leben ein Ende zu setzen. „Nur meine Frau hat mich davon abgehalten.“
Anfang 2002 erfuhr er von einem Seminar, das Arbeitslosentrainer Michael Willkomm gemeinsam mit einem Bildungsträger im Kreis Stade veranstaltete. Er ging hin und saß mit verschränkten Armen im Schulungsraum, bis ihn einer der Dozenten ansprach: „Herr Holtkötter, Sie haben bestimmt schon einiges im Leben gemeistert. Vielleicht wollen Sie mir ja abends mal privat ihre Geschichte erzählen!“ Holtkötter begann, sich zu öffnen.
In vielen Gesprächen, mit viel Lob und Bestätigung bauten die Seminarleiter Holtkötters Selbstbewusstsein so weit auf, dass er wieder an die Zukunft zu glauben begann. Die Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz, hatten sie ihm klargemacht, stünden in seinem Alter schlecht. Aber wie wäre es mit einer selbstständigen Tätigkeit, vielleicht einer Einmannfirma…
Als Appel-Uwe aus der Krise
Da erinnerte sich Uwe Holtkötter an die Berichte eines Bekannten aus den neuen Bundesländern, der ihm vorgeschwärmt hatte, wie dort die Bauern ihre Produkte an der Straße verkaufen. „Ich wohne doch in einer Apfelgegend“, dachte er sich, und die Idee für das Unternehmen Appel-Uwe war geboren.
Heute fährt Holtkötter mit einem gebrauchten VW-Bus durch die Kleinstädte entlang der Elbe und verkauft das Obst von Bauern aus dem Alten Land. Seine Frau hat einen Hofladen aufgemacht, mit selbst gemachter Marmelade, Gewürzen und Suppen. Sie seien glücklich jetzt, sagt Elke Holtkötter; glücklich, dass das Leben unter neuen Voraussetzungen endlich weitergehe. „Ohne diesen Kurs wäre ich…“, wirft ihr Mann ein und stockt. „Da wäre ich vielleicht schon nicht mehr … nein, da darf man gar nicht drüber nachdenken.“
Angebote, die speziell auf die Probleme und Bedürfnisse von Langzeitarbeitslosen wie Holtkötter zugeschnitten sind, gibt es zu wenig. Das hat sich bisher auch durch die Hartz-Reform nicht geändert - im Gegenteil: Ein nicht geringer Teil der bestehenden Angebote wurde noch zusammengestrichen. Ein Hamburger Bildungsträger beispielsweise, der monatlich zwei Kurse für Langzeitarbeitslose mit mehreren Dutzend Teilnehmern anbot, betreut seit Juni überhaupt keine Langzeitarbeitslosen mehr, Anbietern in anderen Bundesländern ergeht es nicht besser. „Die Arbeitsämter müssen jetzt schnell Vermittlungszahlen nachweisen“, erklärt ein Arbeitsmarkt-Spezialist und Kollege von Michael Willkomm. „Langzeitarbeitslose stören dabei nur. Die werden jetzt einfach vergessen.“
* Name von der Redaktion geändert
(c) DIE ZEIT 02.10.2003 Nr.41
Quelle: http://www.zeit.de/2003/41/Stigma__Arbeitslose
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Eigener Kommentar: Wilkommen in Deutschland im Jahre 2003...
Wir müssen ENDLICH damit aufhören immer den Arbeitslosen die Schuld in die Schuhe zu schieben á la"Wer arbeitet sucht der findet auch". In der heutigen Zeit gehört dieser Satz zu den allerdümmsten die ich je gehört habe. Natürlich findet jeder Arbeit. Nur wie? Darüber sagt der Satz natürlich genausowenig aus wie über den Nutzen(!) wenn man eine Arbeit in tiefsten Schwarzwald für 75 Cent Stundenlohn findet. Es ist Fakt, daß man zwar Arbeit findet aber wenn man eine Arbeit sucht die halbwegs normal ist und bei der man wenigstens ein wenig mehr verdienen will als das unterste Sozialhilfeexistenzminimum dann wird es sehr schwer. Insofern ist der Satz"Wer arbeitet sucht der findet auch Arbeit" einfach nur auf Mist gewachsen. Meist hört man diesen Satz in Deutschland leider von Leuten die fast nie oder noch gar nicht arbeitslos waren und ihre eigene extreme Leistungsfähigkeit und ihren IQ von 135 auf alle anderen projizieren die arbeitslos sind.
Viele Grüße,
Sascha

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