- Schwindendes Erdmagnetfeld als Ursache großflächiger Stromausfälle - RK, 07.10.2003, 20:05
- am Boden liegend - Bauch haltend - ne tolle Rezension zu THE CORE - must read - Praxedis, 07.10.2003, 20:23
- Re: Schwindendes Erdmagnetfeld als Ursache großflächiger Stromausfälle - Karl52, 07.10.2003, 21:34
- Re: Schwindendes Erdmagnetfeld als Ursache großflächiger Stromausfälle - fridolin, 07.10.2003, 21:36
- Antworten... - RK, 07.10.2003, 21:58
- Re: Schwindendes Erdmagnetfeld als Ursache großflächiger Stromausfälle - fridolin, 07.10.2003, 21:36
- Hier die ESA: Magnetstürme, Spannungsschwankungen, Stromausfall, Treibhauseffekt - RK, 07.10.2003, 21:35
- rpo: Der magnetische Nordpol wandert aus (immer schneller!) - RK, 07.10.2003, 21:50
Schwindendes Erdmagnetfeld als Ursache großflächiger Stromausfälle
-->Große Landstriche können beim Aufprall der Teilchen durch einen Stromausfall oder den Zusammenbruch der Kommunikationsnetze lahm gelegt werden.
Viel Spaß beim Spekulieren, WARUM seit Jahren das Erdmagnetfeld sich so massiv rasch und für die Fachwelt überraschend abschwächt. Mit besten Grüßen an AMANITO ;-)
RK
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/36057/
Von der Sonne bedroht?
Erdmagnetfeld droht zu schwinden
Wissenschaftler gehen davon aus, dass in wenigen hundert Jahren das Magnetfeld der Erde entweder ganz verschwunden ist oder dass sich die Pole umgekehrt haben. Es könnten dann auch mehrere Pole parallel existieren. Momentan schützt das Geo-Magnetfeld die Erde noch vor kosmischen Strahlen. Ohne diesen Schutz würden diese DNA-schädigenden Teilchen ungehindert die Erdoberfläche erreichen.
Messungen am geophysikalischen Observatorium in München ergaben, dass das Erdmagnetfeld seit etwa 3000 Jahren abnimmt. Wenn es kontinuierlich so weiter geht, wird es in 4000 Jahren nicht mehr existieren. Die Entstehung und Dynamik des Erdmagnetfeldes erklären Geowissenschaftler mit einem Schichtenmodell des Planeten. Der Erdkern, der aus Nickel und Eisen besteht, entspricht einem Eigelb. Der feste, innere Teil des Kerns ist 6300 Grad heiß, ihn umschließt der zähflüssige Teil. Darüber liegt der flüssige Erdmantel, im Modell das Eiweiß.
Das heiße Erdinnere bringt die flüssigen Massen mit ihren metallischen Anteilen wie in einem Topf zum Kochen. Die Materie steigt in Richtung Erdoberfläche auf und sinkt nach dem Abkühlen wieder ins Erdinnere ab. Es entsteht eine Spiralbewegung. Die Rotationen der Metallanteile erzeugen elektrischen Strom.
Dieser fließt wie in einer Metallspule; es entsteht ein dauerhaftes Magnetfeld. Seit 3,5 Milliarden Jahren arbeitet dieser"Geodynamo" und erzeugt so ein Feld, das rund 600 Kilometer ins All hinaus reicht. Im Forschungszentrum Karlsruhe gelang jetzt erstmals im Labor der Beweis dieser Hypothese. In einem Zylinder wurden die Erdverhältnisse simuliert. Die kontinuierliche Abnahme des Erdmagnetfeld seit 3000 Jahren lässt sich nur durch die Annahme erklären, dass sich im Erdinnern der"Geodynamo" in leicht unterschiedlichen Zuständen, nämlich von flüssig bis hin zu fest, bewegt. Daher ändert sich das Strömungsmuster und damit variiert das an der Oberfläche messbare Erdmagnetfeld.
Soweit die Theorie. Erwiesen ist durch Gesteinsproben, dass die Erde in ihrer Geschichte verschiedene magnetische Zustände hatte. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher, die die magnetischen Eisenpartikel in Gesteinsschichten untersuchten. Bei einer dieser Proben aus der tiefsten Schicht drehte sich die Kompassnadel sogar um.
Während einer Umpolung ist die Erde lange fast ohne Schutzschild und kosmische Strahlung kann ungehindert aufprallen. Die magnetischen Messungen an Gesteinen geben indes keine Beweise dafür, dass das Magnetfeld über einen längeren Zeitraum von tausend Jahren gleich Null war. Zur Zeit nimmt das Erdmagnetfeld ab. Noch schützt es die Erde vor der starken Strahlung aus dem All, die durch gewaltige Eruptionen auf der Sonne verursacht werden. Als Sonnenwinde jagen diese hochenergetischen Teile auf die Erde zu.
Es gibt heute schon Gegenden rund um den Globus, wo das Magnetfeld so schwach ist, dass Astronauten sich nur kürzeste Zeit außerhalb der schützenden Kapseln aufhalten dürfen. Aber auch Satelliten können von Sonnenwinden getroffen werden, dadurch können sie in ihren Positionsbestimmungen irritiert und schlimmstenfalls zerstört werden.
Dies stellt für die Flugnavigation eine erhebliche Gefahr dar. Auf Flügen über dem Südatlantik sind bereits jetzt Crew und Passagiere wegen des schwachen Schutzes einer permanenten Strahlung - ähnlich stark der Strahlung einer Röntgenaufnahme - ausgesetzt. Große Landstriche können beim Aufprall der Teilchen durch einen Stromausfall oder den Zusammenbruch der Kommunikationsnetze lahm gelegt werden. Im März 1989 ereignete sich genau dies in der kanadischen Provinz Quebec.
Als positive Seite an der Veränderungen des Erdmagnetfeldes könnte man das hübsch anzuschauende Polarlicht sehen. In ungefähr vierzig Jahren werden wir in Deutschland viel öfter solche Lichtspiele am Himmel bestaunen können, da der magnetische Nordpol um etwa 40 Kilometer pro Jahr wandert.

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