- Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - Morpheus, 09.10.2003, 09:09
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - EM-financial, 09.10.2003, 09:26
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - Euklid, 09.10.2003, 09:31
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - mangan, 09.10.2003, 09:55
- Revolution oder Evolution? - Morpheus, 09.10.2003, 09:35
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - EM-financial - nereus, 09.10.2003, 10:38
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - Euklid, 09.10.2003, 09:31
- zu bedenken gilt, dass die Vorbereitungen für den Zusammenbruch laufen..mkT - igelei, 09.10.2003, 09:32
- Wissen ist nicht nötig, Ahnungen reichen - stocksorcerer, 09.10.2003, 09:33
- Richtig, danke! - Morpheus, 09.10.2003, 09:47
- Bitte schön:-) (owT) - stocksorcerer, 09.10.2003, 09:49
- Re: Wissen ist nicht nötig, Ahnungen reichen - Euklid, 09.10.2003, 09:51
- Richtig, danke! - Morpheus, 09.10.2003, 09:47
- Mal so angeklickt und erfreut gelesen. Klickliste enthält sofort Morpheus. (ot) - mangan, 09.10.2003, 09:42
- Sehr guter Beitrag! Ich kürze es etwas ab, für mich selbst, die Komplexität des - Ventura, 09.10.2003, 09:55
- Masterplan - VictorX, 09.10.2003, 10:10
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - LOMITAS, 09.10.2003, 10:15
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - Fondu, 09.10.2003, 11:53
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch / Volle Zustimmung! oT - -- Elli --, 09.10.2003, 12:00
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - Fondu, 09.10.2003, 11:53
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - dottore, 09.10.2003, 10:46
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - sensortimecom, 09.10.2003, 10:55
- geruhsames Leben? Nee, weil... mkT - igelei, 09.10.2003, 14:30
- Re: geruhsames Leben? Nee, weil... mkT - sensortimecom, 09.10.2003, 15:46
- geruhsames Leben? Nee, weil... mkT - igelei, 09.10.2003, 14:30
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - sensortimecom, 09.10.2003, 10:55
- Re: Über den unvermeidbaren Zusammenbruch - EM-financial, 09.10.2003, 09:26
Über den unvermeidbaren Zusammenbruch
-->
Ich beziehe mich auf diesen Thread: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/223799.htm
Ich habe mir den Thread bisher nicht ganz durchlesen können, aber eines ist mir nun klar gworden. Seit ich das Elliott-Board kenne - also etwa 3 Jahre - wird dort über Geld, Kredit, Staatsbankrott, Deflationäre Depression, etc. diskutiert. So interessant die Diskussionen auch sein mögen, so wenig scheinen sie letztlich zu bringen, wenn man als Ergebnis das von einer Vielzahl anerkannte gemeinsame Verständnis betrachtet. Man schaue sich oben genannten Thread einfach mal an - nicht den Inhalt (kann man auch gerne tun ;-)), den Thread als solches. Er ist so lange und so breit geworden, dass die Bildlaufleisten in Anspruch genommen werden müssen. Selbst wenn man feststellt, dass Dr. Paul C. Martin alias dottore die Zusammenhänge,"das System", verstanden hat, so handelt es sich dennoch offenbar um eine derart komplexe Thematik, das nur ein jahrelanges Studium das Erfassen des ganzen ermöglicht.
Worauf will ich hinaus?
Nun, wie ich es sehe, lebt unser Geld- und Kreditsystem vom Vertrauen der Menschen. Kaum jemand wird das System als solches in Frage stellen, solange es zumindest dem Anschein nach zu funktionieren scheint. Und jetzt kommt's: Gerade wegen der Komplexität des Systems könnte es noch etliche Jahre dauern, bis selbst dem naivsten Bürger in den Sinn kommt, dass"was nicht stimmt". Warnende Stimmen wir die von Dr. Paul C Martin, der selbst die"Bild" als Medium verwenden könnte, gehen in der Komplexität dessen über was sie schreiben unter. Zu sehr sind die Menschen mit anderen Dinge beschäftigt, zu lange funktioniert das System schon, als dass es in Frage gestellt würde.
Ich halte es daher für relativ wahrscheinlich, dass es eben nicht zum Zusammenbruch im Sinne eines plötzlichen Stillstandes kommt. Eher dürfte das System als solches, bei dem sich die Probleme immer mehr häufen, noch Jahre überdauern, bevor sich allgemein Sorge verbreiten dürfte. Und ein sehr wichtiger Aspekt bei dieser Annahme ist der Aufstieg Asiens, den ich als Schlüsselvorgang der aktuellen Dekade, eventuell sogar des Jahrhunders sehe. Durch die Expansion dieses Kontinents wird das System am Leben gehalten, denn dort gibt es ein riesiges Marktpotenzial, das unsere Wirtschaft vor dem völligen Ruin bewahrt.
Generell gebe ich all jenen die an den Zusammenbruch glauben eines zu bedenken: letztlich ziehen die Notenbanekn aller großer Wirtschaftsräume gezwungenermaßen an einem Strang. Keine Region möchte schnelle unkontrollierbare Entwicklungen. Daher werden sie intervenieren, wo immer es geht. Das mag man als Manipulation deuten und laut aufschreiebn, aber was wollte man schon tun, ganz abgesehen von der Frage, ob es nicht für uns alle wirklich besser ist. Auch sollte man sehen, dass sich Systeme ändern können. Das habe ich schon in meinem Special zum Fiat Money hervorgehoben. Es gibt keine Entwicklungen, die nicht irgendwie aufzuhalten sind. Das gilt auch für den Staatsbankrott. Es mag sein, dass er im aktuellen System unvermeidbar ist, aber warum sollte sich daran nicht zukünftig etwas ändern können? Und selbst wenn es so weit käme, was würde passieren? Der Punkt ist doch der, dass eben alle großen Wirtschaftsräume mit denselben Probleme kämpfen und selbst China kein Interesse daran haben kann, dass es"im Westen" den Bach runter geht. Es wäre also durchaus denkbar, dass die Zentralbanken Systemveränderungen vornehmen, bevor es zum"unvermeidbaren" Zusammenbruch kommt.
Abschließend möchte ich eine These in den Raum stellen: die von allen Elliott-Wavern befürchtete Deflationäre Depression findet längst statt, aber eben nicht nach dem Muster aus den 30er Jahren. Als Ursache dafür sehe ich zum einen den"Joker des Systems", China, und zum anderen das System selbst. Man mag von ihm halten was man will, aber so wie es sehe, funktioniert das kreditbasierte Geldsystem schon solange, dass es so veralltaglicht ist, dass es überall gestützt wird. Es ist wie ein Spinnennetz, dass selbst wenn es an einer Stelle einreißt, nicht als ganzes zusammenfällt. Nur eine Bankenkrise könnte das System ernsthaft gefährden und selbst da wäre es m.E. nicht sicher, ob es unbedingt zu großen Pleiten kommen muss. Die Staaten würden notfalls Kredite vergeben, Schulden"einfach ausgebucht". Natürlich würden Gläubiger in die Röhre schauen, aber gerade weil wir heute ein so hohes Wohlstandsniveau haben, dürfte das weit weniger dramatisch sein, als in den 30ern.
So, das habe ich jetzt mal so auf die Schnelle geschrieben und hoffe, dass ich keine logischen Fehler gemacht habe (Rechtschreibfehler erachte ich als relativ unbedeutend, solange der Sinn verständlich bleibt).
Jedes Feedback willkommen,
Morpheus
P.S. @ dottore
Eine Anregung:
Deine Machttheorie muss in einem wichtigen Punkt ergänzt werden: Selbst wenn das System auf Macht, Waffen und Geldmonopol basiert, so ist es doch für die"Untertanen" nützlich. Zu früheren Zeiten boten die Herrscher Schutz, heute sind sie selbst Teil des Systems das sich entwickelt hat und notwendig für eine gewisse Ordnung, als Steuerung oder Schaltzentrale des komplexen Systems. Es bietet einen unglaublichen Halt, es ist wie eine Art"kollektive Intelligenz". Wie sonst wollte man den Planeten mit seienn Milliarden von Menschen organsisieren, ohne eben diese Monopole zu schaffen. Ein Blick in die USA genügt um zu wissen, wo die Abschaffung des Waffenmonoplos hinführen würde. Gäbe es kein staatliches Macht, Waffen und Geldmonopol, wäre unsere Welt in ihrer jetzigen Komplexität nicht möglich. Es ist eine Frage der Effizienz.

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