- @ Pudelbirne: Springer = Systempresse? - Ausverkauf kein Problem? Doch! - stocksorcerer, 10.10.2003, 13:16
- Bezog sich auf folgenden Thread..... (owT) - stocksorcerer, 10.10.2003, 13:17
- Re: @ Pudelbirne: Springer = Systempresse? - Ausverkauf kein Problem? Doch! - alberich, 10.10.2003, 14:24
- @stocksorcerer - fridolin, 10.10.2003, 15:12
- @fridolin - Nachricht und Meinung und Recherchen - stocksorcerer, 10.10.2003, 16:11
@ Pudelbirne: Springer = Systempresse? - Ausverkauf kein Problem? Doch!
-->Hallo Pudelbirne,
Ich sehe das so:
Freie Berichterstattung ist ein Mythos. Aber reine Propaganda ist keiner. Der Raum zwischen beiden ist eine Straße, meist eine Einbahnstraße, die in einer Baugrube endet.
Ich denke, die Berichterstattung in Deutschland im allgemeinen ist schon stark in Richtung Einseitigkeit eingefärbt und geht in Richtung Propaganda. Reine Propaganda findet man hier jedoch seltener als in good old america. Allerdings gibt es noch reihenweise Möglichkeiten, für eine gewisse"Anpassung" zu sorgen. Nicht nur durch"Gottschalks Amerika" und anderen Schmarn und das Erheben Amerikas zum Maß aller Dinge in VIVA-, MTV-, RTL-, Lebensart, Shopping, und dem fortschreitenden Verhunzen unserer Sprache durch Anglizismen. Mittlerweile muß man seine Kinder ja beinahe San Diego nennen, sonst hat man offenbar einen Zug verpaßt.
Jedenfalls: Für direkte Einflußnahme auf Berichterstattung ist das"Einkaufen" in Verlage und Sendeanstalten der einfachste Weg. Es ist besser, den Journalisten nicht nur an der Hand, sondern direkt an der Gurgel zu fassen. That´s it.
In Deutschland hat sich über die vielen Jahre - auch durch die regelmäßigen Erinnerungen an unsere böse Geschichte - in der Bevölkerung und damit auch bei Journalisten ein gewisses Maß an Skepsis gegenüber der"Obrigkeit" eingebürgert, die eine reine Einseitigkeit bzw. Vasallenhörigkeit torpediert hat. Die Recherchekultur ist in Dtld. eine völlig andere als in den USA. Es geht um Wahrheiten, oder vielmehr war das ein wichtiges Postulat der Berichterstattung.
Dennoch gibt es schon seit der Gründung der Bundesrepubklik gewisse Sachzwänge. Es gibt neben den wirtschaftlichen Faktoren des jeweiligen"Unternehmens" auch Gremien, die sich aus sogenannten gesellschaftlich relevanten Gruppen zusammensetzen und über die redaktionelle Gestaltung eines Blattes oder eines Kanals mit entscheiden.
Was rückblickend den Vorabend des Irak-Krieges angeht: Es gilt durch größere, direkte Einflußnahme und das Stärken gewisser Gruppen in Zukunft dann wohl schneller und einfacher"Ausrutscher" zu verhindern....
Meine bescheidene Meinung
winkääää
stocksorcerer

gesamter Thread: