- Schmankerl - Euklid, 14.10.2003, 11:28
- Tja. - Nachfrager, 14.10.2003, 11:37
- Re: Von wegen, das war vegetarische Rohkost ;-))) - Tempranillo, 14.10.2003, 11:37
- Re: Von wegen, das war vegetarische Rohkost ;-))) - Euklid, 14.10.2003, 11:46
- Beweispflicht des Chronisten - fridolin, 14.10.2003, 11:56
- Re: Beweispflicht des Chronisten - Euklid, 14.10.2003, 12:02
- Re: Beweispflicht des Chronisten - fridolin, 14.10.2003, 12:43
- Re: Beweispflicht des Chronisten - Euklid, 14.10.2003, 12:02
- Geht es um folgenden Sachverhalt? - Helmut, 14.10.2003, 11:57
- Beweispflicht des Chronisten - fridolin, 14.10.2003, 11:56
- Re: Von wegen, das war vegetarische Rohkost ;-))) - Euklid, 14.10.2003, 11:46
- Re: Gegen diese Überheblichkeit kann man etwas tun - Tempranillo, 14.10.2003, 15:00
- Re: Der erste, der den Braten gerochen hat, war Mitterrand - Tempranillo, 14.10.2003, 15:50
Re: Gegen diese Überheblichkeit kann man etwas tun
-->Hallo Euklid,
gegen die rotzige Überheblichkeit, die uns von Seiten der EU, der USA und jetzt auch Polens entgegenschlägt, kann man etwas tun. Das probateste Rezept scheint mir ein möglichst gutes Einvernehmen mit Rußland zu sein. Dann würden, ich halte die Wette, einige Herrschaften sehr schnell sehr viel mehr Entgegenkommen zeigen, weil ihnen klar wird, was sie verlieren, wenn Deutschland die Seiten wechselt.
Heute vormittag habe ich geschrieben, daß mich die Situation unangenehm an 1939 erinnert. Man könnte noch weiter zurückgreifen, in die Zeit OvBs. In einem Brief an Leopold von Gerlach vom 2. Mai 1857 plädiert er eindringlich dafür, mit dem damaligen Erzfeind und politischen Gottseibeiuns Frankreich, ein gedeihliches Verhältnis herzustellen, wenigstens dem Anschein nach.
Im Folgenden bitte ich, Frankreich durch Rußland und Napoleon III durch Putin zu ersetzten, Preußen durch Deutschland und Deutschland durch die EU, dann gibt es ein Aha-Erlebnis der besten Sorte:
OvB:
"Sie sagen mir, der Mann (Napolen III., Kaiser von Frankreich, T.) ist unser natürlicher Feind, und daß er es ist und bleiben muß, wir sich bald zeigen. Ich könnte das bestreiten, oder mit demselben Rechte sagen, Oestreich, England sind unsre Feinde, und daß sie es sind, zeigt sich schon längst, bei Oestreich natürlicher, bei England unnatürlicher Weise.
Aber ich will das auf sich beruhn lassen und annehmen, Ihr Satz wäre richtig(...), so finde ich es immer noch nützlich, die Leute glauben zu lassen, daß ein Krieg gegen Frankreich (=Rußland, T.) uns nicht notwendig über kurz oder lang bevorsteht, daß er wenigstens nichts von Preußens Lage Unzertrenliches, daß die Spannung gegen Frankreich nicht ein organischer Fehler, eine angeborne schwache Seite unsrer Natur ist, auf die jeder andre mit Sicherheit spekulieren kann.
Sobald man uns für kühl mit Frankreich hält, wird auch der Bundescollege (=Eurokrat, europ. Politiker, T.) hier kühl für mich und hat in seiner Haltung unwillkührlich den Ausdruck des Gedankens: Preußen kann sehr froh sein, wenn wir ihm den Rhein verteidigen helfen, und den Hintergedanken: daß es geschieht, ist sehr unwahrscheinlich.
Sobald wir dagegen gut mit Frankreich (=Rußland) zu stehen scheinen, nimmt der collegialische Blick den Ausdruck achzungsvollen Wohlwollens für mich an, und der Mund fließt über von dem berechtigten Einflusse Preußens in Deutschland. Das ist so übel wie möglich, aber wir müssen mit den Realitäten wirtschaften und nicht mit Fiktionen."
Tempranillo

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