- Die Große Mahathir! - dottore, 16.10.2003, 16:57
- Er hat nie GOLD als GZ behauptet, für Außenhandelsdifferenzen mit Iran gedacht! (owT) - RK, 16.10.2003, 19:37
- Malaysia, Iran bank on US dollar hegemony alternative - RK, 16.10.2003, 20:01
- Re: Schnapsidee! - dottore, 17.10.2003, 13:15
- Re: Schnapsidee! - RK, 17.10.2003, 21:38
- Re: Schnapsidee! - dottore, 17.10.2003, 13:15
- Malaysia, Iran bank on US dollar hegemony alternative - RK, 16.10.2003, 20:01
- Er hat nie GOLD als GZ behauptet, für Außenhandelsdifferenzen mit Iran gedacht! (owT) - RK, 16.10.2003, 19:37
Re: Schnapsidee!
-->Hi,
wie schon mal geschrieben, haut das nicht hin. Denn:
1. Worauf sollen die Rechnungen der BPA-Länder untereinander lauten? Falls auf Gold Dirhems (GDs), müssen sie zum jeweiligen Dollarkurs des Goldes lauten. Gold wird nun mal in Dollar gefixt und in nichts anderem.
2. Falls eine GD-Rechnung nicht bezahlt wird, kann sie nur auf den Gegenwert in Dollar eingeklagt werden. Dito Schadensersatz, usw.
3. Zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung ändert sich der GD-Kurs zum Dollar. Möglicherweise wird er steigen. Dann müssen sich jene, die bezahlen müssen, mehr bezahlen als das worauf die Rechnung lautet (diese umgerechnet in Dollar).
Fall A: Der Bezahler hat GD bereits: Warum sollte er bei steigendem Goldpreis GDs ablegen, wo er sie am Markt gegen $ teurer verkaufen könnte?
Fall B: Er hat keine GDs: Warum sollte er sie sich teurer beschaffen müssen als der Betrag, auf den die Rechnung lautete?
4. Würde ausschließlich vereinbart, dass in GDs und fällig bei Erhalt bezahlt werden muss, liefe das auf GD-Transporte in specie hinaus.
- Entweder vom Iran nach Malaysia oder umgekehrt.
- Oder durch Bezahlung per Korrepsondenten jeweils vor Ort. Dies ließe sich nicht lange durchhalten, es sei denn die Handelsbilanzen wären stets ausgeglichen. Sonst müsste über kurz oder lang doch über weite Strecken in specie transportiert werden.
5. Malaysias Hauptabnehmer, und ohne die wird's kaum gehen, sind die USA, Singapur und Japan (total 45 % der exports). Dass diese nicht mit Gold in specie bezahlen, versteht sich von selbst (auch nicht mit Verrechnungs-Gold).
6. Nach der 3-Monatsfrist müssen die BPA-ZBs zu irgendeinem Ausgleich kommen. Dazu brauchen sie Gold bzw. müssen es sich beschaffen. Dann geht das POG-Risiko auf diese über - und womit wollen sie Gold kaufen, das sie international auf dem Markt kaufen müssten, wenn nicht mit Dollar?
Das Problem beim GD ist der schwankende POG. Das wäre nur zu beheben, wenn die BPA-Länder Gold zur Binnenwährung (und Außenwährung) erklären, also zu GZ. Nur tut sich dann sofort das nächste Problem auf, das wir seit Gresham bestens kennen: Sobald der POG international steigt, verschwinden die GDs in die weite Welt.
Es gibt dann einen doppelten Kurs: Einen für GDs und einen für Dollar. Und der wird arbitriert. Das wiederum kann nur verhindert werden, indem jegliche Form von Dollar (Sorten bis Rechnungsstellung lautend auf...) verboten wird.
Damit aber schießt sich Malaysia wieder selbst ins Knie. Es fährt seit 70 Monaten einen Exportüberschuss, der nicht nur verschwände, sondern die meisten Exporte gleich mit in die Grube nähme.
Das ganze ist eine Schnapsidee. Ich bitte um Gegenargumente.
Gruß!

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