- @popeye - Frage - Tassie Devil, 20.10.2003, 17:28
- Re: @TD - Antwort - Popeye, 20.10.2003, 19:28
- Re: @popeye - Idee - Tassie Devil, 20.10.2003, 20:33
- Hallo, @TD - Popeye, 20.10.2003, 21:17
- Re: Hallo, @popeye - Tassie Devil, 21.10.2003, 00:42
- Hanoi, @TD, - Popeye, 21.10.2003, 07:29
- Re: Hadoch, @popeye - Tassie Devil, 21.10.2003, 16:16
- Hanoi, @TD, - Popeye, 21.10.2003, 07:29
- Re: Hallo, @popeye - Tassie Devil, 21.10.2003, 00:42
- Hallo, @TD - Popeye, 20.10.2003, 21:17
- Re: @popeye - Idee - Tassie Devil, 20.10.2003, 20:33
- mögliche Lösung - extrem geringe Siedlungsdichte, - BillyGoatGruff, 20.10.2003, 21:15
- Re: mögliche Lösung - extrem geringe Siedlungsdichte, - Popeye, 20.10.2003, 21:56
- Re: @TD - Antwort - Popeye, 20.10.2003, 19:28
Hallo, @TD
-->Hallo, @TD
Du schreibst:
„Eines duerfte wohl unbestreitbar klar sein: vor dem Druck und dem Zwang, den eine sich entwickelnde Macht zusaetzlich impliziert, war immer schon der Druck der Urschuld gegeben, d.h. Druck und Zwang der Urschuld ist untrennbar mit dem Menschen verbunden, ohne Mensch keine Urschuld und umgekehrt.“
Dazu folgendes Zitat:
Die Urschuld ( culpa ) ergibt sich aus der Existenz des Menschen und seiner Umwelt. Sie trägt zunächst friedlichen Charakter. Der Mensch muß sich am Leben erhalten, das ist er sich schuldig. In klimatisch günstiges Gebieten bedarf es einer Leistung von ca. 1000 Watt, um ein Überleben zu ermöglichen, wozu der Mensch mit einem Teil seiner eigenen Leistung von ca. 100 Watt beiträgt. In unseren Breiten würde wahrscheinlich bei bescheidenem Komfort eine Leistung von 3000 Watt ausreichen. Bei einem Lebensalter von 70 Jahren summiert sich das nach heutigen Preisen auf ca. DM 450.000,00. Tatsächlich konsumiert der Mitteleuropäer im Durchschnitt 10 - 12 kW, und der US-Bürger 14 - 16 kW. Die Urschuld ist nicht nur eine Selbstschuld. Sie hat Varianten, wie die Kindschuld, die Ahnschuld und die Stammschuld. Die Gottschuld war ursprünglich wohl nichts anderes, als die Götter durch Opfergaben gnädig stimmen zu wollen. Quelle
Ich nehme an, dies umschreibt so etwa das, was wir hier als Urschuld diskutieren. Ursprünglich kommt der Begriff wohl aus dem religiösen Bereich.
Ich habe mich in diese Diskussionen nie eingemischt, weil mir (als völlig areligiösem Menschen) das Konzept befremdlich erscheint.
Zu nächst formal: Wenn es eine Urschuld gibt, wer ist der Urgläubiger? Religiöse Menschen werden auf diese Frage sicherlich eine andere Antwort finden als ich. Ich sehe keinen Urgläubiger. Also bleibt nur die Schuld an sich selbst. Aber ist es dann noch eine Schuld?
Buchhalterisch sicher nicht. Aber könnte es eine Schuld an mich selbst geben mich am Leben zu erhalten. Auch da sind wir wieder schnell im religiösen Bereich, wo meine Sprachlosigkeit beginnt.
Man könnte das ganze aber andersherum aufdröseln: Eine Schuld kann erst entstehen wenn eine Forderung gestellt wird. Hier die Forderung nach Leben. Will ich nicht leben - erlöscht jedes Konzept von Urschuld. Also ist die Forderung nach Leben, welche die „Urschuld“ entstehen lässt. Also zeitlich erst die Forderung, dann die Schuld - eigentlich der normale Gang der Dinge.
Damit wird das Konzept der Urschuld als Mittel zum Zweck entlarvt. Solange wir leben wollen, müssen wir (oder andere für uns) die 3000 Watt Leistung für unseren Lebensunterhalt beischaffen. Aber in jeder Minute unseres Lebens haben wir aber die Wahl. Der letzte Freiheitsgrad, der uns praktisch immer bleibt, jedenfalls solange wir selbst die 3000 Watt beischaffen müssen.
Ich befürchte, ich habe Deine Frage nicht zufriedenstellend beantwortet - oder doch:
Denn natürlich ist Deine Aussage: „Druck und Zwang der Urschuld ist untrennbar mit dem Menschen verbunden, ohne Mensch keine Urschuld und umgekehrt“, richtig soweit wir leben wollen, sie ist sogar für alle Lebewesen richtig und nur wir haben - soweit ich sehe - diesen letzten Freiheitsgrad „ja“ oder „nein“ zum Leben zu sagen.
Sorry, für diese etwas abgründige Antwort!
Grüße
Popeye

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