- @Baldur d.K. / Liechtenstein - lish, 23.10.2003, 20:47
- Re: @Baldur d.K. / Liechtenstein - fridolin, 23.10.2003, 21:40
- Re: @Baldur d.K. / Liechtenstein - Baldur der Ketzer, 23.10.2003, 23:46
- Re: @Baldur d.K. / Liechtenstein - lish - Baldur der Ketzer, 23.10.2003, 21:57
- Re: @Baldur d.K. - lish, 24.10.2003, 01:17
- Re: @lish - Eignungstest für Po-Litiker - Baldur der Ketzer, 24.10.2003, 01:36
- genau - lish, 24.10.2003, 02:18
- Re: @lish - Eignungstest für Po-Litiker - Baldur der Ketzer, 24.10.2003, 01:36
- Re: @Baldur d.K. - lish, 24.10.2003, 01:17
- Re: @Baldur d.K. / Liechtenstein - dottore, 24.10.2003, 14:22
- Re: @Baldur d.K. / Liechtenstein - fridolin, 23.10.2003, 21:40
@Baldur d.K. / Liechtenstein
-->nAbend Baldur, ich möchte noch ein paar Punkte zu deinem Posting von gestern loswerden.
>ja, und, macht doch nichts, im Gegenteil. Wovon sollten sie sonst ihre ganzen Auslagen bestreiten? Aus von den Untertanen abgepreßten Steuerpfunden? Nein, nicht in Liechtenstein, der Fürst zahlt selbst.
1. Der Fürst bezahlt keine Steuern. Die LGT gehört einer Familienstiftung. Auslagen fürs Regieren fallen keine an, höchstens ein Fall für die Portokasse.
> Jedes Jahr am Staatsfeiertag gibts Umtrunk und Feuerwerk.
2. Das Feuerwerk bezahlt der Steuerzahler, aber das sind Peanuts.
>Man stelle sich vor, die deutsche Obrigkeit, also Locheichel, hätte zusammen mit Schröpfi und Schily eine eigene Hausbank, vor lauter Kohle. Mann, das wär was.
So aber haben die ein Schuldenloch, das so groß ist wie ein Gulli, der sich zwischen Husum und Schneefernerhaus erstreckt.
Das sind Unterschiede......
3. Der Reichtum der Fürstenhäuser wurde über Jahrhunderte angesammelt und sicher nicht mit ehrlicher Arbeit. Vor dem 2.Weltkrieg war Liechtenstein lediglich das Jagdrevier (Menschen +Tiere) der Monarchen. Erst auf der Suche nach einer sicheren Bleibe für das Vermögen erinnerten sich das Hause Liechtenstein an ihr Land. Zuvor residierten sie in Wien.
>>Sie passen ihre Umgebung, also den Finanzplatz ihren Bedürfnissen an
>auch prima, entsprechend ist doch für jeden Bürger gut, was fürs Fürstenhaus auch gilt - niedrige Steuern, verläßlicher Hintergrund, solide Staatsführung
4... Verbauung der Landschaft durch Glastürme, steigende Mietpreise, die Politiker sind verfilzt, mit regionalen Machtrangeleien beschäftigt. Wozu braucht ein Land von knapp 130km2 über 15 Banken? Meinst du die Liechtensteiner sind so eifrige Sparer? Wie auch immer, vor 50 Jahren war Liechtenstein ein Bauernstaat, jetzt eine Finanzdrehscheibe. Die Landschaft hat gelitten, die Selbstmordrate ist hoch, und der Jugendpsychiatrische Dienst hat alle Hände voll zu tun... aber das sind ja auch globale Phänomene.
>>und benutzen die Regierung um alte Schulden einzufordern.
> Wozu sind Regierungen, also mehr oder weniger Organe der Rechtspflege mit Außenwirkung, denn sonst da, als sich um die Belange ihrer Bürger zu kümmern? Auch die Fürstenfamilie wird ja irgendwie mitregiert,
5. Naja eine Regierung sollte meiner Meinung nach nicht die Partikulärinteressen einzelner Lobbys vertreten, sondern das Allgemeinwohl im Auge haben. Jedenfalls sollten die Partikulärinteressen das Allgemeinwohl (Beziehung zu EWR-Staaten, Europarat) nicht tangieren. Aber schon klar, Rousseau ist tot.
>(für den Fürsten als Person gelten gleiche Gesetze wie für alle), also muß die Regierung sich auch für deren Belange einstellen.
6. Die Fürstenfamilie wird nicht regiert, sie unterstehen nicht der Verfassung, sondern ihrem eigenen Hausgesetz. Der Fürst ist laut Verfassung sakrosant, kann also für keine Verbrechen von der liechtensteineischen Exekutive belangt werden.
>>Von aussen betrachtet Isolation, von innen Stärkung der Souveränität, gleichzeitig wird dem Bürger die Machtbereitschaft der Regierenden vor Augen geführt."
>Ach, was. Machtbereitschaft vor Augen geführt kriegen die Deutschen, die jetzt nicht nur körperlich nach Geld durchsucht werden, wenn sie Richtung Berge fahren, sondern auch von bewaffneten Einsatzgruppen mit Schußwesten aufgestöbert, ob sie nicht vielleicht beim Nachbarn mal schnell mit anpacken täten - das ist ein Verbrechen in diesemm unseremm Lammde, meine lieben (zwinker) Freumde.....
7. Die von dir beschriebenen Massnahmen, so unverständlich sie dir auch sind, lassen doch ein Ziel erkennen: das Gemeinwohl. Ob die Ziele mit diesen Mitteln erreicht werden, ist eine andere Frage, aber die Botschaft ist klar, wer zuwenig abgibt, schadet dem Gemeinwohl, wird dafür büssen.
Und vielleicht ist dir nicht bewusst, dass die Machtfülle des Monarchen es praktisch (nicht nur theoretisch) zulassen eine Diktatur zu errichten, also Monarchie ohne Gewaltenteilung. Stichworte sind hier: Ernennung der Richter, Notstandsrecht inkl. Auflösung der Legislative, darüberhinaus muss meines Wissens jeder vereidigte Parlamentarier den Eid auf Verfassung plus Fürstenhaus ablegen - Opposition geschieht sehr temperiert. Das kann man sehen wie man will und sagen der Fürst bringt Stabilität und Kontinuität in die flüchtige und verfilzte Politik (Polybios), aber genausogut kann es das Gegenteil bewirken.
Kleines Gedankenspiel vor dem Gutenachtgebet: stell dir vor, Gerhard wird König von Deutschland oder von mir aus Edi. Vielleicht wäre es nicht die schlechteste Idee, schlussendlich kommt es ja nicht darauf an ob mit den Steuern schulden bezahlt werden oder Paläste gebaut.
hoffe das hilft beim Träumen...

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