- US-Regierung will, dass Eichel mehr Schulden macht - für die armen Besatzer - kingsolomon, 23.10.2003, 16:47
- Man könnte meinen der Irak sei ein Armenhaus - nasowas, 23.10.2003, 17:06
- Re: US-Regierung will, dass Eichel mehr Schulden macht - für die armen Besatzer - Mr. Smith, 23.10.2003, 17:47
- CDU meint es sei zuwenig:" zu so einer Konferenz nimmt man Geld mit" - nasowas, 23.10.2003, 18:04
- Die sind das aus Genscher's Zeiten noch so gewöhnt. (owT) - Albrecht, 23.10.2003, 18:10
- Solange niemand fordert die Politiker-Diäten zu kürzen schwimmt Dtschld. im Geld (owT) - Stein v. R., 23.10.2003, 18:23
- Re: CDU meint es sei zuwenig: sind die besoffen? - Baldur der Ketzer, 23.10.2003, 18:41
- Re: CDU meint es sei zuwenig: sind die besoffen? ja und nein - Bob, 23.10.2003, 18:57
- Wer redet noch von den 8 Milliarden Altschuldenerlass, - Lichtenberg, 23.10.2003, 22:05
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Tempranillo, 23.10.2003, 19:33
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52, 23.10.2003, 20:02
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52 - nereus, 23.10.2003, 21:31
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52 - Karl52, 23.10.2003, 23:55
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - nochmal Karl52 - nereus, 24.10.2003, 10:17
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52 - Karl52, 23.10.2003, 23:55
- Re: Kannte Deine Version, Nereus, konnte aber keine Quelle nennen (owT) - Tempranillo, 23.10.2003, 21:48
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52 - nereus, 23.10.2003, 21:31
- Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52, 23.10.2003, 20:02
- Re: US-Regierung will, dass Eichel mehr Schulden macht - für die armen Besatzer - Euklid, 23.10.2003, 18:11
- CDU meint es sei zuwenig:" zu so einer Konferenz nimmt man Geld mit" - nasowas, 23.10.2003, 18:04
- Bin gespannt, was die Schleimkriecher Aznar u.a. rausrücken - vermutlich nix owT - Kallewirsch, 24.10.2003, 01:41
Re: Die aberwitzigsten Behauptungen scheinen sich zu bestätigen - Karl52
-->Hallo Karl!
In Deinem Beitrag schreibst Du: Herr Adenauer erkor zu seinem Staatssekretär den Kommentator der Nürnberger Rassengesetze, Herrn Globke."Man muß wieder die Leute ranlassen, die dat können." sinngemäßes Zitat.
Globke ist allgemein als"braunes Sprachrohr" bekannt bzw. verschrien.
So hatte ich das auch (zumindest) in der Vergangenheit über ihn gelesen.
Nun ist mir jedoch ein interessanter Hinweis aus relativ unverdächtiger Quelle untergekommen.
Das Buch heißt: Die unterwanderte Republik von Hubertus Knabe, Ullstein-Verlag (ISBN 3-548-36284-2).
Dort kann man u.a. auf Seite 125 lesen:
Der enge Mitarbeiter Konrad Adenauers und frühere Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern hatte 1936 einen amtlichen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen mitverfaßt - eine Tat, die in der Regel das erste und oftmals auch einzige ist, was politisch interessierten Zeitgenossen beim Namen Globke einfällt.
Tatsächlich war Hans Globke jedoch ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten gewesen und hatte zahlreichen von rassischer Verfolgung bedrohten Menschen geholfen, wovon nach dem Krieg viele Betroffene und Mitglieder des Widerstandes Zeugnis ablegten.
Dieser Text ist mit einer Fußnote (12) versehen.
Und jetzt lauschen wir mal auszugsweise den Erläuterungen dieses Verweises (im Buch unter Anmerkungen auf Seite 462).
.. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verblieb er - auf Bitten oppositioneller Kreise, wie er selbst und Überlebende des Widerstandes später erklärt haben - in seinem Amt, trat aber nicht der NSDAP bei. Nach Verkündung der Nürnberger Rassegesetze, an deren Abfassung Globke keinen Anteil hatte, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen NSDAP und Innenministerium über deren Auslegung. Im Auftrag des Staatssekretärs Wilhelm Stuckart verfaßte Globke deshalb einen Kommentar, dem letzterer eine ideologische Einleitung voranstellte. Globke zufolge sollte der Kommentar dazu dienen, die für die Betroffenen günstigste Auslegung amtlich festzuschreiben.
Nach dem Krieg wurde er tatsächlich als der mildeste Kommentar bewertet und festgestellt, daß durch seine Interpretation Tausenden von sogenannten Mischlingen das Leben gerettet worden sei. Zahlreichen Dankschreiben zufolge half er vor allem bei sogenannten Mischehen und Halb- oder Vierteljuden den Betroffenen mit juristischen Ratschlägen...
.. Beim Internationalen Militärtribunal in Nürnberg sagte Globke als Zeuge im Wilhelmstraßenprozeß aus; Anklage gegen ihn wurde - anders als gegen den Mitverfasser des Kommentars, Staatssekretär Stuckart,.. nicht erhoben. Hauptankläger Robert Kempner, der Globke noch aus seiner eigenen Tätigkeit im Innenministerium kannte, stellte sich vielmehr ohne Abstriche hinter ihn.
1947 wurde Globke dann in einem förmlichen Entnazifizierungsverfahren als unbelastet eingestuft.
so, und jetzt kömmt's
Erst nach seinem Eintritt in das Bundeskanzleramt wurden Vorwürfe laut wegen seiner Kommentierung der Rassegesetze.
Zu seiner Entlastung standen ihm seinerzeit jedoch fast nur Aussagen von Zeugen zur Verfügung, da die Akten des ehemaligen Innenministeriums in der DDR lagerten.
Noch Ende der 70er Jahre verweigerte die Staatliche Archivverwaltung in Potsdam unabhängigen Historikern aus der Bundesrepublik die Einsicht in die Unterlagen.
Hier hatte wieder unser allseits beliebtes Gespann SED-Stasi an der Uhr gedreht.
Genauso schoß man sich auf Lübke und später auf Herbert Wehner ein.
Das war mir, ehrlich gesagt, bis dahin auch neu.
Und das, lieber Karl, ist nur eines der ganz kleinen schwarzen Löcher aus der unheimlichen Vergangenheit dieser unserer Nation.
mfG
nereus

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