- Was die USA kann, kann die EU schon lange: 'Die „Hard-Power“-Verfassung' - marsch, 23.10.2003, 19:56
- Ist das der Einstieg in die Infla? Kampf gg. unsichtb. Feinde? - mT - McShorty, 23.10.2003, 21:16
- Re: Was die USA kann, kann die EU schon lange: 'Die „Hard-Power“-Verfassung' - trixh0, 23.10.2003, 23:14
- @ Marsch: 'Die europäische „Hard-Power“-Verfassung' - stocksorcerer, 24.10.2003, 09:34
@ Marsch: 'Die europäische „Hard-Power“-Verfassung'
-->Hallo Marsch,
ich bin einfach nur skeptisch, was die ganze Entwicklung angeht, obwohl ich ja eigentlich eine weitgehend"autarke" Interessenpolitik eines kleinen"Kerneuropa" (ohne Britannien) oder wie man es auch nenne mag, eigentlich immer befürwortet habe.
Damit, so dachte ich, zieht sich Europa aus dem Schlamassel heraus, für irgendwelche Aktionen auf die Hilfe der Weltmacht angewiesen zu sein und dafür später immer und immer wieder für US-Hegemonialpolitik auf diverse Arten zwangsverpflichtet zu werden, wie jetzt beispielsweise für Schutz und Polizeiausbildung und natürlich finanzielle Unterstützung in Afghanistan oder Irak.
Und wenn man sich schon eine eigene Verteidigungspolitik ausdenkt, dann hoffte ich, dass man die komplette Versorgungskette selbst gestemmt kriegt, ohne auf amerikanische oder andere Zulieferer angewiesen zu sein, deren Interessen mit denen Kerneuropas nicht deckungsgleich sind. Also militärische Autarkie in Vollendung, die sich auch in Beschäftigung der eigenen Wirtschaftskreise positiv niederschlägt.
Mich ärgert es ungemein, dass deutsche Soldaten heute von unseren MdB´s nach Kundus beordert werden, um für andere gewisse Kartoffeln aus dem Feuer zu holen, die öffentlich in den Medien kaum einen Niederschlag finden. Aber ein Deutschland für sich ist halt schwach und hat eine zittrige Stimme, wenn eine US-Administration eine"Bitte" äußert oder Israel günstig deutsche Boote und Schiffe erhalten will, die danach nuklear aufgerüstet werden. Da kann man den"Partner" ja nicht hängen lassen.
Allein daher wäre eine Konzentration der europäischen Kräfte auf eine gemeinsame Verteidigungs- und Interessenpolitik nicht übel, weil sie die teilnehmenden europäischen Staaten aus einer willkürlichen Vasallenrolle (bei denen US-Administrationen die Staaten gegeneinander ausspielen können und sich jeweils"billig" wechselnder Helfer verpflichten) in eine eigenständig orientierte Kraft befördert, die nicht mehr so leicht zu manipulieren ist.
Andererseits frage ich mich, welche und wessen Interessen da möglicherweise auch bedient werden, wenn Europa militärisch aufrüstet. Wer führt da ggf. wem die Hand? Mit welcher Zielsetzung? Auch die Antworten auf Dein Posting waren beide nicht von der Hand zu weisen. Was zieht man da möglicherweise für welche Industrien und Hintermänner groß?
Ich habe abschließend noch keine feste Meinung. Aber ich finde, dieses Thema wird - vor allem öffentlich - viel zu wenig diskutiert. Ich kann mir beispielsweise einen Presseclub zu dem Thema kaum vorstellen, wenn ich daran denke, wer auf den Plätzen sitzen könnte. [img][/img]
winkääää
stocksorcerer

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