- @Tempranillo u.a., USA - Rußland Ausgewogenheit etc... - wheely, 24.10.2003, 13:52
- Re: @Tempranillo u.a., USA - Rußland Ausgewogenheit etc... - rodex, 24.10.2003, 14:22
- "The winner takes it all" und zieht auch die Aufmerksamkeit auf sich - stocksorcerer, 24.10.2003, 14:41
- Re:"The winner takes it all" und zieht auch die Aufmerksamkeit auf sich - wheely, 24.10.2003, 17:32
- Re: Warum nicht aufrechnen? - Tempranillo, 24.10.2003, 19:31
- Nicht warum, sondern wie? - stocksorcerer, 24.10.2003, 21:40
- Re: Stocki, wenn ich mal einen Ghostwriter brauche, kriegst Du von mir Bescheid (owT) - Tempranillo, 24.10.2003, 21:46
- ;-) (owT) - stocksorcerer, 24.10.2003, 22:22
- Re: Stocki, wenn ich mal einen Ghostwriter brauche, kriegst Du von mir Bescheid (owT) - Tempranillo, 24.10.2003, 21:46
- Nicht warum, sondern wie? - stocksorcerer, 24.10.2003, 21:40
- Re: Prioritäten zu setzen, kann jeder halten wie er möchte - Tempranillo, 24.10.2003, 15:54
- Re: Prioritäten zu setzen, kann jeder halten wie er möchte - wheely, 24.10.2003, 17:59
Re: Warum nicht aufrechnen?
-->Hallo Stocki,
aus Deinem langen und sorgfältigen Posting möchte ich einen Punkt herausgreifen, weil er mir einen sehr wichtigen Aspekt zu berühren scheint. Ich behalte mir mal wieder vor, frei Schnauze, nach eigenem Gutdünken, Prioritäten zu setzten.
> Man kann auch die Verbrechen des Deutschen Reiches nicht mit denen Amerikas aufrechnen.
Dieser Satz, dem ich vor noch nicht allzu langer Zeit ohne weiteres zugestimmt hätte, ein wenig nach dem Motto"keine Gleichheit im Unrecht", kommt mir inzwischen mehr als problematisch vor.
Ich habe den Eindruck, damit wird ein neues Glaubensdogma formuliert!
Das, was mich stutzig gemacht hat ist, daß in Befolgung dieser Maxime über Jahzehnte hinweg nur die Schuld der einen Seite thematisiert und, was viel schlimmer ist, instrumentalisiert wird.
Tatsache ist doch, daß laufend aufgerechnet wird, nur eben in eine ganz bestimmte Richtung. Wir bezahlen, und bezahlen für eine Schuld, die in der Form wie sie uns und der Weltöffentlichkeit präsentiert wird, überhaupt nicht existiert.
Beim Verbot, nicht"aufzurechnen", ist die Wortwahl hoch verräterisch. Ich habe den Eindruck, es besteht große Furcht, auch die deutsche Seite könnte ihrerseits das tun, wozu sie von den Siegermächten zwei Mal unter offenem Bruch des Völkerrechts (Haager Landkriegsordnung) gezwungen wurde: Rechnungen zu begleichen.
Und wer wollte zweifeln, daß die Rechnung, die D-Land zu schreiben berechtigt wäre, gesalzen sein würde?
Ich bin mittlerweile zur Ansicht gekommen, daß das Aufrechnen für uns eine Frage von Sein oder Nicht-Sein ist; wenigstens dahingehend, ob unser Sein angenehmer oder weniger angenehm ausfällt.
Weißt Du eine andere Möglichkeit, wie wir aus der ewigen, und, wie ich zu zeigen versucht habe, völlig unangemessenen Büßerrolle herauskommen könnten?
Die von Dir angeführte Maxime versuche ich mal ins Gegenteil zu verkehren, dann wird klar, daß es sich dabei nicht um eine widerlegbare Wirklichkeitsaussage handelt, sondern um ein Dogma, weil der Satz anschließend genauso oder genauso wenig überzeugend ist wie vorher.
"Es ist dringend geboten, die Verbrechen des Deutschen Reiches mit denen Amerikas aufzurechnen."
Ja, warum den nicht? Vor Gericht, und wir versuchen ja, ein wenig die Frage von Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit auszuloten, werden doch laufend Vergleiche geschlossen.
Weshalb soll man nicht den einen Schaden mit dem anderen aufrechnen? Dann würde sich die Wirklichkeit schlagartig anders darstellen.
Mein Dogma den großen Vorteil, daß es neue und umwälzende historische Einsichten zu Tage fördern würde, und ein Beitrag zur Sanierung der deutschen Staatsfinanzen wäre es auch.
Tempranillo

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