- dotcomtod MLP Vorstand geht... und wieder einer weniger - EM-financial, 27.10.2003, 01:52
dotcomtod MLP Vorstand geht... und wieder einer weniger
-->In Loriots"Pappa ante Portas" fliegt die Führungskraft wegen Totalversagen raus und peinigt nun durch häusliche Daueranwesenheit die Familie, die er mit exakt jenem unternehmerischen Fehlverhalten traktiert, das zu seinem Rauswurf führte - genau so wie jetzt bei den Termühlens.
Berhard Termühlen hat"den Aufsichtsrat gebeten, ihn zum 31. Dezember 2003 von seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender zu entbinden." Im Unternehmen atmen alle auf, die Investoren jubeln und die Aktie macht einen Freudensprung, weil der MLP-Ruinator endlich weg ist.
"Mit meiner Entscheidung möchte ich nun Privates in den Mittelpunkt meiner Lebensplanung stellen" salbadert Termühlen in der AdHoc-Meldung von gestern, nachdem der Aufsichtsrat ihn ins privat-familiale Abseits gescheucht hat.
Zuerst jahrelang, nach eigener Aussage, die Nächsten als letztes Rad am Wagen zu definieren, um sie dann, wenn alles eigensüchtige Gewusel zur unehrenhaften Entlassung führte, sie nochmals öffentlich scheinargumentativ zu mißbrauchen - Pfui Deibel!
Dazu paßt das schmierige Eigenlob:"Wir bei MLP haben die schwere Unternehmenskrise im Jahr 2002 erfolgreich gemeistert. Die Weichen für einen nachhaltigen und profitablen Wachstumskurs sind wieder gestellt." Möglicherweise sieht der Aufsichtsrat das anders. Entgegen der wohlmeinenden AdHoc-Prosa gibt Stimmen, die in Termühlen eher den Verursacher der"schweren Krise", als deren strahlenden Überwinder ausgemacht haben.
In der Retter-Rolle wollen Anleger nun Uwe Schroeder-Wildberg sehen. Der neue Finanzvorstand hatte die von Termühlen verantworteten Bilanzen um fragwürdige Posten bereinigt und Riesenverluste bilanziert. Die Staatsanwaltschaft Mannheim untersucht den Vorwurf der unter Termühlen mutmaßlich begangenen Bilanzfälschung.
Die graue Eminenz des Unternehmens, Manfred Lautenschläger, dankt Termühlen für seine"Verdienste". Unter der Ägide des scheidenden Managers habe sich MLP"zum führenden Finanzdienstleister mit einem einzigartigen Geschäftsmodell entwickelt." Gerüchteweise hatte"Big-L" schon ein Demissionsangebot seines Vorstandsvorsitzenden abgelehnt: Die bitteren selbstgedrehten Pillen solle er schon noch selbst schlucken.
Termühlen adhoc zu seinem Burn-Out:"Dieser Kraftakt mit all seinen Begleiterscheinungen ging an mir nicht spurlos vorüber." Jetzt ist's ja überstanden. Er hat nun viel Zeit für die Familie, die darob am Rande der Panik steht:
"Bernhard ante Portas!"
===============
Ein wenig geschärft von Red.
http://www.ftd.de/ub/fi/1066751766749.html?nv=hptn

gesamter Thread: