- Scholl-Latour."Irak schlimmer als Vietnam" - Tempranillo, 27.10.2003, 23:09
- Re: sie haben den Krieg 'gewonnen'. Den Frieden können sie nicht gewinnen!!! - Digedag, 28.10.2003, 01:10
- Re: sie haben den Krieg 'gewonnen'. Den Frieden können sie nicht gewinnen!!! - stocksorcerer, 28.10.2003, 08:50
- Re:.. aber ich gönne es ihnen, denn sie haben sich das"redlich" verdient - LenzHannover, 28.10.2003, 14:16
- Re: sie haben den Krieg 'gewonnen'. Den Frieden können sie nicht gewinnen!!! - Digedag, 28.10.2003, 01:10
Re: sie haben den Krieg 'gewonnen'. Den Frieden können sie nicht gewinnen!!!
-->Hallo zusammen,
vorweg: natürlich entsprechen Peter Scholl-Latours Aussagen der Wahrheit. Genau dasselbe berichtet Robert Fisk, der ausgewiesene britische Experte für den Mittleren Osten. Erst am Wochenende hat er genau"dasselbe" im Independent geschrieben. Dabei finde ich es immer wieder erstaunlich, wie sehr Fisk sich dagegen sträubt, wenn die US-Stellen von Coalition Forces oder Allied Forces sprechen, wenn es um die Befriedung und die Beschreibung von"Unfällen" geht, bei denen Irakis den Tod finden.
Der Witz ist: möglicherweise hätten die Briten sogar eine Chance gehabt, den Irak zu"befrieden". Sie sind deutlich disziplinierter, deutlich besser ausgebildet im Durchschnitt älter und wissen einfach mehr über Araber-Kulturen als der gemeine GI. Ich bin sicher, die Briten würden nicht in Stiefeln und mit M16 in eine Moschee marschieren und den Imam hinausschleifen, weil Saddam Hussein mal da gebetet hat.
Ein britisches Kommando würde vermutlich auch nicht so leicht ein ganzes Dorf bestrafen und ein Olivenhain mit Bulldozern plattwalzen, weil ein paar Widerstandskämpfer dort Deckung genutzt haben, um einen Konvoi anzugreifen. (Weltspiegel) Die 400 Menschen, die sich vorher von der Oase ernährt haben, gehören nun sicher auch zu den erbitterten Feinden der Besatzer.
Die stationierten Amerikaner sind unfähig, sich in die Herzen der Menschen zu schleichen. Und vielleicht ist das gut so. Wie wir schon am Anfang gemutmaßt haben: ein Guerilla-Krieg ist von amerikanischer Seite nicht zu gewinnen. nahezu jeden Tag sterben amerikanische Soldaten. Und genau die Unfähigkeit, für Sicherheit zu sorgen, wird Amerika das Genick brechen. Es ist halt nicht witzig, wenn ein Amerikaner jeden Tag davon ausgehen muß, dass es sich bei dem"heutigen" GI-Opfer um Ehemann/Ehefrau, Vater/Mutter, Tochter/Sohn, Nachbar, Freund.... handelt. Alles ist möglich. Und deshalb ist die Lage sicher nicht einfacher als Vietnam. Und deshalb wird Amerika verzweifeln. Bush hat auf Anraten der Neocons quasi die Büchse der Pandora geöffnet und da gibt es halt keinen Korken für. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Ich bin gespannt, welchen Offiziellen es als erstes erwischen wird, nach der"Wolfowitz-Operation".
Den Iran sollte Bush sich ganz schnell aus dem Kopf schlagen!
winkääää
stocksorcerer

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