- Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - boso, 06.11.2000, 01:09
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - SchlauFuchs, 06.11.2000, 06:29
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - boso, 06.11.2000, 07:12
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - Ecki1, 06.11.2000, 08:44
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - SchlauFuchs, 06.11.2000, 12:56
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - Luschi, 06.11.2000, 14:36
- zinslose Investitionen möglich? - SchlauFuchs, 06.11.2000, 14:59
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - Luschi, 06.11.2000, 14:36
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - SchlauFuchs, 06.11.2000, 12:56
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - Ecki1, 06.11.2000, 08:44
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - boso, 06.11.2000, 07:12
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - dottore, 06.11.2000, 11:41
- Re: Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV) - SchlauFuchs, 06.11.2000, 06:29
Der Drache in dottores Garage: debitistisches Eigentum (Argument IV)
Carl Sagan hat ein interessantes Buch mit dem Titel „Der Drache in meiner Garage"* geschrieben, in dem er kurz gesagt, eine Anleitung dazu gibt, wie Fabelwesen oder seltsame Theorien eingekreist, verifiziert bzw. falsifiziert werden können. Dazu gehört unter anderem, dass Theorien mit Schlußfolgerungen, die alles bisher Dagewesene und Erklärte leugnen (z.B. eine Behauptung wie „ich hab een Drache in meiner Garage") besonders harte Beweise liefern müssen. Kurz, dass eine solche Behauptung, sich in all jenes akkumulierte biologische und sonstige theoretische Wissen, das wir bisher über reale Lebewesen besitzen, widerspruchsfrei integrieren lassen müsste, und dass je exotischer die Erklärungsversuche werden, umso härter den Widersprüchen nachgegangen werden müßte. Eine Schußfolgerung, die offensichtlich falsch ist, aus einer Theorie, die ansonsten schlüssig wirkt, kann ein erster Hinweis sein dafür, dass die ganze Theorie falsch ist- oder sagen wir eher: verbesserungsbedürftig.
Deshalb komme ich nun nach dem 1**, 2.***, 3.**** und jetzt zum 4. Mal zum Thema, das für meine Begriffe „der Drache in dottores Debitismus-Garage" ist- und auf das dottore bis heute keine schlüssige Antwort zu geben in der Lage war
das debitistische EIGENTUM!!!!!
Dottore, der immer meine höchste Anerkennung als Verteidiger des Kapitalismus genoss und sich auch hier in der Diskussion als ein kenntnisreicher, detailwissender, interessanter- witziger ja äußerst amüsanter-unterhaltsamer Kopf präsentiert, schockte mich in seinem letzten Buch die Krisenschaukel***** mit einer Aussage, die ALLEM widerspricht, was freien Markt, Marktwirtschaft oder Kapitalismus ausmacht: Er ist für ENT-EIGNUNG, also gegen EIGENTUM- wie wir es kennen! Kein Witz!! In seinen eigenen Worten: S.247-248 „Dieses Eigentum darf selbstverständlich unter keinen Umständen verstaatlicht werden, sondern es muß an Nichteigentümer (??) verteilt werden, damit diese damit wirtschaften(?)- getreu der Grundgesetzmaxime „Eigentum verpflichtet". Welches Eigentum muß enteignet werden? Ganz einfach: alles Eigentum, das nicht verschuldet ist. Denn nicht verschuldetes Eigentum wird sinnlos(!!!) gebunkert(!!!), oft monopolisiert (z. B. „Seegrundstück"), was dessen wirtschaftliche Nutzung verhindert. So etwas können wir uns in einem flächenmäßig kleinen Land, das überall an seine Grenzen stößt......nicht leisten..... Der Markt für jedes Eigentum, das wirtschaftlich nutzbar und damit beleihbar ist und so den unabdingbaren debitistisch -marktwirtschaftlichen Prozeß vorantreibt, muß maximiert werden...."
Ist dottore Grundgesetz-Legalist geworden oder gar Sozialist? Gar Neider (Stichwort „monopolisiertes Seegrundstück")??? Ich glaubs einfach nicht!!!
- Nein er hat den Debitismus, der ein wichtiger Teilaspekt kapitalistischer Wirtschaft ist -seine Lieblingsidee- verabsolutiert. Eigentum hat für ihn keinen eigenen WERT******. Er hat den Debitismus nur radikal zu Ende dekliniert. Eigentumswerte, Werte überhaupt gibt’s für ihn nicht. Ein Opa, der sein schuldenfreies ehrlich erworbenes Seegrundstück mit seiner Enkelin als Besitzer nutzt und nur Fussball auf der Wiese spielt oder Kleeblätter mit ihr darauf sammelt „bunkert sinnlos", behindert den „ unabdingbar debitistisch marktwirtschaftlichen Prozeß" (klingt wie das „Rad der Geschichte" - oder wie maxistische Geschichtsgesetze, die angeblich wie physikalische Gesetze in der Weltgeschichte wirken)... der „maximiert werden muß". Besser marx-imiert! („Profite maximieren.."). Im debitistischen Prozeß zählt nur noch die Beleihbarkeit und die Schuld.! Alles Eigentum das noch nicht verschuldet ist soll enteignet werden! Ist ja sonst Wert- pardon- Preis-los Also, Opa, rück dein Grundstück raus, damit es endlich „wirtschaftlich genutzt werden kann". Was heißt das? Kartoffel anbauen von der LPG? Verschulden damit, das Geld an der Börse spekulativ eingesetzt werden kann? Verschulden damit wir unseren Adrenalin-Kick kriegen? Damit der Opa endlich wieder seine Ur-schuld (Erbsünde?)ein bisschen wieder zu spüren bekommt? Welche Nichteigentümer kriegen das jetzt? Die Zocker? dieses Forum? die Bauern? die Rentner? der neidische Nachbar? Die Enkelin? Tony? Luschi? Oldy? R.Deutsch? dottore? Ich? das Volk? Wer ist das, die Nicht -Eigentümer? Und wer garantiert, dass das nicht so abläuft, wie in Punkt 5 im „Witz über die sechs Wunder des Sozialismus"******* (unter Punkt 5: Jeder besitzt alles aber alle sind unzufrieden!)
Dieser „debitistische Eigentumsansatz" wird keinen Deut klarer, wenn wir den Begriff „Besitz" einführen: darf der enteignete Opa seinen nunmehr enteigneten Besitz -pardon das enteignete Nicht-Egentümer -Eigentum nur noch BE-SITZEN? Was heißt das? Darf er drauf sitzen? Darf er notariell was unterschreiben, um den unabdingaren marktwirtschaftlichen Pozeß nicht aufzuhalten? Was darf er unterschreiben? Darf er überhaupt noch Fussball spielen- auf seiner (Ex?)wiese? Was ist wirtschaftliche Nutzung?...dann noch von Eigentum? Wer kann mit Schulden von solchem „Eigentum „ überhaupt noch was anfangen? Wollen Sie solches Eigentum?.. oder lieber solchen „Besitz"? Wenn ja, was kann man damit machen? Lieben Sie Schulden? Wenn nein? Warum nicht? Sie bringen uns doch weiter! Unabdingar! marktwirtschaftlich maximierend!
Dottore! Das ist eine Zumutung!
Die letzte ökonomische Zumutung dieser Art, war ein Kommentar eines Journalisten von CNN, der bei einem der letzten Erdbeben in Kalifornien begeistert berichtete, wie gut dieses Erdbeben doch der lokalen Wirtschaft getan hat ( Motto: jedes Erdbeben bringt uns wirtschaftlichen Aufschwung, ja Wohlstand!!) Kann man natürlich so sehen- aber ist doch etwas einseitig - oder? Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß die Mehrung von Wohlstand mit dem Ausmaß der Zerstörung (z.B. durch Erdbeben) zunimmt. Aber da sieht man wozu die einseitige überbetonung eines Teilaspektes führt, nämlich zur Verhonepiepelung des Grundprinzips.
So entkernt man das Wichtigste durch die Überbetonung eines Teilaspektes einer Theorie. So wie Erdbeben „Wohlstand mehren", so stellen „Schulden" für dottore plötzlich Eigentums-WERTE dar.
Mit Deinem Radikal-Debitismus hast Du den Eigentumsbegriff entkernt, deshalb ist auch Deine Geldtheorie nur halb richtig (also ganz falsch!), denn echtes Geld mit WERT!! (- nicht mit Preis wohlgemerkt!!) gibt’s bei Dir gar nicht (S.******). Geld gibt’s bei dir NUR mit SCHULDEN, ja GELD sind nur Schulden pur bei Dir. Anderes Geld gibt es nach deiner Gelddefinition auch gar nicht, weil es ja noch nicht einmal EIGENTUM mit WERT gibt!- Nur noch EIGENTUM mit Schulden sind für Dich „von Wert".
Eigentum ohne Wert ist aber in Wirklichkeit gar kein Eigentum mehr!!!!(denn was diesen Wert ausmacht bestimmt der Eigentümer: das kann bei einem Seegrundstük die Aussicht sein, die Wiese, auf der man sich ohne Massenandrang mit seiner Enkelin beim Blumenpflücken oder beim Fußball austoben kann. Und das lieber dottore sind die WERTE, die alles steuern (die gesamte Ã-konomie!!!) übrigens auch Deine Preise!!!
Ich sehe Dir nach, dass Du Dich in dein Lieblingskind Debitismus verliebt hast - aber jetzt komm mal auf den Teppich zurück und....
antworte endlich auf 1**, 2.***, 3.**** und jetzt das hier und sag endlich was dazu- ich raff diesen Deinen Radikal Debitismus nicht!
Dein boso
*Droemer Knaur 1997, ISBN 3426 26912 0
**Re:"Krisenschaukel"--"Geldfalle", Dottore-R.Deutsch-Heinssohn
Geschrieben von boso am 18. September 2000 02:08:50:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/13762.htm
***Mal im Ernst dottore.... Sie schreiben ja wie Professore!
Geschrieben von boso am 28. September 2000 00:37:07:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/15354.htm
**** http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/18031.htm
***** Die Krisenschauken von Paul C.Martin, 19997, Wirtschaftsverlag Langen Müller/ Herbig ISBN 3 7844 7389 X
****** er antwortet auf
Argument IIa: Zeno lässt grüssen! von boso
(Ja dass es das Gegenteil von Debitismus geben muss (nennen wir es mal VALIDISMUS!), damit es Debitismus überhaupt geben kann. Das heisst es muß WERTE geben (historisch WAREN(geld)), die eine Kreditvergabe erst ermöglichen. Der Motor wirtschaftlichen Handelns ist damit der Wunsch nach Werten (Value, Validität!) nicht der „Wunsch" nach Schulden (Debitismus).)
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/18031.htm
mit Re: Argument IIa: Zeno lässt grüssen!
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/18061.htm
sagte dottore ja
„Es gibt ökonomisch keine Werte. Es gibt nur Preise, Kurse usw."
******* Die „sechs Wunder des Sozialismus": 1. Es gibt keine Arbeitslosigkeit aber niemand arbeitet, 2.Niemand arbeitet aber alle erhalten Lohn, 3. Alle erhalten Lohn, aber damit kann man nichts kaufen, 4. Nichts kann man kaufen, aber jeder besitzt alles, 5. Jeder besitzt alles aber alle sind unzufrieden, 5. Alle sind unzufrieden aber alle stimmen bei den Wahlen für das System
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