- Hoch im Bogen spritzen braune Jauchewogen - Tempranillo, 29.10.2003, 23:13
- Re: erniedrige Dich stündlich, prostituiere Dich gründlich, grüß Gesslers Hut, - Baldur der Ketzer, 30.10.2003, 00:54
- Zustimmung - zucchero, 30.10.2003, 01:01
- Re: Nun sei bedankt, wenn auch nicht Schwan ;-))) - Tempranillo, 30.10.2003, 01:15
- Re: Entlarvter Schweinejournalismus. Was Arte unterschlägt - Tempranillo, 30.10.2003, 01:47
- Wenn es Dir hilft - Turon, 30.10.2003, 02:23
Hoch im Bogen spritzen braune Jauchewogen
-->Hallo,
auf Arte läuft gerade eine Dokumentation über den Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886-1954). Man möchte nicht für möglich halten, in welchem Ausmaß der Gossen-und Kloakenjournalimus mittlerweile auch das Kulturelle vergiftet.
Mir ist der Fernsehbeitrag so über, daß ich mich an den Laptop setze und meine Eindrücke wiedergebe.
Ich mag schon gar nicht mehr hinschauen, wie dieser Mann posthum mit den schmierigsten Propagandamitteln unentwegt in die Nähe Hitlers gerückt wird.
Furtwängler scheint ein famoses Wunderkind gewesen zu sein, weil er nur 12 Jahre alt geworden ist (1933-1945) und trotzdem einer der überragenden Interpreten des 20. Jahrhunderts war. Musik gemacht im eigentlichen Sinne hat er von 1940-45. Diesen Eindruck vermittelt Arte.
Schon die erste Bildsequenz bring Furtwängler, das Vorspiel zu Wagners Walküre dirigierend; dann Schnitt und deutsche Soldaten, auf Motorrädern mit Beiwagen im russischen Winter.
Was natürlich nicht fehlen darf, ist ein Mitschnitt des Meistersinger-Vorspiels mit Hakenkreuz-Fahnen im Hintergrund, und dann, bei den triumphalen Schlußtakten eine neue Einstellung in der HJ- und BDM-Leute die Hand zum Hitlergruß erheben und ekstatisch, im Takt der Musik,"Heil, Heil, Heil" schreien.
Der Giftmischer von Regisseur, Oliver Becker, der bei sein Handwerk bei Knopp gelernt zu haben scheint, entblödete sich noch nicht einmal, den weiß Gott republikanisch gesinnten Beethoven in die Nähe des Faschismus zu rücken.
Zur Eroica zeigt er Plastiken, wenn schon nicht von Arno Breker selbst, so doch aus dessem (Un-)Geist geschaffen, und vor einer Aufführung von Beethovens 9. kommt aus dem Off, daß"der Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels einführende Worte" sprechen wird.
Wie immer bei den Sendungen, die sich mit der deutschen Vergangenheit befassen, fällt der Tribunalcharakter auf; offensichtlich feiert nicht nur das Reichsparteitagsgelände fröhliche Urständ, sondern auch die Methoden des Kriegsverbrechertribunals.
Es werden unentwegt Vorwürfe erhoben, zum Teil eher indirekt, indem man jemanden in einen bestimmten Zusammenhang rückt - vermutlich soll dem Zuschauer eine Art Pawlow´scher Reflex andressiert werden, etwa Furtwängler = Wagner = Beethoven = deutsche Romantik = Adolf Hitler -, ohne den Beschuldigten selbst zu Wort kommen zu lassen, oder auch entlastendes Material einzuführen.
Da hätte es einiges gegeben. Etwa den offenen Brief an J. Goebbels, in dem er sich vehement für den verfemten Komponisten Paul Hindemith einsetzt. Ich kann jetzt keine genauen Namen nennen, bin mir aber sicher, daß es zahlreiche Beispiele gibt, wo er bewußt, geradezu provokativ, mit jüdischen Musikern auftritt. Nicht ohne Grund hat Yehudi Menuhin von ihm immer mit dem Ausdruck des größten Respekts gesprochen.
Davon in diesem elenden Schmierenstreifen natürlich kein Wort! Statt dessen durfte ein Musikwissenschaftler, Brinkmann hieß die Kanaille, auftreten, der allen Ernstes sagte, von Furtwänglers pathetischer, getragener Beethoven-Interpretation ausgehend, führe über Wagner und Bruckner ein direkter Weg zu Adolf Hitler.
Damit dürfte der Film seine eigentlichen Intentionen bloßgelegt haben: Um die gesamte deutsche Kultur zu verunglimpfen,"zum Gestank der Welt zu machen", wie mal ein hoher jüdischer Funktionär gesagt hat, muß um jeden Preis, mit allen, noch den schäbigsten Mitteln, eine Verbindung zu Adolf Hitler und Auschwitz hergestellt werden. Das Wort"Verbindung" ist auch zu schwach; nach der Methode Goldhagen soll ein Kausalzusammenhang konstruiert werden!
Was hier abgeht, vor allem weil es so massiv auftritt, mit einem penetranten Tribunalcharakter, scheint mir ein neuer Kulturkampf zu sein.
Erniedrigen, um besser zu zerstören!
Fast überflüssig, zu ergänzen, daß kein Wort über das Versailler-Diktat zu hören war, und Franklin D. Roosevelt, der vermutlich größte Menschheitsverbrecher überhaupt, außen vorgeblieben ist.
Tempranillo

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