- @ Debitismus-dottore ;) und alle die sich für polnischen Einsatz in Irak - Turon, 29.10.2003, 23:28
@ Debitismus-dottore ;) und alle die sich für polnischen Einsatz in Irak
-->interessieren.
Ersteinmal einmal Hallo an Alle. War schon lange nicht mehr hier.
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Warum macht eigentlich Polen bei dem Irakeinsatz mit?
Nun ja: nach außen soll es sich um die unsterbliche polnisch-amerikanische Freundschaft handeln.
Dies sei bedauerlicherweise Unsinn. Ich habe übrigens die Lage auch falsch eingeschätzt.
Zunächst einmal - daß das Volk gegen den Einsatz im Irak ist - ist Euch klar.
Was Euch nicht klar ist - auch die Soldaten waren auch nicht scharf auf den Einsatz:
Interne Quellen der polnischer Armee berichten:
man sei enttäuscht gewesen, daß lediglich 700 Soldaten freiwillig in den Irak gehen wollten - die weiteren 1300 mußten mit einer"staatlicher Anordnung"
zur freiwilligen Einsatz bewegt werden - es gab unter den Generellen Unstimmigkeiten wie denn die Auswahl zu erfolgen hat, also hat man bestimmten Einheiten angeordnet, entsprechende"Freiwillige" selbst bereitzustellen.
Ist zwar eine unschöne Prozedur - aber so wird man"Kameradenschweine" auch los. ;)
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Viel wichtiger dagegen sei der Grund warum Kwasniewski sich rege dafür interessiert hat, am US-Einsatz teilzunehmen - wofür er kurz vor dem
geplanten amerikanischen Einsatz George Bush besuchte - und zwar nicht so getarnt wie Fräulein Merkel. (als Bewerber als pers. Sekreterin von
George von Bush). ;)
Es geht um langfristige Verbindlichkeiten. Und zwar um irakische Verbindlichkeiten an Polen, die Hussein nach seiner Machtübernahme im Irak
an sozialistische Staaten nicht zahlen wollte - (übrigens als Vasall der USA).
Den Russen ist es übrigens genauso gegangen - nur haben diese natürlich
ihre Forderungen jetzt wohl an die US-Verwaltung zu stellen - und es geht um eine Summe von mehreren 100 Milliarden US-Dollar.
Um welche Summen es geht, kann man sich durchaus vorstellen, wenn man bedenkt, daß Rußland der größte Irakgläubiger gewesen ist, und Polen lediglich sich
teilweise um den Aufbau der Infrastruktur im Irak gekümmert hat.
[b]Incl. Zins und Zinseszins belaufen sich die Verbindlichkeiten die der Irak
an Polen bis heute nicht zahlen wollte auf angeblich schlappe 73 Milliarden US-Dollar. Wenn man bei der EU Beitrittsauflage bald Nettozahler sein soll -
(schließlich will Polen zu EU - da muß man sowieso Nettozahler werden) - braucht man eben der Einsatz der Gewalt, um friedliche Wahnvorstellungen
zu finanzieren.
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Ich bin sicher, die meisten hier werden diesem Info keinen Glauben schenken,
schließlich ist der Irrglaube weitverbreitet, der Sozialismus scheiterte aufgrund eigener Unwirtschaftlichkeit - und nicht etwa so - wie es viele Russen meinen, oder generell Beitrittsvölker - daß man zu Expansionszwecken in geostrategisch wichtige Gebiete Geld pumpte - und zwar von vornherein ohne Aussicht auf Erfolg.
Was die sozialistischen Länder bis etwa 1970 leisteten war gar nicht schlecht.
Danach hat sich USA im Golf ganz dreist eingemischt, und bewegte zu diesem Zweck eingesetzte Vasallen dazu, die Zahlungen zu verweigern, wodurch natürlich in den jeweiligen Haushalten massive Lücken entstanden sind - und dadurch sich
die Staaten jeweils an westliche Darlehenhahn gehängt haben, die diese auch brav gezahlt haben. (USA hat sie natürlich nicht informiert).
Clever: der Niedergang des Ostblocks begann also am persischen Golf, in dem man erst die Investitionen der Russen und Co. zugelassen hat, und anschließend behilflich bei Putsch in jeweiligen Staaten gewesen sei.
Jetzt eignet man sich als die Antiterrorweltmacht den Golf an, und bekommt kurioserweise Hilfe von denen, die man erst enteignet hat. ;) Und zwar aus dem Grund, weil diese noch Schulden haben und die 73 Milliarden durchaus brauchen könnten, nach dem die EU Beitrittsauflage heißt - gleich mal so 4 Millionen
Arbeitsplätze abzuschaffen - weil nicht rentabel.
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Sorry für die Ironie - aber das ist wohl befriegendes Beispiel für dottorschen
Debitismus pur - der lediglich human und sozial eingekleidet ist (der Mann mit Anzug und Krawatte) - wie wir es ja alle mögen, um eigenes Gewissen zu beruhigen - und eigene starre und dümmlich eingefleischte Denkkriterien nicht korrigieren zu müssen für den überzeugten Zahlerlager.
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Als traurige Erkenntnis bleibt: USA führt gegen die europäisch-kapitalistische Staaten offensichtlich den Krieg seit 1970, benutzt dazu die sozialistische Wohlstandsideologie von damals um die Staaten die dieser Ideologie folgten zu Schuldensklaven zu machen, um sich diese untertänig zu machen.
Im Grunde genommen: wer hier sich immer noch - spätestens nach reiflicher Überlegung dieses Postings vormacht - das der Kapitalismus"friedensichernd",
"wohlstandbringend" oder idealistisch gesehen das richtige sei, der sollte
letztendlich zu diesem Ergebnis kommen: es gibt nichts, was vernichtender, heimtückischer, und hinterhältiger sei - als der Kapitalismus, ganz besonders dann, wenn er mafiagesteuert ist - die erst zu spät merkte, daß ihre Tage gezählt sind.
MfG an Alle. T.

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