- Es geht der großen Mehrzahl noch sehr sehr gut: Wo kommt das Gejammere denn her? - kizkalesi, 30.10.2003, 08:18
Es geht der großen Mehrzahl noch sehr sehr gut: Wo kommt das Gejammere denn her?
--><font size ="5"> 85 Prozent betrachten ihre Situation als"sehr gut" bis"zufriedenstellend".</font>
Aber:Immer mehr Deutsche erwarten eine schlechtere Finanzsituation / Die Sorge um's Geld wächst
Berlin - Die Deutschen machen sich zunehmend Sorgen über ihre finanzielle Zukunft. Noch bezeichnen 85 Prozent ihre eigene finanzielle Situation als sehr gut bis zufrieden stellend, doch fast ein Drittel (29 Prozent) erwartet eine Verschlechterung. Dies ergab eine Emnid-Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes zum Weltspartag am Donnerstag. Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt sprach von einer"großen Unsicherheit".
Bei der letzten Umfrage 2001 seien nur 18 Prozent in Sorge um ihr Geld gewesen.
Wie vor zwei Jahren erwartet etwa jeder zweite Bundesbürger (49 Prozent), dass seine finanzielle Situation gleich bleibt. Optimisten in Sachen Geld sind heute 18 Prozent klar in der Minderheit. Dazu passt, dass 58 Prozent der Befragten ihren Konsum eingeschränkt haben.
"Es geht einer sehr großen Mehrheit heute vergleichsweise gut, die Angst sich zu verschlechtern, ist aber weit verbreitet und reicht inzwischen auch tief in die Mitte unserer Gesellschaft hinein", erläuterte Hoppenstedt die Ergebnisse der Umfrage unter rund 2100 Bundesbürgern.
Festgestellt wurden erhebliche regionale Unterschiede. Die größte Zuversicht gab es in Hamburg und Schleswig-Holstein, die meisten Pessimisten im Rheinland. Ein wachsender Anteil der Bevölkerung ist nicht mehr in der Lage, Rücklagen für schlechtere Zeiten zu bilden. Heute können es sich 13 Prozent der Deutschen gar nicht leisten, zu sparen.
Angesichts der Reformdebatten stellten die Meinungsforscher eine höhere Bereitschaft fest, für Alter und Gesundheit privat Vorsorge zu treffen. Drei Viertel der Bevölkerung hätten bereits Vorsorge für Lebensrisiken getroffen. Mehr als zwei Fünftel planten jetzt zusätzliche Maßnahmen.
Die gesetzliche Rente halten nur noch fünf Prozent für ausreichend. Am größten ist die Bereitschaft zu privater Vorsorge in der Altersgruppe der 30- bis 39- Jährigen. Auf der Skala der beliebtesten Anlageformen lag weiter die Lebensversicherung auf dem ersten Platz, gefolgt von Sparbuch und Bausparvertrag. Nur 15 Prozent der berechtigten Deutschen haben einen Vertrag über die Riester-Rente.
Im vergangenen Jahr legten die Deutschen 146 Mrd. Euro auf die hohe Kante, pro Kopf im Durchschnitt 1800 Euro. Die Sparquote war mit 10,6 (Vorjahr: 10,3) Prozent bei zunehmenden Einkommen gestiegen. Ende 2002 hatten die privaten Haushalte ein Geldvermögen von 3,73 Billionen Euro. n.s.
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Sparen will gelernt sein </font>(meinen die Sparkassen...)
Analyse
Früher war der Weltspartag vor allem für die Kinder ein fröhliches Ereignis. Sie trugen ihre Spargroschen zu den Banken und Sparkassen und wurden dafür mit Geschenken belohnt. Heute wird dieses Datum kaum noch wahrgenommen. Dabei böten sich gerade in diesem Jahr zahlreiche Gründe, sich intensiv mit dem Spargedanken auseinanderzusetzen.
Denn fast jeder dritte Deutsche rechnet in den kommenden zwei Jahren mit finanziellen Einbußen. Gleichzeitig wird immer stärker die Notwendigkeit privater Vorsorge für Alter und Krankheit erkannt. All dies verlangt verstärkte Sparanstrengungen der privaten Haushalte.
Tatsächlich ist die Sparquote, also der Anteil des verfügbaren Einkommens, der auf die hohe Kante gelegt wird, im Jahr 2002 erneut gestiegen - auf 10,6 Prozent. Dies ist ein Wert, der sich im internationalen Vergleich auf den ersten Blick durchaus sehen lassen kann. Deutlich höher ist die Quote in Europa laut OECD nur in Italien (16 Prozent), Belgien (13,7 Prozent) und Frankreich (12,2). In den USA liegt die Vergleichsgröße dagegen nur bei 3,7 Prozent."Tu felix Germania", möchte man angesichts dieser Daten meinen. Dies auch deshalb, weil zugleich die Verschuldung der privaten Haushalte im Vergleich noch relativ moderat wirkt. Während die Amerikaner im Schnitt mit 112 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens in der Kreide stehen, beträgt dieser Wert hier zu Lande nur knapp 70 Prozent.
Ist das ganze Gerede über drohende Altersarmut und klaffende Rentenlücken also doch nur typisch deutsches Krisengejammer? Auch wenn die bisher genannten Zahlen dies nahe legen, sie zeigen eben nicht die gesamte Wahrheit.
Denn die aktuelle Sparleistung sagt nichts über die eigentlich entscheidende Größe aus: das bisher aufgebaute Vermögenspolster.
Und hier sind die Amerikaner den Deutschen deutlich voraus: Während das Geldvermögen der US-Bürger im Schnitt, trotz der Verluste im zurückliegenden Börsencrash, noch immer bei 276 Prozent des verfügbaren Einkommens liegt, beträgt dieser Wert in Deutschland gerade einmal 159 Prozent. Nimmt man Sachanlagen, also vor allem Immobilien hinzu, fällt der Vergleich sogar noch ungünstiger aus. Mit einer Wohneigentumsquote von 42 Prozent ist Deutschland Schlusslicht in der EU. In Amerika nennen hingegen zwei von drei Bürgern das Heim ihr Eigen.
Was können wir also lernen? Vor allem, dass es auf die richtige Sparstrategie ankommt. Während die Amerikaner vor allem auf sehr langfristige und höherrentierliche Investments setzen, wird in Deutschland immer noch ein guter Teil der Spargelder kurzfristig geparkt oder möglichst sicher angelegt, dafür aber renditeschwach. Über Jahrzehnte betrachtet rächt sich das. Der diesjährige Weltspartag ist also ein guter Anlass, um über einen Strategiewechsel nachzudenken.
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[b] Anmerkung: also Gold, Silber, Anleihen, Immobilien: alles renditeschwach!
Kauft also gefälligst Call's auf Penny Stocks an der Stuttgarter Euwax. Man hört es doch jeden Tag auf dem Kinderkanal n-tv: Da kann man n u r gewinnen und auf die amerikanische Quote kommen
aws.
kiz
<ul> ~ original hier</ul>

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