- Cybertrödler: Geschäftsidee mit ebay - Cichetteria, 30.10.2003, 15:58
- Re: nur aus Interesse: wo hast du das gefunden? danke (owT) - Christian, 30.10.2003, 19:43
- Re: nur aus Interesse: wo hast du das gefunden? danke bitte hier - Cichetteria, 31.10.2003, 15:47
- Re: nur aus Interesse: wo hast du das gefunden? danke (owT) - Christian, 30.10.2003, 19:43
Cybertrödler: Geschäftsidee mit ebay
-->Cybertrödler weisen den Weg zu Ebay
Annahmestellen für Online-Auktionen
etablieren sich auf dem deutschen Markt
von C. Gillies
Köln - Eine Überwachungskamera. Der Helm eines thailändischen Verkehrspolizisten. Die Memoiren der US-Präsidentenmutter Barbara Bush. All das und 152 Dinge mehr verkauft Edmund Mattig derzeit beim Internet-Auktionator Ebay. Das Besondere daran: Die Gegenstände stammen nicht aus seinem Keller, sondern dem seiner Kunden. Der 45-jährige Berliner betreibt nämlich eine so genannte Auktions-Agentur.
In seinem Laden"Best End" kann jedermann seine persönlichen Schätze abliefern. Mattig stellt dann alles in eine Onlineauktion ein, und nach ein paar Tagen zahlt er den Erlös - abzüglich einer 15-prozentigen Provision - bar auf die Hand aus. Mit dieser Dienstleistung ist"Best End" Teil einer wachsenden Industrie - den Cybertrödlern. Ihr Angebot: Sie helfen Menschen, die gern etwas auf Internet-Flohmärkten verkaufen wollen, aber keinen Computer, keinen Internetanschluss oder schlichtweg keine Zeit haben, um auf Ebay mitzumischen.
Denn davon braucht ein Ebayer viel: Zunächst muss er den Artikel mit einer Digitalkamera knipsen und das Bild ins Netz hochladen. Dann gilt es, den Gegenstand mit allen Schrammen und Kratzern haarklein zu beschreiben, damit enttäuschte Käufer nachher keinen Ärger machen. Und schließlich muss die Ware verpackt und zur Post gebracht werden. Insgesamt kostet das einen Ebay-Neuling etwa eine Stunde Arbeit. Oder in Geld ausgedrückt: Für einen durchschnittlichen deutschen Angestellten rechnet sich eine Auktion erst ab einem Erlös von 23 Euro.
Wer seine Schätze vom Cybertrödler unter den Hammer bringen lässt, hat mit alledem nichts zu tun."An dieser Schnittstelle zwischen realer und Online-Welt entsteht ein sehr interessanter Dienstleistungsmarkt", glaubt auch Oliver Blume. Der Hannoveraner Unternehmer plant derzeit eine Kette von insgesamt 100 Auktionsshops in Deutschland. Der Name: Clever & Easy. Dabei setzt Blume auf industrielle Arbeitsteilung: Seine Shops nehmen nur die Artikel an und fotografieren sie. Den gesamten Kontakt mit Ebay erledigen Spezialisten in einer Zentrale. Verpacken und Verschicken übernehmen wiederum die Shops.
Das Vorbild kommt aus den USA. Die Firma Auctiondrop betreibt rund um San Francisco bereits drei solcher Shops. Ein weiterer Anbieter namens Postnet will sogar mehrere hundert Filialen zu Annahmestellen umwandeln.
Einzelkämpfer Mattig backt dagegen noch kleine Brötchen. Je nach Wetterlage kommen bis zu 50 Kunden in seinen Laden im Bezirk Westend. Und manchmal bringen sie sogar echte Schätze mit. Sein skurrilster Deal:"Ein versteinertes Dinosaurier-Gelege aus der Mongolei." 7300 Euro hat das gute Stück auf Ebay gebracht - und über 1000 Euro Provision für ihn./ C. Gillies

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