- @Bernd, noch Mal was zur völligen Klärung: - dottore, 06.11.2000, 13:43
- Zwei auf einen Streich!!! - Bernd Niquet, 06.11.2000, 14:44
- Re: Einkommen buchen, die noch nicht da sind? - dottore, 06.11.2000, 15:17
- Buchführungsübung - Bernd Niquet, 06.11.2000, 15:48
- Re: Buchführungsübung - Wo bleibt der"Kredit" der Notenbank, Bernd?! - dottore, 06.11.2000, 20:06
- Re: Buchführungsübung - Liated M.I. Lefuet, 06.11.2000, 22:36
- Re: Buchführungsübung - ich oute mich als Buchführungsbanause: Frage: - Baldur der Ketzer, 06.11.2000, 22:41
- Re: Buchführungsübung - ich oute mich als Buchführungsbanause: Frage: - Liated M.I. Lefuet, 06.11.2000, 22:59
- Re: Buchführungsübung - ich oute mich als Buchführungsbanause: Frage: - Baldur der Ketzer, 06.11.2000, 22:41
- Buchführungsübung - Bernd Niquet, 06.11.2000, 15:48
- Re: Einkommen buchen, die noch nicht da sind? - dottore, 06.11.2000, 15:17
- Zwei auf einen Streich!!! - Bernd Niquet, 06.11.2000, 14:44
@Bernd, noch Mal was zur völligen Klärung:
Lieber Bernd,
finde noch was von Dir auf einem Schirm hier und beantworte es:
>Wenn man jetzt nichts weiter betrachtet, dann sieht es tatsächlich so aus, als ob das System irgendwie nicht aufgeht. Doch das ist falsch. Denn jede Investition schafft in voller Höhe Einkommen,
Nein! Damit eine Investition Einkommen schaffen kann, muss der Investor ja"Geld" haben, um diese Einkommen auch aus dem Wunsch in die Wirklichkeit zu holen. Sonst wären es ja keine Einkommen, weil beim vorgesehenen Empfänger dieser nichts einkommt.
Dein System geht nur auf, wenn der Investor entweder vorab das Geld hat, um Einkommen zu generieren (Riesenkonto bei der Bank; dann hat er aber Aktiva und schon sind - via Gegenuchung - Schulden in der Welt).
Oder er hat es nicht (Normalfall!) und dann muss er sich das Geld zur Schaffung der Einkommen, die seine Produkte zu den von ihm geforderten (!) Preis vom Markt zu nehmen,"beschaffen".
Und wie tut er das wohl? (Abgesehen davon würden nur Unternehmer, die den schnellen Konkurs suchen, sich auch gleich von der Bank das Geld - in Form von Krediten - holen, um den noch nicht am Markt realisierten Gewinn an sich selbst auszuschütten. In Höhe des Gewinn fehlt i m m e r Nachfrage und in Höhe der Zinsen, die für die Finanzierung der Produktion und der Vermarktung aufgelaufen sind sowieso.)
Übrigens schon Marx hatte das nicht kapiert. Er schreibt in einem Brief an Engels sinngemäß: Und wie macht es der Unternehmer mit dem Gewinn? Holt er ihn sich von der Bank?
>...und zwar in folgenden Aggregaten: Vorproduzenten, Produktionsfaktoren (Arbeit, Miete, Energie...) und Gewinn. Egal wie hoch der Verkaufspreis gesetzt wird, es führt nichts an der Logik vorbei, dass dem Verkaufspreis Einkommen in gleicher Höhe entsprechen.
Diese Logik kann und wird doch niemand bestreiten. Nur Du stellst Dir schon selbst das Bein, indem Du von"egal wie hoch der Verkaufspreis" schreibst (und obendrein geforderte mit realisierten Verkaufspreisen durcheinander bringst).
Was passiert, wenn der Verkaufspreis ein Angebotspreis bleibt und nicht auf dem Markt realisiert wird? Dann wird ja logischerweise auch kein Einkommmen"in gleicher Höhe" geschaffen.
>Und wenn die Güter unverkäuflich sind, dann lautet die Nachfragekomponente=Einkommen „ungeplante Lagerinvestition“. Dies ist insbesondere bei einer ungeplanten Ersparnis der Fall und führt zu einer Wirtschaftskrise.
Das ist nicht bei einer"ungeplanten Ersparnis" der Fall - UND HIER SIND WIR ENDLICH AM PUNKT!!! - weil der Unternehmer bekanntlich noch keine Einkommen an den Kreislauf abgegeben hat, die seinen GEWINN realisieren könnten.
Das mit der"ungeplanten Ersparnis" ist überhaupt nicht die Sach, sondern ein falsche Fährte. Der Punkt ist vielmehr, dass die vom Unternehmer"geplante (de facto: erhoffte, deshalb ja der ganze Irrwitzrummel mit der Werbung) zusätzliche Nettoneuverschuldung" der Marktteilnehmer auf der anderen Seite nicht stattfindet.
Der Unterschied liegt also darin, dass Du davon sprichst, dass die Kaufkraft (die dann"ungeplant" nicht am Markt erscheint) eine Krise verursacht.
Tatsächlich ist es aber die Kaufkraft, die nicht am Markt erscheint, obwohl der Unternehmer sie"eingeplant" hatte. Sie erscheint nicht, weil die Marktteilnehmer nicht"planen", sich in Höhe von Vorfinanzierungszinsen und Gewinn zusätzlich neu zu verschulden.
DAS ist die Krisenursache. (Deine"ungeplanten Ersparnisse" sind übrigens entweder Horten, was natürlich auch krisenmäßig eine Rolle spielt, oder es sind tatsächliche Ersparnisse, die dann aber via Bankensystem zu Nachfrage werden, die eben bloß ein anderer ausübt).
Es geht in der Ã-konomie schon ums Planen bzw. um eine Erwartung.
Bei Dir erwarten die Unternehmer, dass die Einkommen nicht"zurückgehalten" werden, sondern ordnungsgemäß bei ihnen eintreffen.
Bei mir erwarten die Unternehmer, dass die Einkommen zur Realisierung ihres gesamten Angebots, auch ordnungsgemäß bei ihnen eintreffen. Aber das sind nicht nur die von ihnen selbst (Faktorkosten) geschaffenenen (!) Einkommen, sondern auch die von ihnen erwarteten (!) Einkommen für Zinsanteile und Gewinne. Da diese als Einkommen schlicht noch nicht vorhanden sind (nirgends!), müssen in Höhe dieser Beträge zusätzliche Kredite in die Wirtschaft kommen, damit alles schließlich nach Plan abläuft. Nach Deinem und meinem.
Kommt es also nicht zu diesen neuen Krediten (die als"Einkommen" an die Unternehmer fließen, um ihnen die Realisierung ihres Angebots, Menge mal Preis, zu ermöglichen) ist es leider um die Unternehmer geschehen.
Schön, dass wir nun den Punkt erwischt haben, und ich darf um Fortgang bitten.
Besten Gruß
d.
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