- Die Juden, ein Tätervolk? Vollständige Rede Martin Hohmanns - Das_Orakel_aus_Oberlahnstein, 31.10.2003, 05:23
- Danke für die vollständige Rede Martin Hohmanns - stocksorcerer, 31.10.2003, 09:27
- die Rede Martin Hohmanns - Musterbeispiels eines Gutmenschen-Pawlow-Reflex - Baldur der Ketzer, 31.10.2003, 09:49
- Ich werde nachsitzen und mich bessern ;-) (owT) - stocksorcerer, 31.10.2003, 10:12
- Plan A: Deutschland Geld her sonst.....Haue! (owT) - prinz_eisenherz, 31.10.2003, 14:14
- die Rede Martin Hohmanns - Musterbeispiels eines Gutmenschen-Pawlow-Reflex - Baldur der Ketzer, 31.10.2003, 09:49
- Re: Die Juden, ein Tätervolk? Vollständige Rede Martin Hohmanns - Phoenix, 31.10.2003, 09:52
- Meine Meinung - verbunden mit einer Umfrage - zucchero, 31.10.2003, 11:09
- Re: Sehr aufschlußreich, die Reaktionen auf Martin Hohmann - Tempranillo, 31.10.2003, 11:15
- Danke für die vollständige Rede Martin Hohmanns - stocksorcerer, 31.10.2003, 09:27
Re: Sehr aufschlußreich, die Reaktionen auf Martin Hohmann
-->Hallo,
es ist doch völlig klar, Martin Hohmann hat mit keiner Silbe versucht, in den trüben Gewässern des Antisemidingsbums zu fischen.
Der Satz, weder die einen noch die anderen seien als"Volk der Täter" anzusehen artikuliert eine ausgelatschte, in sühnezeichentragenden Trauerreden seit Jahrzehnten unermüdlich wiedergekäute Banalität: Schuld ist immer individuell, nie kollektiv, das"müssen wir aus der verhängnisvollen deutschen Geschichte gelernt haben".
Und ewig mahlen die Rau´schen Rinderkiefer, und ewig würgen sie die gleichen verlogenen Phrasen hervor.
Woher, zum verbeamteten deutschen Trauerwichser, die Aufregung? Wegen einer, wie es den Anschein hat, nicht nur alltäglichen, sondern auch staatstragenden Banalität?
Weil es sich, wie ich mittlerweile glaube, in Wahrheit ganz anders verhält. Das Geseire von der Ablehnung der Kollektivschuld ist nur die Phrase, das"gestärkte Vorhemd, das eine dreckige Normalgesinnung verdecken soll".
Hohmann hat es gewagt - darin dürfte sein eigentlicher Tabubruch liegen -, nicht in dem, WAS er gesagt hat, sondern weil er Deutsche und Juden auf eine Ebene gstellt hat!
Keinem Volk ist a priori ein Täter- und folglich auch kein Opferstatus zuzuerkennen.
Nur wird, was ja jeder weiß, nur gibt es keiner zu und leiert büßend und sich geißelnd Tag für Tag das exakte Genteil unter die Leute: in der Sphäre der praktischen Politik, der Medien und der Bildung gilt haargenau das Gegenteil, wie wir alle wissen, und worüber wir uns kräftig ärgern.
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten.
Unter diesem Blickwinkel merken wir sehr schnell, daß es selbstverständlich ein Volk der Täter gibt, das es sich sogar gefallen lassen muß, unentwegt an den Schandmal-Pranger gestellt zu werden. Man darf das auch ungestraft äußern, sogar öffentlich, man muß nur die Richtigen meinen, dann bleibt man von einem Strafverfahren nach §130 selbstverständlich verschont.
In Wahrheit ist doch die kollektive Zuschreibung von Täterschaft und Schuld das eigentliche deutsche Grundgesetz. Die Grundlage der Bundesrepublik, man lasse diese Äusserung auf sich wirken,"ist Auschwitz und der Holocaust" (J. Fischer).
Kann man uns noch deutlicher auf die Kollektivschuld festnageln? Wie könnten wir zu Zahlungen, Erniedrigungen, Demütigungen, ja, bis hin zur völligen Selbstaufgabe nicht nur unserer Interessen, fast schon unserer Identität, genötigt werden, wenn sich nicht in Wirklichkeit alle Welt die These vom"deutschen Tätervolk" zu eigen gemacht hätte.
Daß man unter dieser Voraussetzung auch andere Völker, und zwar jedes beliebige als Täter- und implizit als Opfervolk bezeichnen kann, gegen dieses, Tabu, das infanerweise immer geleugnet wird, hat Hohmann es gewagt, zu verstoßen! (Man sollte auch den Strafbestand der Tabuleugnung schaffen, einen §130a.)
Ein weiteres Mal haben Staat und gewisse Lobbies und Interessenverbände die Maske der Heuchelei fallen lassen!
Es wird Zeit, daß sich das rumspricht.
Tempranillo

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