- Sie dürfen nie denken das auserwählte Volk zu sein das man nicht kritisiert kann - RK, 31.10.2003, 18:08
- DER SPIEGEL:"Die Schimpfkanone aus Malaysia" - RK, 31.10.2003, 23:27
DER SPIEGEL:"Die Schimpfkanone aus Malaysia"
-->SPIEGEL ONLINE - 30. Oktober 2003, 15:29
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Mahathir Mohamad
Die Schimpfkanone aus Malaysia
Malaysias Premier ist ein alter Mann. Morgen tritt er in den Ruhestand. Aber damit Mahathir Mohamad auch ja in Erinnerung bleibt, hat er sich nun noch einmal antisemitisch geäußert.
AP
Rechtfertigt palästinensische Anschläge: Mahathir Mohamad
Kuala Lumpur -"Sie sollen bloß nicht denken, dass sie das auserwählte Volk sind, das nicht kritisiert werden darf", sagte der 77-Jährige am Tag vor seinem Ausscheiden aus der Politik über die Juden.
Unlängst hatte der dienstälteste Regierungschef Asiens mit der Äußerung für internationale Empörung gesorgt, die Juden würden"die Welt durch Stellvertreter regieren". Mahathir gibt am Freitag nach 22 Amtsjahren die Geschäfte an seinen bisherigen Stellvertreter, Abdullah Ahmad Badawi, 63, ab.
Mahathir zeigte zudem Verständnis für den bewaffneten Widerstand der Palästinenser."Warum sollten die Palästinenser akzeptieren, aus ihrem eigenen Land gewiesen zu werden? Wenn man jemandem das Land nimmt, kämpft er dafür", sagte der Regierungschef vor Journalisten.
In seiner mehr als zweistündigen Abschiedsrede vor dem Parlament hatte Mahathir zuvor vor zu viel demokratischer Freiheit gewarnt."Es kann zur Anarchie kommen, wenn es eine Besessenheit mit demokratischen Freiheiten gibt." Der Westen stelle den Einzelnen über die Gemeinschaft."Manche Länder sind so frei, das alles in ein Recht umgemünzt werden kann."
Mahathir wird das Verdienst zugeschrieben, durch Industrialisierung die Entwicklung Malaysias von einer bedeutungslosen ehemaligen britischen Kolonie zu einem der wohlhabendsten Staaten Asiens vorangetrieben zu haben. Zugleich machte er immer wieder mit lautstarker Kritik am Westen Schlagzeilen. Kritiker werfen ihm einen autokratischen Führungsstil, Missachtung demokratischer Werte und die unnachgiebige Verfolgung politischer Gegner vor.

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