- Deutschland in"Finanzkrise" (A) - dottore, 02.11.2003, 14:55
- Re: Dtl. in"Finanzkrise" (A) - hierzu paßt Fundsache, Vorläufer der Unruhen? - Baldur der Ketzer, 02.11.2003, 15:18
- Ach, und DARUM erhöht er seinen Fraport-Kumpels das Gehalt auf 700 T€ (von 550)? (owT) - RK, 02.11.2003, 17:58
- Re: Fraport-Kumpels das Gehalt - das ist wie bei einer Havarie - Baldur der Ketzer, 02.11.2003, 18:06
- Mir fällt da ein ganz anderes Bild ein, ein historisches - RK, 02.11.2003, 18:43
- Ach, und DARUM erhöht er seinen Fraport-Kumpels das Gehalt auf 700 T€ (von 550)? (owT) - RK, 02.11.2003, 17:58
- Einige Politiker kapieren es doch - politico, 02.11.2003, 15:53
- Re: Einige Politiker kapieren es doch / [mkT] - Sascha, 02.11.2003, 16:59
- Wer hat Mut? - politico, 02.11.2003, 18:45
- Re: Einige Politiker kapieren es doch / [mkT] - Sascha, 02.11.2003, 16:59
- Tja, und da gibt es auch leider kein Entkommen mehr - Nachfrager, 02.11.2003, 16:05
- Re: Tja, und da gibt es auch leider kein Entkommen mehr - Euklid, 02.11.2003, 16:50
- Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - Sascha, 02.11.2003, 17:21
- Kleiner Zusatz - Sascha, 02.11.2003, 17:30
- Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - politico, 02.11.2003, 18:34
- Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - Euklid, 02.11.2003, 18:48
- Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - Sascha, 03.11.2003, 15:07
- Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - Euklid, 02.11.2003, 18:48
- Siehe auch oben stehenden Beitrag von Sascha - Nachfrager, 02.11.2003, 18:50
- Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT] - Sascha, 02.11.2003, 17:21
- Re: Tja, und da gibt es auch leider kein Entkommen mehr - Euklid, 02.11.2003, 16:50
- Re: Dtl. in"Finanzkrise" (A) - hierzu paßt Fundsache, Vorläufer der Unruhen? - Baldur der Ketzer, 02.11.2003, 15:18
Re: Warum ausgerechnet die 40 bis 55-jährigen? [mkT]
--> > du siehst das genauso wie ich.
> Eigentlich hatten doch alle 3 Generationen ihren Rucksack.
Das sehe ich änhlich! Jede Generation hatte Vor- und Nachteile.
> Die heutigen Rentner mit mehr als 75 hatten den Krieg als Gepäck
Korrekt!
> Die heutigen 45-55 er haben ihr Rentenproblem
Richtig! Aber immerhin haben sie sich durch die gute Arbeitsmarktsituation und die noch relativ hohen Löhne und geringeren Abgaben entweder <font color="#FF0000">gut darauf vorbereiten können indem sie sparten oder Immobilien anschafften (was viele übrigens auch haben)</font> oder sie haben das Geld nicht in private Altersvorsorge gesteckt und stehen plötzlich vor einer neuen Situation weil sie bemerken, daß es während ihres Rentenalters finanziell bergab geht. Allerdings muß ich anmerken: Jeder der während der Wirtschaftswunderzeiten, während der guten Arbeitsmarktlage/Vollbeschäftigung und während seiner Karriere (die damals noch wesentlich planbarer war) nichts weggelegt hat als man noch gut verdiente hat es ja dann irgendwie verlebt und hatte seinen Cocktailabende, Urlaube in alle Welt und was weiß ich alles schon hinter sich. Wie heißt es in der klassischen VWL doch so schön, daß sich das Einkommen auf C (Konsum) und S (Sparen) aufteilt...???
1. Fakt: Damals kam Netto wesentlich mehr raus
2. Fakt: Damals waren die Löhne noch besser (alleine schon weil es keinen derartig abartigen Arbeitgebermarkt gab), nebenbei waren auch die ArbeitsBEDINGUNGEN besser
--> Man konnte mehr sparen und/oder verkonsumieren. Wer nichts gespart hat muß demnach alles verkonsumiert haben. Er hat zwar in der Rente nichts. Das ist bedauerlich. Allerdings muß derjenige zwischen 20 und 45 dann wohl ein Leben in relativ großem Wohlstand geführt haben.
Im Prinzip könnte man sagen, daß die heute 40 bis 55-jährigen ihre"dicken Jahre" schon hatten. Dort haben sie entweder für die schlechteren Zeiten gespart oder sie konnten aufgrund geringer Arbeitsmarktprobleme auch ohne große Probleme ihre Existenz bestreiten und gut leben. Vor allem aber hatten sie einen riesigen nicht direkt MONETÄREN Vorteil. Sie hatten wesentlich mehr Planungssicherheit, fanden mit Engagement auch prinzpiell immer einen Arbeitsplatz und konnten zumindest ihre eigene Existenz aus eigener Kraft mit ein wenig Bemühen immer sichern. Heute ist das ganz und gar nicht mehr der Fall. Planungssicherheit gibt es bei offiziell rund fünf Millionen Arbeitslosen und dreijähriger Stagnation überhaupt fast keine mehr. Sparen kannste auch kaum noch was! Und auf den Staat kann man sich - wenn man wirklich Hilfe braucht und bedürftig ist - ja auch immer weniger verlassen. Siehe Reformen zur Arbeitslosenversicherung. Haste heute was zurückgelegt dann muß man erst seine Lebensversicherung aufkündigen um von dieser tollen Versicherung auch nur einen Cent zu sehen wenn diese einen m.E. lächerlichen Freibetrag übersteigt.
> Die heutigen 25 jährigen haben ihr Arbeitsplatzproblem.
Auch richtig! Und zwar ein Problem mit gewaltigem Ausmaß! Ich seh's ja überall! Bewerbungen geschrieben und auf jede Stelle mehrere Hundert Bewerber Minimum! Auswahlverfahren in drei bis fünf Schritten mit zwei Vorstellungsgesprächsrunden und teilweise zweitägigem Assessment-Center. Schränke voll mit Bewerbungen. Abiturienten bewerben sich teilweise eineinhalb Jahre(!) vor Abschluß des Abis auf Ausbildungsstellen. Manche Städte teilen schon mit, daß"nur noch ein paar Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr ab dem September 2005 zu vergeben seien. Wohlgemerkt: Das ist in rund zwei Jahren!!!! Momentan sind fast alle Ausweichmöglichkeiten ebenso ZU(!). Durch die Ausbildungsstellenmisere (und die ist erheblich, selbst hier in Baden-Württemberg schlägt es gewaltig ein bei Mannheim/Heidelberg) sind auch die Schulen voll weil viele sich als Ausweichmöglichkeit"halt" weiterbilden. Auch die Unis und Fachhochschulen werden teilweise überrannt. Man studiert halt lieber bevor man gar nichts macht. Manche machen nach dem Studium Praktika um halt irgendwas zu machen. Praktika, Berufsfachschulen, Studiumsplätze, Arbeitsplätze, Ausbildungsstellen,... alles ZU! Man kann es total vergessen!
> Es gab aber eine Generation die unwahrscheinliches Glück hatte.
> Die zwischen 43 und 47 geborenen waren die wahren Glückskinder.
Ich bezweifle das SEHR. Ja vielleicht zu klein um den Krieg mitzubekommen aber mit vier oder fünf Jahren - und da bekommt man sicherlich schon was mit - nix zu Essen, Opa in Kriegsgefangenschaft, Onkel, Tante, Großonkel im Krieg verstorben und Papa erschossen... Ich weiß nicht wirklich ob das so toll war? Ich glaube nämlich, daß man den Tod von nahestehenden Personen niemals mit Geld oder Wohlstand oder mehr Arbeitsplätzen aufwiegen kann! Hunger, Tod und Elend sind so ziemlich das allerschlimmste was einem passieren kann. Da muß ich dann auch sagen, daß wir heute im Gegensatz hierzu mit unseren Arbeitsplätzen ein noch"relativ" kleines Problem haben.
> Aber mit Ruhe und Beharrlichkeit werden diejenigen mit fester
> Familienbande die Situation am besten meistern.
Auch das bezweifle ich LEIDER(!). Denn momentan erfordert der Arbeitsmarkt eigentlich immer mehr gerade das Gegenteil. Totale Flexibilität was Zeit und Ort der Arbeit angeht. Wie soll man da noch Kinder großziehen die auf ne Schule gehen oder wie soll man da ein anständiges Familienleben führen können. Das andauernde Fordern nach mehr Flexibilität ist doch gerade einer der Hauptgründe warum viele keine Familie mehr gründen und erst Recht keine Kinder mehr bekommen.
Viele Grüße,
Sascha

gesamter Thread: