- Lehrstellenmangel immer noch nicht behoben - Sascha, 06.11.2003, 02:10
Lehrstellenmangel immer noch nicht behoben
-->Mittwoch 5. November 2003, 18:08 Uhr
Presse: Lehrstellenlücke beträgt rund 14.500 Stellen
(AFP) <font color="#FF0000">Die Zahl der unvermittelten Bewerber um eine Lehrstelle ist nach Informationen des"Handelsblatts" im Oktober von 35.000 auf 28.400 gesunken</font>. Da nach wie vor rund 14.000 offene Stellen im Angebot stehen, beträgt die rechnerische Lehrstellenlücke nun rund 14.500 Stellen, wie die Zeitung vorab aus ihrer Donnerstagausgabe berichtete. Ende September waren es noch 20.100. Die offiziellen Zahlen legt die Bundesanstalt für Arbeit am Donnerstag vor.
Eigener Kommentar: Wahrscheinlich ist das Sinken der Lehrstellenlücke sowieso nur darauf zurückzuführen, daß die jungen Leute andere schlechte oder grottenschlechte Ausweichmöglichkeiten notgedrungen annehmen. Ich sehe ja, daß selbst bei uns hier in Mannheim und Heidelberg nahezu alle Fachschulen, Berufsfachschulen, Berufsoberschulen, Unis, FHs und Lehrstellen sowie Lehrgänge ZUUUU sind mit Bewerbern. Da wird nirgends mehr überhaupt noch einer angenommen. Bin mal gespannt wenn Ende des Jahres die ganzen G- und F-Lehrgänge und Trainingsmaßnahmen sowie 4-Wochen-Praktika (vom Arbeitsamt bezahlt) enden. Die sind ja danach auch wieder arbeitslos. Dann werden es wieder mehr statt weniger.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/031105/286/3qhvj.html
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<font size=5>SPD-Fraktion will Ausbildungsplatzabgabe Lehrstellenlücke offenbar nicht mehr entscheidend </font>
HANDELSBLATT, 6.11.2003
bag/gof BERLIN. <font color="#FF0000">Die Ausbildungsplatzabgabe scheint beschlossene Sache zu sein</font>: Am kommenden Montag will die Spitze der SPD-Fraktion eine"Empfehlung" dazu abgeben. Dabei gebe es auch unabhängig von den aktuellen Zahlen die <font color="#FF0000">"Tendenz"</font>, eine Umlage zu beschließen, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Wilhelm Schmidt. Fraktionschef Franz Müntefering habe „ziemlich klar“ dafür plädiert, auch wenn Wirtschaftsminister Wolfgang Clement dagegen sei. Die Regelung könne bereits Anfang 2004 in Kraft treten, so Schmidt, allerdings nicht rückwirkend gelten. Vom unionsdominierten Bundesrat sei man dabei nicht abhängig.
Nach Informationen des Handelsblatts ist die Zahl der unvermittelten Bewerber im Oktober von 35 000 auf 28 400 gesunken. Da nach wie vor rund 14 000 offene Stellen im Angebot sind, beträgt die rechnerische Lehrstellenlücke nun rund 14 500. Ende September waren es noch 20 100. <font color="#FF0000">Die offiziellen Zahlen legt die Bundesanstalt für Arbeit am heutigen Donnerstag vor</font>.
Mit Empörung hat die Wirtschaft auf die Pläne der Koalition für eine Ausbildungsplatzumlage reagiert. Das sei „ein Schlag ins Gesicht“ derer, die sich in der Ausbildung engagierten und voraussichtlich 95 % der Bewerber unterbringen würden, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben gestern. Es bestehe der Verdacht, dass sich nun auch die SPD-Spitze „einseitig ideologisch“ auf die Seite der Parteilinken schlage, so Wansleben. So solle um den Preis einer neuen „Lohnsummensteuer“ die Agenda 2010 durchgesetzt werden, fügte der Generalsekretär des Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer hinzu. Kanzler Gerhard Schröder und SPD-Fraktionschef Müntefering hatten zuvor gesetzliche Maßnahmen angekündigt.
Der Bundeskanzler laufe Gefahr, über seine Abgabedrohung vom 14. März zu stolpern, die er damals „ideologisch in den Raum gesetzt“ habe - „nicht wissend, worauf er sich einlässt“, so Wansleben. Die Hoffnung werde man jedoch nicht aufgeben, denn auch er müsse die Chance haben, sich mit den Zahlen zu befassen.
Die in der SPD-Fraktion diskutierte Abgabe in Höhe von einem Prozent der Bruttolohn- und -gehaltssumme entspreche einem Betrag von rund 9 Mrd. Euro - und damit dem kompletten Grundsteueraufkommen. Weil größere Betriebe im Schnitt eine höhere Ausbildungsquote haben, käme die Abgabe in der Praxis einer „Kleinbetriebsteuer“ gleich. Nach dem Eckpunktepapier des SPD-Berichterstatters Willi Brase sollen Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern die Umlage zahlen, wenn sie eine Ausbildungsquote von weniger als 8 % haben, bei größeren ist die Schwelle niedriger. Dass die Tarifpartner die Verteilung der Abgabe organisieren sollen, „macht die Sache auch nicht besser“, soWansleben.
<font color="#FF0000">Viele Jugendliche gingen deshalb leer aus, weil sie die Anforderungen nicht erfüllten</font>. <font color="#FF0000">Schuld seien Eltern und Lehrer, so Schleyer</font>[Eigener Kommentar: Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Eltern sind durchaus auch wegen der Erziehung Schuld, manchmal liegt es auch an der Faulheit der Bewerber/Schüler, manchmal aber auch an den Unternehmen]. Diesen Jugendlichen wollen die Kammern eine neue „Einstiegsqualifizierung“ anbieten. Skandalös sei auch, dass sich nur gut die Hälfte der noch nicht Vermittelten auf eine persönliche Einladung der Kammern gemeldet hätten, <font color="#FF0000">offenbar gebe es viele „Scheinbewerber“, denen es nur um den Bezug des Kindergeldes gehe</font>.
Quelle: Handelsblatt, 06.11.2003

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