- Klage wegen Rufschädigung - rocca, 09.11.2003, 11:26
- Eindämmung der Putchgefahr - EM-financial, 09.11.2003, 11:57
Klage wegen Rufschädigung
-->Berlin - Der gefeuerte Kommandeur des Bundeswehr-Kommandos Spezialkräfte (KSK), Reinhard Günzel, erwägt eine Klage gegen Struck wegen Rufschädigung. Günzel sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“, ihm sei zwar klar, dass ihn Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) jederzeit ohne Angaben von Gründen entlassen könne. Er wehre sich aber dagegen, „dass der Minister mich als geistig verwirrten Mann bezeichnet hat“.
Günzel fügte hinzu: „Ich überlege mir, ob ich Schritte einleite, um meinen Ruf wieder herzustellen, der in übler Weise beschädigt worden ist.“ Er kritisierte: „Jedem Hühnerdieb wird rechtliches Gehör gegeben. Aber ein deutscher General wird ohne Anhörung in die Wüste geschickt - das ist schon bemerkenswert.“
Der General war in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden, weil er die antisemitische Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann in einem Brief an den Politiker gelobt hatte. Dies wurde bekannt, weil Hohmann das Schreiben ZDF-Reportern zeigte, die das Verteidigungsministerium informierten. Günzel warf den Reportern vor, sie hätten „das Briefgeheimnis verletzt und Hohmann übel gelinkt“.
Der Brigadegeneral betonte: „Es ging Herrn Hohmann in der Tat nicht darum, das jüdische Volk zu verletzen und zu beleidigen, sondern darum, Normalität für das deutsche Volk herzustellen. Das war seine Schussrichtung.“ Den Vorwurf, er selbst habe sich durch den Brief an Hohmann als Antisemit entlarvt, wies Günzel energisch zurück: „Das ist schon eine üble Kampagne. Ich bin genauso wenig Antisemit wie Ben Gurion und Golda Meir.“ Vielmehr habe er als KSK-Kommandeur immer die Zusammenarbeit mit den Israelis gefördert, „weil es phantastische Menschen und Soldaten sind“.
Dem Magazin „Focus“ sagte Günzel, die Rede Hohmanns müsse man „im Gesamten lesen“. Schließlich stelle der CDU-Politiker darin „ausdrücklich fest, dass die Juden und das deutsche Volk keine Tätervölker sind“. Günzel räumte allerdings ein, dass der von Hohmann gezogene Vergleich zwischen Verbrechen von Deutschen und Juden zur Vorsicht hätte mahnen müssen. Wenn man diese Teile der Rede ansehe, „sagt man: Ja, Vorsicht, Alarm“. ddp, dpa
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