- Fundsache: warum die USA Kriege führen....(für Coca-Cola um 5 c) - Baldur der Ketzer, 10.11.2003, 19:02
Fundsache: warum die USA Kriege führen....(für Coca-Cola um 5 c)
-->Der Zweite Weltkrieg
7. Dezember 1941: Die amerikanische Geschichtsschreibung will es - diese Legende wird mit allen Mitteln weiter am Leben erhalten -, dass der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg durch einen Überraschungsangriff der Japaner auf den Flottenstützpunkt Pearl Harbor erfolgte. Am 7. Dezember 1941 erklärte Präsident Roosevelt dem japanischen Volk den Krieg. Die Welt drohte aus den Angeln gehoben zu werden. Für die Coca-Cola Company war der amerikanische Kriegseintritt auslösendes Moment für einen gigantischen Werbefeldzug rund um den Globus. Drei Wochen später, das ist einmal mehr ein Beweis dafür, wie schnell, geschickt und konsequent dieser Weltkonzern sich an die aktuelle Tagespolitik anzupassen verstand und heute noch versteht, erklärte Mister Robert Woodruff öffentlich:"See that every man in uniform gets a bottle of coca-cola for five cents, wherever he is, and whatever it costs." (Sorgt dafür, dass jeder Mann in Uniform seine Flasche Coca-Cola für fünf Cent erhält, egal, wo er ist und was immer es kostet.)
In den Anfangswochen fiel diese Rolle den örtlichen Coca-Cola Händlern zu. Doch mit fortschreitender Mobilisierung der amerikanischen Streitkräfte verdoppelte sich die Zahl der Männer in Uniform über Nacht. Verdreifachte sich und erreichte schliesslich innerhalb weniger Monate die vierfache Stärke der Anzahl der Soldaten in Friedenszeiten. Mehr als zwei Millionen Männer kämpften rund um den Globus. Das vom Präsidenten der Coca-Cola Company gegebene Versprechen war durch das existierende Händlernetz in den USA allein nicht zu erfüllen. Die Company traf Vereinbarungen mit dem Pentagon, dass die Auslieferung von Coke über die PX-Shops der Army und die Navy-ship-service-stores sichergestellt würde.
1942, im ersten Kriegsjahr, belieferten die 437"Bottlers", die Grosshändler sozusagen, mehr als 1800 Militäreinrichtungen in den USA. In den 4941 PX-Shops der amerikanischen Armee standen mehr als 3750 Zapfstationen und über 23 000 Münzautomaten. Im ersten Kriegsjahr verkaufte die Coca-Cola Company rund 32 Millionen Kisten Coca-Cola allein an die Streitkräfte der Vereinigten Staaten.
Wie bereits im Ersten Weltkrieg zählte Zucker, neben Treibstoff, Schuhen, Kaffee, Konserven und Fleisch, zu den kriegswichtigen Gütern und musste rationiert werden. Die Company schaltete Anzeigen unter dem Titel:"Again, Sugar enlists for Victory".
Der Text der Anzeige ist ein Beweis mehr dafür, mit welchem Geschick dieser Konzern aus der Not eine Tugend machte:"Die Geschichte wiederholt sich im Zweiten Weltkrieg. Zucker wurde erneut zu den Waffen gerufen. Unsere Regierung hat den Zucker für alle rationiert, auch für Coca-Cola. Sie werden zwar weiterhin Coca-Cola überall um die Ecke kaufen können, doch wir befürchten, Sie werden nicht in der Lage sein, sich diese,erfrischende Pause' so oft leisten zu können, wie Sie gerne möchten. Denn unser Produktionsvolumen musste reduziert werden. Doch dafür garantieren wir: Qualität und Geschmack von Coca-Cola bleiben dadurch unverändert. Das amerikanische Volk kann weiterhin diesem Qualitätsversprechen Glauben schenken.
Wie 1917 vertrauen wir auf das Verständnis unserer Händler und Konsumenten überall in der Nation. Das vernünftige Haushalten mit dem zur Verfügung stehenden Zucker ist ein weiterer Schritt in Richtung Sieg. Egal, was jeder von uns möglicherweise hat oder nicht hat, den Sieg brauchen wir vor allem anderen!" Unterschrift: The Coca-Cola Company
"Making a Soldier of Sugar" lautete die Headline einer Anzeigenkampagne aus dem Jahr 1917, erstmals veröffentlicht am 27. November, die das Anzeigenmotiv vom 16. Februar 1942 zierte und an patriotische Gefühle vergangener Tage erinnern sollte.
Der Abverkauf innerhalb Amerikas an die Streitkräfte erreichte seinen Höhepunkt im August 1943 mit acht Millionen Kisten Coca-Cola und dem Rekordjahresergebnis von insgesamt 75 Millionen Kisten, die 1943 an die Streitkräfte der Vereinigten Staaten ausgeliefert wurden. Zu diesem Zeitpunkt wuchs die Zahl der Grosshändler von 437 im Jahr 1942 auf 684 Bottlers Ende 1943. Mit dem Anwachsen der Invasionstruppen, die in aller Herren Länder verschifft wurden, stellte sich für die Firma ein noch viel grösseres Problem. Die Nachschubeinheiten der amerikanischen Armee waren verständlicherweise nicht in der Lage, die benötigte Menge von Coca-Cola, in Flaschen abgefüllt und in Kisten verpackt, zu transportieren. Neue Wege mussten gefunden werden. Mit Hilfe des eigens für diesen Zweck geschaffenen"Military Sales Department" erarbeitete man logistische Pläne für den Überseetransport kompletter Abfüllanlagen dorthin, wo auch immer amerikanische Truppen stationiert waren. Mit jedem neuen Brückenkopf, den die Amerikaner in der Welt aufbauten, reduzierte sich die Zahl der in den Vereinigten Staaten stationierten Truppen. Zwangsläufig sank im Laufe des Jahres 1944 die Zahl der Bottlers von 684 auf etwas mehr als 500, und die PX-Shops der Army reduzierten sich auf ungefähr 1000. Und dennoch, 1944 verschlang der Bedarf der heimischen Truppen immer noch 55 Millionen Kisten Coca-Cola.
Während der gesamten Kriegsjahre, so belegt die Statistik der Firma, wurden insgesamt 212 Millionen Kisten Coca-Cola allein an die inländischen Streitkräfte verkauft. Für die Versorgung der Truppen gab es keine Rationierungsvorschriften. Coca-Cola war für jeden GI Bestandteil seiner monatlichen Bezugsschein-Verpflegung. Der Krieg war ein Geschäft. Doch lukrativer als die Versorgung der Etappe war die Belieferung der Kampftruppen.
Im Atlantik tobte die Schlacht um die Vorherrschaft auf See. Deutsche U-Boote überfielen die alliierten Geleitzüge wie hungrige Wölfe und fügten den schwimmenden Versorgungseinheiten fürchterliche Verluste zu. Genügend Schiffsraum zum Transport kriegswichtiger Güter war Mangelware. Kritik wurde deshalb bei den alliierten Nationen laut, als bekannt wurde, dass Coca-Cola komplette Abfüllstationen in diesem so immens wichtigen Frachtraum in alle Welt verschiffte. James M. Kahn, der Chronist der Firma für die Kriegszeit, berichtet von einer scharfen Attacke des australischen Journalisten Martin Agronsky am 30. Mai 1942 in einer NBC-Rundfunksendung. Er übte heftige Kritik an der Tatsache, dass mit einem Schiffskonvoi auch Coca-Cola Nachschub transportiert wurde. In einer Fussnote merkt der Chronist an, dass Mister Agronsky offensichtlich nicht wusste, dass amerikanische Nachschub-Offiziere und nicht, wie der Kritiker vermutete, die Coca-Cola Company diesen Coca-Cola Nachschub aus den regulären PX-Shops auf die Liste der kriegswichtigen Güter für diesen Transport gesetzt hatten.
Berechnungen von Experten ergaben, dass der Drei Monats-Bedarf an Coca-Cola für die jeweils zu beliefernden Truppen nur 800 Kubikfuss (ca. 23 m3) Frachtraum beanspruchte, wenn komplette, zerlegte Abfüllstationen verschifft wurden. Fertig in Kisten verpackte Coca-Cola Flaschen für nur einen Monat würden dagegen 4100 Kubikfuss (ca. 116 m3) Frachtraum erfordern. Wie der Chronist anmerkt, war die Verschiffung dieser Abfüllanlagen eine unbestreitbare militärische Notwendigkeit und nicht, wie manche Kritiker glauben mochten, ein geschickter Schachzug der Company selbst.
In einer weiteren Fussnote legt Kahn grossen Wert auf die Feststellung, dass alles, was die Coca-Cola Company während der Kriegszeiten tat, aus eigener Kraft geschah. Niemand sei gezwungen worden, Coca-Cola an die Männer der Streitkräfte zu verkaufen. Im Gegenteil, es sei Wunsch, besser gesagt, eine Forderung der Männer selbst gewesen, an jedem Platz dieser Welt, an dem gekämpft wurde, ihren Drink kaufen zu können."Diese GIs haben nicht irgendeinen Soft Drink gefordert, sondern verlangten nach Coca-Cola!"
In den frühen Kriegstagen hatte ein hochdekorierter Offizier in einem Memorandum an Donald Nelson, den Vorsitzenden des Kriegsproduktionsausschusses, gefordert, die Hersteller von Coca-Cola von der Zuckerrationierung freizustellen. Diese Forderung der Streitkräfte nach Coca-Cola wurde in einem Rundschreiben des Kriegsministeriums, Nr. 51, vom 4. Februar 1944, schriftlich festgehalten. Die Kommandeure der Truppen wurden autorisiert, vom Army Quartermaster komplette Abfüllanlagen zu bestellen.
Und wie der Chronist, sicher nicht ohne Stolz, weiter festhält:"Dies heisst nichts anderes, als dass nicht irgendeine Soft-Drink-Anlage bestellt wurde, sondern eine Coca-Cola Abfüllstation."
Diese neue Verkaufsstrategie erforderte eine bewundernswerte logistische Meisterleistung. Und die Anforderungen, die die Firma an ihre Mitarbeiter stellte, waren hoch. Denn der selbstdiktierte Forderungskatalog an die Qualität des zu produzierenden Getränks entsprach höchsten Anforderungen. Jede überseeische Abfüllstation war verpflichtet, mindestens einmal im Monat Proben aus der laufenden Produktion an ein eigens geschaffenes Laboratorium einzusenden, das die Qualitätsüberprüfung vornahm. um sicherzustellen, dass"The Real Taste", ganz gleich, wo auf der Welt, sichergestellt war.
Jeder Technical Observer - diesen Titel trugen die von der Coca-Cola Company abkommandierten Experten, die, obwohl sie Zivilisten waren, militärische Ränge bekleideten - erhielt monatlich vom"The Coca-Cola Export corporation products control laboratory, 515 Madison Avenue, room 1305, New York 22" eine genaue Analyse seiner eingeschickten Coca-Cola Proben. Während des gesamten Krieges arbeiteten insgesamt 148 Technical Observers, diese"Botschafter des echten richtigen guten Geschmacks", und bauten insgesamt 63 Abfüllstationen in der ganzen Welt auf.
Coca-Cola an der Front
Der eigentliche Gewinner des Zweiten Weltkriegs war Coca-Cola. Im fernen Italien, im heissen Nordafrika, auf einer einsamen Insel im Südpazifik merkten die amerikanischen Soldaten, was ihnen am meisten fehlte, und das war neben den Eltern, der Frau oder der Freundin eine Flasche Coca-Cola. Tausende von Briefen erreichten die Company, und General Dwight D. Eisenhower schickte sogar eine offizielle Bestellung aus Algier in Nordafrika - vielleicht die grösste Bestellung, die jemals in Atlanta einging.,"... erbitten wir die Lieferung von drei Millionen gefüllten Flaschen Coca-Cola..." stand in dem offiziellen Schreiben vom 29. Juni 1943. Ausserdem bestellte der General die Ausrüstung für zehn komplette Abfüllanlagen, damit Coca-Cola auch an der Front hergestellt werden konnte.
Bei den hohen Herren in Atlanta rannte Eisenhower damit offene Türen ein. Bereits 1941 hatte Robert Woodruff seine Mitarbeiter gebeten,"dafür zu sorgen, dass jeder Mann in Uniform die Möglichkeit bekommt, eine Flasche für 5 Cents zu kaufen, egal, wo er sich gerade aufhält, und egal, was es die Firma kostet". Coca-Cola sollte die Moral der Truppe stärken, heimwehkranken Soldaten ein Stück Amerika an die Front bringen und sie daran erinnern, wofür sie kämpften. Für die Freiheit natürlich, aber vor allem natürlich für Amerika, und dieses Land wurde am besten durch das Sternenbanner und die Sechseinhalb-Unzen-Flasche aus Atlanta repräsentiert.
Briefe
Und ein einfacher Soldat schrieb an seine Mutter:"Gestern war ein Feiertag. Ich erhielt Deine beiden Briefe und dann noch sechs Flaschen Coca-CoIa. Sie sind ein Geschenk von meinem Freund im Air Corps und die ersten Flaschen, die ich seit meiner Abreise sehe. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich sie aufheben oder trinken soll. Ich habe jedem Offizier in meinem Zelt eine geschenkt und besitze jetzt noch drei. Wir stellen die Flaschen auf den Tisch, schauen sie an und sprechen darüber. Dann packen wir sie wieder weg, begierig darauf, sie am nächsten Tag wieder hervorzuholen. Wir könnten sie für hundert Dollar pro Stück verkaufen, denken aber nicht daran. Es ist schon erstaunlich, was Coca-Cola für einen Soldaten hier drüben bedeutet. Einige Männer haben sogar nach Hause geschrieben und darum gebeten, ihnen eine Flasche mit der Post zu schicken."
Und bevor die Abfüllanlagen in Algier und Casablanca gebaut wurden, schrieben sieben Soldaten einen Brief an die Coca-Cola Company:"Wenn uns irgend jemand fragt, wofür wir eigentlich kämpfen, sagt bestimmt die Hälfte von uns, für das Recht, wieder Coca-Cola kaufen zu können."
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