- Die Geldmaschine kommt ins Stottern - speziell fĂĽr Euklid - chiron, 11.11.2003, 15:16
Die Geldmaschine kommt ins Stottern - speziell fĂĽr Euklid
-->Die Geldmaschine kommt ins Stottern
In den Jahren 2000-2002, als die Aktienmärkte crashten, stiegen die Anleihenkurse - und die Immobilienpreise in den USA und in zahlreichen anderen Ländern erreichten ständig neue Höchstkurse. Dieses Jahr fand im Sommer wieder ein Wechsel von den Obligationen zurück zu den Aktien statt. Bei dieser Betrachtung fällt auf, dass immer genügend Geld vorhanden war, welches nach interessanten Investitionsmöglichkeiten Ausschau hielt. Allein der rechtzeitige Wechsel von einer Anlagekategorie zur anderen garantierte einen ständigen Vermögenszuwachs.
Wie Sie hier bereits lesen konnten, gibt es immer gleich viel Geld wie Schulden. Dass die Verschuldung der Staaten und Konsumenten weiter massiv angestiegen ist, angetrieben durch die Tiefzinspolitik der Zentralbanken und den lockeren Bestimmungen der Kreditkarten- und Leasingfirmen wurde an dieser Stelle schon vermehrt thematisiert. Trotzdem gewähren die Investoren den Schuldnern immer noch Kredit zu Top-Konditionen. Der Grund ist die ständig steigende Liquidität, die seinen Weg in die Finanzmärkte sucht. Bei einem Stopp bei der Verschuldung ist aber Schluss mit der daraus resultierenden Liquiditätshausse, welche die Märkte vorallem seit 1995 in die Höhe trieb. Nach der Aktienblase wurde durch die enorme Geldmengenausweitung nun auch eine Blase bei den Anleihen (historische Tiefstwerte bei den Zinsen) und bei den Immobilien (USA, England,...) gebildet. In Zukunft wird es also nicht nur entscheidend sein, welcher Markt - Aktien, Anleihen oder Immo - gerade en vogue ist, sondern ob der Motor hinter diesen Preissteigerungen, die Geldmenge, sich auch weiter vermehrt. Und hier gibt es nun ein erstes Warnzeichen!
Die Geldmenge M3 in US$ ist im September das erste Mal seit 1994 geschrumpft (Daten). Ob die Abnahme der Geldmenge M3 der Anfang einer Trendwende ist oder nur ein einmaliger Ausreisser - wir wissen es (noch) nicht. Es lohnt sich aber, die obengenannte Datenreihe genau zu verfolgen. Sollte sich die Trendwende bestätigen, wird nicht nur die Luft an den Finanzmärkten dünn, auch die Zinsen werden steigen und die Länder, welche hauptsächlich für die USA produzieren (Asien), werden ihre nächste Krise nach 1998 erleben. Noch ist nichts entschieden, aber dass die Geldmenge gerade jetzt einen Aussetzer macht, welcher nicht mal im Krisen-Jahr 2001 zu verzeichnen war, mahnt zur grössten Vorsicht.
Gerade weil das durch Verschuldung geschaffene zusätzliche Geld nicht mehr in die reale Wirtschaft floss, konnten nur die Vermögenden einer Geldentwertung durch den Besitz der jeweils performenden Anlagekategorie entgehen. So ist auch zu verstehen, warum die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Wer in der Zeit steigender Verschuldung keinen Besitz sein Eigen nannte, litt unter der steigenden fiskalischen Belastung, ohne aber von den boomenden Finanzmärkten profitieren zu können. In den nächsten Jahren dürfte es aber für die Vermögenden schwierig werden, sofern die Geldmenge nun tatsächlich schrumpfen sollte. Denn dies führt zwangsläufig zu Tieferbewertungen bei den oben genannten Anlagekategorien. Ob das Krisenmetall Gold von solch einem Szenario profitieren wird und sich einem deflationären Umfeld entziehen kann, ist nachwievor ungewiss. Bis dato besteht aber kein Grund zur Beunruhigung. Die meiner Meinung nach sicherste Investition für die nächsten Jahre, dürfte aber der Rohstoffsektor sein, allen voran die Nahrungsmittel wie Weizen, Soja, Kaffee usw.., denn egal ob die Geldmenge schrumpft oder nicht gegessen wird immer.
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch/default/l1/index.htm?nav=22</ul>

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