Ehemaliges Vorstandsmitglied verklagt Bank of America

verfasst von Loki, 12.11.2003, 14:27

-->Ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Bank of America Corp. verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber auf über 7,3 Mio. Dollar Schadenersatz, weil ihn das amerikanische Kreditinstitut angeblich entlassen hatte, nachdem er fragwürdige Handelspraktiken der Bank kritisiert hatte.
Wie das Wall Street Journal (WSJ) in seiner Mittwochausgabe berichtet, wirft Duncan Goldie-Morrison in seiner am Dienstag bei der amerikanischen Aufsichtsbehörde NASD eingereichten Klage der Bank of America ebenfalls vor, dass sie einzelne Vorstandsmitglieder unrechtmäßigerweise zu Spenden an gemeinnützige und politische Organisationen aufgefordert hat.

Wie das WSJ weiter berichtet, bestritt Jeff Hershberger, ein Sprecher der Bank of America, Kenntnis von der am Dienstag eingereichten Klage zu besitzen, bestritt aber im Vorfeld, dass die Bank mit den oben genannten Vorwürfen in Verbindung gebracht werden kann. Darüber hinaus zeigte sich Hershberger zuversichtlich, dass sich das Kreditinstitut gegen die Klage vor Gericht erfolgreich verteidigen kann.

Im Rahmen der bei der zuständigen Aufsichtsbehörde für Angestelltenverhältnisse im Bereich Finanzdienstleistungen eingereichten Klage fordert Goldie-Morrison insgesamt 7,3 Mio. Dollar Schadenersatz, der sich aus Aktienoptionen im Wert von insgesamt 5 Mio. Dollar sowie Bonuszahlungen in Höhe von 2,1 Mio. Dollar, welche er nicht erhalten hatte, zusammensetzen. Darüber hinaus fordert er insgesamt 101.000 Dollar an Spenden zurück, welche er zuvor an ein Museum sowie an einen Abgeordneten in North Carolina gemacht hatte, berichtet das Magazin weiter.

Goldie-Morrison war bis Ende März dieses Jahres Zeitungsangaben zufolge einer der führenden Vorstandsmitglieder der Geschäftskunden- und Investment Banking-Sparte der Bank. Offiziell wurde Goldie-Morrison nach Angaben des WSJ wegen konzerninternen Umstrukturierungsmaßnahmen der Bank entlassen.

Ohne dabei auf nähere Einzelheiten einzugehen, beschuldigte Goldie-Morrison die Bankgesellschaft, in Zusammenhang mit der Verbuchung von Verlusten aus einem Joint Venture in Lateinamerika sowie aus einem Junk Bond-Portfolio kreative Bilanzierungsmethoden angewandt zu haben. Wie das WSJ weiter berichtet, wirft das Ex-Vorstandsmitglied außerdem einen ehemaligen Vorgesetzten, Firmenjets für Privatreisen verwendet zu haben.

Die Aktie der Bank of America schloss am Dienstag an der NYSE mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 75,51 Dollar.


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