- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 13.11.2003, 10:34
Meldungen am Morgen
--> ~ Das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im dritten Quartal saison- und kalenderbereinigt
aufgrund starker Exporte um 0,2 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal
gestiegen. Die Inlandsnachfrage war gegenüber dem Vorquartal rückläufig. Zum
Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,2% geschrumpft.
~ Die Mitglieder des Sachverständigenrats, die „Fünf Wirtschaftsweisen“, erwarten nach
einer Stagnation der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr (-0,0% gg. Vj.) ein moderates
Wirtschaftswachstum in 2004 (+1,5 gg. Vj.). Wenn die anstehenden Reformen umgesetzt werden, könnte
sich das Wachstum sogar auf 1,7% gg. Vj. erhöhen. Die Arbeitslosenquote werde nochmals leicht auf
10,5% in 2004 nach 10,4% im laufenden Jahr steigen und das deutsche Staatsdefizit dürfte 2003 dem Rat
zufolge 4,1% des BIPs erreichen. Im nächsten Jahr werde es, falls es nicht zum Vorziehen der
Steuerreform komme, auf 3,4% fallen, mit Steuerreform ergäbe sich ein Rückgang auf 3,6%. Die
Teuerungsrate werde nach Schätzung der Fünf Weisen von 1,1% in 2003 marginal auf 1,2% in 2004
ansteigen. Bei den Leitzinsen erwartet der Sachverständigenrat vorerst keinen Zinsschritt
von der EZB. Beim USD/EUR Wechselkurs erwartet der Sachverständigenrat einen stabilen Euro-Kurs zum Dollar.
~ Der luxemburgische Ministerpräsident und Finanzminister Jean Claude Juncker
hat sich dafür ausgesprochen, den Stabilitätspakt der Europäischen Union nachzubessern,
hält aber eine Debatte darüber gegenwärtig für verfrüht. Zu den in
Kürze zu erwartenden schärferen Auflagen für Deutschland sagte Juncker: „Ich
bin der Meinung, dass das, was die Kommission macht, formal in Ordnung geht.“
~ Nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds haben sich die Wachstumsaussichten
für Europa verbessert. Bislang seien die Daten zwar nicht ermutigend, eine
Erholung der Weltwirtschaft könnte Europa Starthilfe geben, so der Chefvolkswirt
des IWF Raghuram Rajan. Die Hoffnung bestehe darin, dass die Europäer
dadurch und durch einige Reformen in vernünftige Wachstumsgrößen gebracht
werden.
~ In Frankreich legte die Industrieproduktion im September um 0,4% gg. Vm. nach revidierten -0,6% im Vormonat zu.
Im Jahresvergleich war die Produktion sogar um 1,9% rückläufig. Aufgrund dieser Entwicklung hat die
französische Produktion in Q3 gg. Vq. nicht zulegen können.
~ In dem gestern veröffentlichten vierteljährlichen Inflationsbericht hat die Bank von England ihre
Wachstums- und Inflationsprognose erhöht. Sie sieht insbesondere die Gefahr, dass vom Inflationsziel
von 2,5% über einen längeren Zeitraum nach oben abgewichen werden könnte. Außerdem beunruhigt die
BoE die hohe private Verschuldung. Bedrohlich sei insbesondere das stark angestiegene Volumen der
Immobilienkredite. Der BoE -Gouverneur Mervyn King sprach in diesem Zusammenhang auch von der
Möglichkeit einer unsanften Landung bei den Immobilienpreisen. Dies waren auch die Hauptgründe für die
Bank von England die Leitzinsen am vergangenen Donnerstag um 25 Bp. zu erhöhen.
~ Der Rückgang der Arbeitslosenzahl in Großbritannien ist im Oktober mit 3.300 etwas schwächer
ausgefallen als erwartet. Jedoch konnte die Arbeitslosenquote um 0,1
Prozentpunkte auf 3,0% sinken. Grund für diese Entwicklung dürfte vor allem die verstärkte Einstellungen
im öffentlichen Dienst gewesen sein (die Regierung hat zusätzliche Gelder für staatliche Dienstleistungen
zur Verfügung gestellt). Die durchschnittlichen Einkommen (Q3) stiegen u.a. wegen der sich
verbessernden Situation am Arbeitsmarkt um 3,6% gg. Vj. und damit so stark wie seit Januar nicht mehr.
~ Der US-Senat hat ein Gesetz über Rüstungsprogramme verabschiedet, demzufolge
Ausgaben in Höhe von 401,3 Milliarden US-Dollar im kommenden Jahr autorisiert
sind.
~ US-Truppen haben ein Gebäude in der irakischen Hauptstadt Bagdad zerstört, in
dem sich Freischärler getroffen und Angriffe auf die US-Truppen vorbereitet haben
sollen. Der Angriff sei Teil der Operation „Eisenhammer“, die gestern begonnen
habe.
~ Nach Ansicht des Vertreters der japanischen Notenbank Ueda ist das japanische
Wirtschaftswachstum derzeit nicht stark genug, um den deflationären Druck zu
vertreiben. Hierfür sei ein Wirtschaftswachstum von mindestens 2,5% vonnöten.
Die japanische Notenbank könne ausländische Staatsanleihen erwerben, wenn
dies von der japanischen Regierung gefordert werde, so Ueda weiter.

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