- Perle redet Klartext... - Boyplunger, 16.11.2003, 11:25
- Von der Bedeutung der NATO.... - stocksorcerer, 16.11.2003, 12:54
Von der Bedeutung der NATO....
-->Hallo Boyplunger,
was Perle empfiehlt oder nicht ist mir so was von gleichgültig. Natürlich sieht der Mann die Gefahr, dass die NATO in Zukunft in ein kleines Rahmenbündnis zusammenfällt und von"ehemals" wichtigen Mitgliedern nicht mehr zwangsläufig personelle oder materielle Unterstzützung für verschiedenste Dinge eingefordert werden kann. Natürlich sieht er die Gefahr, dass Amerika nicht mehr die NATO vorschieben kann und damit den Eindruck erweckt, dass irgendwelche Maßnahmen von breiten Schultern getragen werden. Wären solche Dinge nämlich"lediglich" US-Angelegeheit, dann würde das"neue Empire" nämlich viel deutlicher zutage treten, als es das bis dato tut.
Ich habe diese politische Possenreiterei mit doppeltem Boden auch satt. Man will der einen Frau nicht den Laufpaß geben, bevor man die andere nicht"sicher" hat. Das ist unmoralisch. Ich pfeife auf die NATO und das sage ich auch so. Und wenn Amerika das Gefühl hat, dass eine NATO ohne ein Kerneuropa, Kerneuropa deshalb pauschal zum Feind macht, dann ist das das Problem von Amerika und gleichzeitig auch ziemlich entlarvend.
Der letzte Absatz enthält den Kern für ein Europa der Zukunft. Es wird höchste Zeit, mit allen dazu bereiten Europäern, eigene Bestandsaufnahmen und Ziele zu definieren und eine eigene Interessenpolitik zu betreiben. Das kann einen Schritt vom"Vasallen zum Partner" bedeuten, denn auch mit einem Kerneuropa wird Washington sprechen können. Allerdings wird es sich vermutlich nicht mehr so leicht, wie bis dato, etwas"verordnen" lassen.
Kenner der transatlantischen Beziehungen gehen davon aus, daß angesichts der sich abzeichnenden qualitativen Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit massivem Störfeuer und Destabilisierungsversuchen seitens Washingtons zu rechnen sei. Die Inszenierung von Skandalen gegen führende Politiker und die Mobilisierung"nationaler" Kräfte von rechts und links ist zu erwarten. Tatsache bleibt aber, daß sowohl in der französischen wie in der deutschen Bevölkerung die Unterstützung für das deutsch-französische Bündnis und das Vertrauen in das Partnerland geradezu überwältigend ist. Diese Entwicklung muß jetzt durch eine gemeinsame wirtschaftspolitische Perspektive eines neuen Bretton-Woods-Systems und der Eurasischen Landbrücke untermauert werden.
Und damit dürfte der Autor völlig richtig liegen.
winkääää
stocksorcerer
<ul> ~ Wer Lust hat, kann sich ja hier mal brit. und amerikanische Stimmen dazu ansehen</ul>

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