- Internationaler Immo-Markt:"Schnäppchen" in der Türkei - kizkalesi, 17.11.2003, 13:46
- Re: So funktioniert die Angleichung der Lebensverhältnisse natürlich auch. - JLL, 17.11.2003, 13:59
- Re: Internationaler Immo-Markt:"Schnäppchen" in der Türkei - Koenigin, 17.11.2003, 16:58
Internationaler Immo-Markt:"Schnäppchen" in der Türkei
--><font size="5">Ferienimmobilien-Boom an der türkischen Küste </font>
Preise für Häuser und Apartments verdoppeln sich binnen fünf Jahren
Weiterer Schub im Falle des EU-Beitritts erwartet
Berlin - Surat Celik hat derzeit reichlich zu tun. Anfragen häufen sich beim Vertriebsleiter Deutschland der Maklergesellschaft Prima Immobilien, die Ferienimmobilien im türkischen Alanya vermittelt."Das ist im Spätherbst immer so", lächelt Celik.
Viele Urlauber, die im Sommer die türkische Riviera besucht haben, seien nicht nur dem Charme des Landes erlegen, sondern auch den günstigen Immobilienpreisen. Apartments mit 100 qm Wohnfläche werden ab 33 000 Euro, Häuser ab 40 000 Euro angeboten.
Was für Westeuropäer nach Schnäppchen klingt, bereitet türkischen Familien inzwischen Sorge. Denn die Nachfrage deutscher, österreichischer, britischer und niederländischer Käufer hat nicht allein dem 130 000 Einwohner zählenden Alanya inzwischen rund 20 000 ausländische Residenten beschert, sondern auch die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren stark nach oben getrieben. Celik:"Teilweise hat sich der Wert von Häusern und Apartments in fünf Jahren verdoppelt." Ein Trend, der sich fortsetzen könnte, wenn die Türkei Mitglied der EU werden sollte."Dann", meint der Vertriebsleiter,"sind weitere Preissteigerungen von mehr als 100 Prozent durchaus möglich."
Diese Auffassung vertritt auch die Maklerin Delia Schröder, deren Unternehmen Türkdomizil Ferienimmobilien im Großraum Alanya und Antalya vermittelt. Seit 2001 seien die Preise jedes Jahr im Durchschnitt um zehn bis zwölf Prozent gestiegen. Schröder:"Ein EU-Beitritt würde die Nachfrage nochmals kräftig anheizen und zu weiteren Wertsteigerungen führen." Allerdings ist der türkische Ferienimmobilienmarkt auch abhängig von politischen Entwicklungen im Nahen Osten. Im Vorfeld des Irak-Krieges stagnierten die Preise im Frühjahr, teilweise brachen sie sogar kurzfristig um mehr als zehn Prozent ein."Dafür haben sie in diesem Herbst umso stärker angezogen", weiß die Maklerin.
Angesichts der Bedenken einiger EU-Länder scheint es allerdings fraglich, ob die Türkei in den nächsten Jahren Mitglied der Gemeinschaft werden wird. Griechenland etwa hat mehrfach erklärt, einen Beitritt so lange abzulehnen, bis das Zypern-Problem gelöst ist.
Doch auch wer keine Wette auf die politische Entwicklung eingehen will, sei mit einer Immobilie in der Türkei als Alterswohnsitz gut beraten, meint Celik:"Die Lebenshaltungskosten sind erheblich niedriger als in Deutschland." Bereits mit 500 Euro im Monat könne ein Rentner an der türkischen Riviera gut leben."Das durchschnittliche Monatseinkommen eines türkischen Arbeitnehmers liegt zwischen 200 bis 400 Euro", erklärt der Vertriebsleiter.
Entsprechend groß sei der Anteil von Rentnern und älteren Arbeitnehmern unter den deutschen Interessenten."Rund 80 Prozent der Käufer sind älter als 50 Jahre", sagt Celik. Und bei den jüngeren Erwerbern handelt es sich überwiegend um Freiberufler, die ihr türkisches Domizil auch als Arbeitsstätte nutzen."Die Telefonkosten in der Türkei sind relativ niedrig", sagt der Vertriebsleiter. Wer täglich ein bis zwei Stunden mit Kunden in Deutschland telefonieren will, müsse mit Kosten von rund 300 Euro im Monat rechnen.
Trotz aller Vorzüge, warnt der Makler Kay Wolter, dessen Unternehmen Kaya Emlak in Ayvalik Ferienimmobilien an deutsche Käufer vermittelt, sollte ein Kauf wohl überlegt sein."Ein Immobilienerwerb in der Türkei kann auch heute noch ein Abenteuer sein, und wenn man sich nicht gut auskennt, kann das böse enden", heißt es auf seiner Internetseite. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird der Kaufvertrag hier nicht vom Notar beglaubigt, sondern direkt auf dem Grundbuchamt geschlossen. Die Überschreibung dauert bis zu zwölf Wochen.
Weil der Verkäufer zuvor einen Teil der Kaufsumme erhalten will, ist es üblich, zugleich einen Vorvertrag zu schließen und eine Anzahlung zu leisten. Zuvor sollte der Erwerber sich versichern, dass der Verkäufer auch tatsächlich Eigentümer ist, sagt Celik. Renommierte Makler würden diese Prüfung für ihre Kunden übernehmen. Wer ein Objekt direkt vom Eigentümer erwerben will, sollte einen Anwalt mit der Kontrolle beauftragen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob das Objekt überhaupt an Ausländer übertragen werden kann. Nach türkischem Recht dürfen Grundstücke, die außerhalb von Stadtgrenzen oder in militärischen Sperrgebieten liegen, nur von Einheimischen erworben werden. hai

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