- OT: Auf dem Weg in den Sozialismus... dem ist nichts hinzuzufügen. - JLL, 19.11.2003, 21:19
- Die Weigerung genügend Lehrstellen anzubieten wird sich als Bumerang erweisen... - Albrecht, 19.11.2003, 21:42
- Re: Ich bin mir nicht sicher, ob hier tatsächlich von einer Weigerung... - JLL, 19.11.2003, 22:41
- Mal ein Lob an JLL.... - - Elli -, 19.11.2003, 22:53
- Re: *erröt* (owT) - JLL, 19.11.2003, 22:56
- Re: Nein, nein und nochmals nein! - Tassie Devil, 20.11.2003, 02:47
- Re: Korrektur - Tassie Devil, 20.11.2003, 02:54
- Re: Dann sage ich 'Dankeschön':-) (owT) - JLL, 20.11.2003, 08:55
- Re: Nein, nein und nochmals nein! - Tassie Devil, 20.11.2003, 02:47
- Und noch eins: - YooBee, 19.11.2003, 22:57
- Re: *erröt* (owT) - JLL, 19.11.2003, 22:56
- Re: Ich bin mir nicht sicher, ob hier tatsächlich von einer Weigerung... - Euklid, 19.11.2003, 23:09
- Kompliment für Deinen Beitrag - Dieter, 20.11.2003, 00:57
- Mal ein Lob an JLL.... - - Elli -, 19.11.2003, 22:53
- Re: Von wegen: Die Wahrheit ist, dass ein Teil der Jugendlichen wegen des - André, 19.11.2003, 22:55
- Re: Die Weigerung genügend Lehrstellen anzubieten wird sich als Bumerang erweise - Karl52, 20.11.2003, 01:27
- Re: Ich bin mir nicht sicher, ob hier tatsächlich von einer Weigerung... - JLL, 19.11.2003, 22:41
- Nenne doch mal eine Alternative - Turon, 20.11.2003, 09:23
- Die Weigerung genügend Lehrstellen anzubieten wird sich als Bumerang erweisen... - Albrecht, 19.11.2003, 21:42
Re: Ich bin mir nicht sicher, ob hier tatsächlich von einer Weigerung...
-->... gesprochen werden kann. Sicher spielt der von Dir angesprochene Aspekt eine Rolle, dass heute nur mehr wenige bereit sind, in die Zukunft zu investieren, ganz speziell in die Zukunft Deutschlands. Es fehlt ja auch die stabile Kalkulationsgrundlage. Die Halbwertszeit von Gesetzen, Gesetzesänderungen und Änderungen der Änderungen ist rapide gesunken. Die Problematik, dass viele Jugendliche dank nicht erfolgter Integration und jahrzehntelanger sozialistischer Bildungsexperimente schlicht nicht in der Lage sind, den Anforderungen einer Lehrstelle zu genügen, wird ohnehin nur selten thematisiert.
Zudem mag ich nicht recht glauben, dass durch eine Ausbildungsplatzabgabe tatsächlich Ausbildungsplätze geschaffen werden. Es ist halt einfach ein neuer Einnahmetitel für den Kraken.
Genauso wenig mag ich glauben, dass Vermögens- und Erbschaftsteuer der Bildung zu gute kommen werden. Wiederum ein hübscher Titel, hinter dem jeder stehen kann, es geht ja um die Zukunft, um Kinder, tralalala. Wer könnte da schon dagegen sein, außer ein paar hartherzigen Reichen?
Quatsch!
Der Herr Gabriel hat sein Herz für die Bildung ja auch erst entdeckt, seit er keine Chancen mehr auf eine Wiederwahl hatte und mit blankem Populismus ("Die da oben, WIR da unten") begann, gerade jene Hände zu beißen, die ihn in glückicheren MP-Tagen einst kugelig gefüttert hatten. Dass die Einladungen für den Inhaber des wichtigen Amtes des Pop-Beauftragten nicht mehr ganz so heftig ins Haus flattern, wie ehedem, kann man sich vorstellen.
Was ich kritisiere ist, dass man dem Volk systematisch Sündenböcke für das eigene Versagen präsentiert: Die Unternehmen, die Unternehmer, die Besserverdienenden, die Reichen, die Wohlhabenden, die Erben. Dabei wird mittlerweile ein Ton getroffen, der an dunklere Zeiten erinnert. Man mache sich mal den Spaß und ersetze in solch einer Rede den"Besserverdienenden","Reichen" oder"Erben" durch"Ausländer" oder gar"Jude". Das Muster verfängt wie eh und je. Hinter der Treibjagd steckt eiskaltes Kalkül, der um ihre Pfründe, und darum geht es primär, fürchtenden politischen Klasse: Alle spüren, dass es schlechter geht, da präsentiert man als Sündenbock jemanden"der hat", dem es besser geht und ausgesprochen oder nicht, entsteht in den Köpfen des Fußvolks die Primitivkausalkette:"Uns geht es schlecht, WEIL es dem gut geht." Das bekannte"Haltet-den-Dieb-Spiel", Sündenböcke haben eben wieder Konjunktur. Dass die Verschlechterung der Lebensverhältnisse in entscheidendem Maß durch eine falsche Politik verursacht wurde, wird dabei geflissentlich übersehen und da drehe ich noch nicht mal die Hand im schwarz-roten Konsensklüngel um.
Der Staat und das Geld, das ist wie ein Junkie auf Entzug. Jetzt sollen ihm die"Reichen" den nächsten Schuss finanzieren. Und die, die das Weite suchen - niemand nehme an, dass es sich jemand leicht macht, seine Heimat, oder was davon übrig ist zu verlassen - sind die einzigen, die noch bei klarem Verstand sind und vernünftig handeln:"Bis hierhin und nicht weiter!" Aber letztlich tun die heutigen Emigranten mehr für eine Reformierung des Systems, als die die schweigen und weiter zahlen. Und ich habe vollstes Verständnis für Leute wie einen Theo Müller, die für den Aufbau des deutschen Sozialismus zur Ader gelassen werden und sich dafür auch noch bei jeder Gelegenheit als fiese Reiche abwatschen lassen müssen. Da packt man eben seine Koffer und geht und die Damen und Herren Sozialutopisten sollen doch bitte ihre gesellschaftlichen Experimente selbst finanzieren - dürfte spannend werden in einem Staat voller Renter, Beamten, Arbeitsloser und Sozialhilfebezieher.
Allerdings bin ich schon überzeugt, dass den Gerechtigkeitskasperln von der SPD-Basis mit einer Erhöhung der Erbschaftsteuer tatsächlich vollste Gerechtigkeit widerfahren wird. Große und mittlere Vermögen werden die Zeichen der Zeit erkennen und verstärkt abwandern, dabei BIP und Arbeitsplätze im Inland reduzieren. Am Ende werden die Staatseinnahmen, trotz neuer Steuern und/oder höherer Steuersätze sinken. Der gerechte Lohn für überbrodelnden wirtschaftlichen Sachverstand.
Jetzt ist mir wohler:-)
Nächtle
JLL

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