- @Baldur: Dosenbier: Von mir aus können die Dosenbierbrauereien allesamt absaufen - Heller, 20.11.2003, 21:11
- Re: vom Mut zur Zukunft, vom Affenexperiment, und vom schlafenden dummen Michel - Baldur der Ketzer, 20.11.2003, 22:41
- Re: vom Mut zur Zukunft / 2008??? - -- Elli --, 20.11.2003, 23:06
- Re: man nicht schlapp machen, ja? - Firmian, 21.11.2003, 00:06
- Re: vom Mut zum.. Affexperi. ** 30 zu 130: ist doch nur 1 mehr? - Herbi, dem Bremser, 20.11.2003, 23:31
- Re: vom Mut zur Zukunft / 2008??? - -- Elli --, 20.11.2003, 23:06
- Re: vom Mut zur Zukunft, vom Affenexperiment, und vom schlafenden dummen Michel - Baldur der Ketzer, 20.11.2003, 22:41
@Baldur: Dosenbier: Von mir aus können die Dosenbierbrauereien allesamt absaufen
-->>Kommentar Baldur:
>die staatlich aufgezwungenen Kosten gehen bei manchen Produkten (Treibstoffe >etc., auch Branntweinhaltiges) derart in den Preis ein, daß sich die >Leistungserstellenden nur noch verarscht vorkommen können.
>Das ist doch pervers. Und warum läuft das ganze noch? Weil die Firmen und >Arbeitnehmer ums wirtschaftliche Überleben kämpfen müssen. Nicht hinschmeissen >können.
>Könnten sie es, wäre der Irrsinn in ein bis zwei Wochen fertig. Alle. Aber >so....;-(
>Beste Grüße vom Baldur
Hi Baldur,
im Prinzip hast du recht, es ist pervers - ABER:
Bier trinken die Leute immer. Und wenn die Dosenbierfutzies in zwei Wochen untergingen, dann kämen die lokalen Brauereien wieder. (So der Staat ihnen ein Braurecht genehmigt.)
Und wenn die Leute lieber Anheuser Bush-Plembl wollen, dann sollen sie halt das saufen.
Den sogenannten großen"Markenbrauereien" (sollte eher Marketing Brauereien heißen) weinte ich keine Träne nach:
1) Die großen drück(t)en über die Dose in den Einweg-Discount-Handel an den Rand - und von den vor zwanzig Jahren noch 1000 Brauereien die Hälft über den Rand.
2) Die Dose hat ihren Vorteil auf der großen Strecke (Hamburger Holsten in München und Paulaner in Hamburg). Was soll der Scheiß? Früher gab's in unserem 5-Seelen-Dorf 4 Brauereien, in den Siebzigern hat die letzte dicht gemacht.
3) Die großen Brauereien müssen Durchschnittsgeschmack brauen, sonst würden sie gar nicht so viele Kehlen finden, die das saufen.
4) Sie müssen möglichst schnell und mit möglichst wenig Mitarbeitern (Der Pro-Kopf-Ausstoß steigt erheblich mit der Brauerei-Größe).
5) Es gab bis vor ca. 20 Jahren quasi zwei Einheitsflaschen: 0,33 l und 0,5 l etwas dickbauchiger als heute. Kein Problem, die Dinger überall abzugeben. Selbst die Kasten waren oft ohne Aufdruck und damit von allen verwendbar.
Was lehrt uns das?
Wir haben es geschafft, die Brauereilandschaft wesentlich zu konzentrieren und die lästige Arbeit wegzurationalisieren. Statt Brauerlehrlingen gibt's heute halt Aushilfsbierfahrer - ist ja viel abwechslungsreicher!
Und der Rest klebt Marken bei den Adlerwerken.
Der Mensch ist nicht dazu gemacht (oder erzogen), sozial zu handeln, sondern denkt egozentrisch bis egoistisch. Das merke ich am deutlichsten bei mir selbst.
Wenn also eine freie Marktwirtschaft (sprich Individualität und Freiheit stehen oben an) sozial sein will, dann müssen die Preise eben auch die volkswirtschaflichen (die sozialen) Kosten enthalten: Bei den Großbrauereien eben die damit einhergehenden Kosten vom Autobahnbau (samt Lärmschutzwand) für die Dosenrennen bis zum Booleplatz für die arbeitslosen Gärkellergeister und Tankschlupfer. Und bei den Kleinbrauereien die Kosten für die Geruchsbelästigung ihrer Nachbarn.
Das dürfte nicht ganz einfach sein. Aber wenn sich ein Volk mal entschieden hätte, was ihm eigentlich lieb ist und was seine Leute ech ätzend finden, dann gäbe es da auch einen Weg. Schließlich funktioniert Ebay ja auch.
Das dumme ist nur, dass das Volk gar niemand fragt. Schlimmer: das Maul wird ihm geknebelt (siehe Volksbegehren in diesem unserem Land)! Und noch schlimmer: es merkt es gar nicht.
Also bleiben die Dosen, die Autobahnvermehrung, der Fernsehschmontz und und und...
Und ich hab jetzt mal wieder genug geschwätzt.
Ja, genau!

gesamter Thread: