- Wachstum aus dem Osten? - King Henry, 23.11.2003, 04:37
- Mal ein Tipp - Turon, 23.11.2003, 05:32
- Vielmehr: Re-Konstruierung des 'alten' Europas - Emerald, 23.11.2003, 07:10
Vielmehr: Re-Konstruierung des 'alten' Europas
-->Die Ost-Erweiterung darf keines falls nur wirtschaftlich Aspekte haben. Ich
denke das Zusammenwachsen des alten Europas ist eine Entwicklung, welche gerade
im besten Moment abläuft. Die damit einhergehenden wirtschaftlichen Aspekte sind
allerdings das Schmier-Oel für viele westliche Firmen, welche nur noch im Osten
einen aufnahmefähigen Markt schaffen.
Im Gegenzuge bekommen wir sehr gut ausgebildete Menschen, welche zunächst bei
uns im Westen, später zu hause, oder in einem Nachbar-Staat, auch Russland,
ihre Ausbildung und ihre Resourcen zur Verfügung stellen wird. Die Motivation
der Lernwilligen ist m.E. viel höher als in vielen andern Ländern der Welt.
Von den sprachlichen Möglichkeiten ganz abgesehen.
Meiner Ansicht nach wird viel zu viel anti-europäisch geschrieben über die
EU-Erweiterung. Vor allem gewisse Oekonomen sehen wieder einmal 180° verkehrt.
Hier tun sich Welten auf, welche nebst kulturellen, wirtschaftlichen,
politischen Aspekten, vor allem auch für die dort lebenden Menschen eine
verdiente Perspektive eröffnet. Dazu braucht es begreiflicherweise viele Jahre,
wenn nicht Generationen des Zusammenwachsens. Die Systeme haben uns aber auch
unsere Freunde im Osten geprägt.
Dass in einem solchen Prozess auch im Westen (EUropa vor 1989) Abstriche von
Nöten sind muss jedem vernünftigen Menschen einleuchten. Ich meine die gegen-
wärtig krisengeschüttelte Wirtschaft und die polit. Unwägbarkeiten bzw.
Bankrott-Anmeldungen bedürfen richtiggehend einer Neu-Ausrichtung: Diese kann
nur Richtung Ost-Europa/Russland sein und nicht nach den fernen USA, welche
uns mit einer Nachhaltigkeit sondergleichen das 'Ueber-den-Tisch-Ziehen'
vorgeführt haben.
Die grosse Gefahr liegt höchstens darin, dass durch zu langes Zögern des westl.
Europas bzw. die lauwarmen Absichten desselben, andere in die Lücke springen
lassen, welche mit 100%iger Sicherheit eine Aushöhlung und Uebervorteilung
im Sinne haben.
Es muss in unseren Köpfen beginnen und jede(r) sollte sich schon heute nicht
erst morgen mit dem Welcome-Gedanken anfreunden. Wir können auch hier nicht
auf unsere Regierungen warten, diese denken oftmals in kontraproduktiven
Koordinaten: Lohn-und Preis-Dumping, Subventionen, Verlust von EU-
Unterstützungen aus Brussel usw usw.
Im Tourismus haben schon viele gemerkt wie einmalig schön es in diesen Ländern
ist, jetzt müssen wir auch dazu übergehen die wartenden Menschen in unsere
Gemeinschaft aufzunehmen!
Emerald.

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