- Mal was Fachliches: Was denkt die verehrte Board-Gemeinde so über die Russen?! - JLL, 20.11.2003, 19:07
- Ist mein Steckenpferd von früher..... - ufi, 20.11.2003, 19:19
- Russland weiterhin auf Kurs - Ecki1, 20.11.2003, 20:52
- Re: Auch die anderen russischen Grazien... - JLL, 20.11.2003, 21:17
- Re: Russland weiterhin auf Kurs- da gibt's aber auch Zweifler - Cichetteria, 21.11.2003, 12:23
- Netter Artikel. Er hat aber mit Wellen nur insoweit zu tun,... - Ecki1, 21.11.2003, 15:27
- Re:Was denkt die verehrte Gemeinde so über die Russen?!hier was M. Mobius denkt - kizkalesi, 23.11.2003, 11:50
Re:Was denkt die verehrte Gemeinde so über die Russen?!hier was M. Mobius denkt
-->>Tatneft stöhnte mir heute ein laszives"Nimm mich!" entgegen - und da hab' ich's getan. [img][/img]
>Schönen Abend
>JLL
<font size="5">Krise um Yukos koennte die Märkte stärken</font>
von Mark Mobius
Es war im September, als wir an dieser Stelle kurz über die Verhaftung von Platon Lebedev, einen der größten Anteilinhaber der russischen Ã-lfirma Yukos, geschrieben haben. Nun wurde Ende Oktober Yukos-Chef Michail Chodorkowski von Sicherheitskräften verhaftet. Die Vorwürfe gegen ihn umfassen unter anderem Steuerhinterziehung und Betrug. Auslöser der Ermittlungen ist aber der Umstand, dass Chodorkowski politische Parteien unterstützt hat, die gegen Putin antreten.
Die Verhaftung Chodorkowskis hat vor allem unter den internationalen Beobachtern Besorgnis ausgelöst. Sie fürchten die Verfolgung weiterer"Oligarchen" und eine gewaltsame Veränderung der Eigentumsverhältnisse. Bei der russischen Bevölkerung finden die Maßnahmen gegen die Oligarchen hingegen Zustimmung. Viele Menschen gehen hier davon aus, dass die Oligarchen ihre gigantischen Reichtümer mit illegalen Mitteln an sich gebracht haben. Das macht sie angreifbar, wenn sie jetzt wegen Rechtsverletzungen angeklagt werden.
Die Folgen der Ereignisse um Yukos für ausländische Investitionen in Russland und für die gesamte russische Wirtschaft sind noch unklar. Unmittelbar nach der Verhaftung waren Panikverkäufe zu beobachten, und wir sehen kurzfristig eine erhöhte Volatilität am russischen Aktienmarkt. Der Vertrauensverlust wirkt sich auch auf andere Schwellenländer Osteuropas aus. Der MSCI EM Eastern European Index verlor im Oktober 2,8 Prozent (in US-Dollar). Wir glauben, dass sich ausländische Investoren jetzt erst einmal mit weiteren Investitionen zurückhalten werden.
Die Maßnahmen gegen Michail Chodorkowski sollten dabei vor allem vor dem Hintergrund der bisherigen Reformen sowie unter Berücksichtigung des russischen Wirtschaftswachstums gesehen werden. Die Ereignisse ändern nichts am hohen Kredit-Rating, das Russland heute genießt. Für dieses Jahr wird ein Wirtschaftswachstum von sechs Prozent erwartet. Rechtsstaatlichkeit, Privateigentum, eine gerechte Justiz und ein hohes Maß an öffentlicher Sicherheit sind für das anhaltende Wachstum in Russland entscheidend. Aus unserer Sicht wird es jetzt darauf ankommen, wie das Verfahren gegen Chodorkowski und andere Oligarchen verläuft. Solange ein faires, transparentes und öffentliches Verfahren nicht gewährleistet ist, dürften sich ausländische Investoren weiter zurückhalten. Wenn die Ereignisse jedoch eine strengere Kontrolle zur Folge haben, kann sich das als positiv für die russische Wirtschaft erweisen, weil dann weniger Kapital illegal ins Ausland abfließt.
Die ausländischen Investoren in Russland wissen, dass der Übergang von der schwierigen Phase nach dem Ende der Sowjetunion zu einem funktionierenden System mit Rechtssicherheit nicht einfach ist. Was nun geschieht, ist ein Teil des Übergangs, in dem die Kräfte, die für eine gerechte Anwendung des Rechts eintreten, gegen diejenigen kämpfen, welche die Gewaltherrschaft bevorzugen. Kommt es zu einem fairen und transparenten Chodorkowski-Prozess, wird dies die Rechtssicherheit in Russland einen Schritt weiter bringen.
Wir glauben, dass sich Russland in Richtung einer demokratischen und funktionierenden Marktwirtschaft weiterentwickeln wird. Das Land ist diesen Weg schon zu weit gegangen, als dass sich der Prozess noch einmal umkehren lassen würde. Der Markt wird kurzfristig volatil reagieren, auch weil viele Investoren auf Profiten sitzen und diese möglicherweise erst einmal mitnehmen werden. Langfristig glauben wir aber, dass die russischen Unternehmen, vor allem aus den Branchen Ã-l/Gas, Konsumwaren oder Banken, ein gutes Potenzial aufweisen. Die Unternehmen zeichnen sich durch ein solides Wachstum bei gleichzeitig niedrigen Bewertungen aus. Der russische Markt könnte aus dieser Krise durchaus gestärkt hervorgehen.
Der Autor ist Emerging- Markets-Experte bei Templeton Asste Management
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