- Fragen zu Bundeswertpapieren und der"Welle 5" - Dr. Quandt, 08.11.2000, 10:32
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren und der"Welle 5" - JüKü, 08.11.2000, 12:43
- Re: Weitere Fragen zu"Welle 5" und Zugang zu Abobereich. - Dr. Quandt, 08.11.2000, 14:56
- Re: Weitere Fragen zu"Welle 5" und Zugang zu Abobereich. - JüKü, 08.11.2000, 16:29
- Re: Weitere Fragen zu"Welle 5" und Zugang zu Abobereich. - Dr. Quandt, 08.11.2000, 14:56
- Zinsen und Schulden - boso, 08.11.2000, 12:54
- Re: Zinsen und Schulden - SchlauFuchs, 08.11.2000, 13:05
- Re: Zinsen und Schulden - Dr. Quandt, 08.11.2000, 15:19
- Re: Zinsen und Schulden / langsam wird mir schlecht wenn ich das höre - 2good4you, 08.11.2000, 16:04
- Re: Zinsen und Schulden - SchlauFuchs, 08.11.2000, 16:16
- Re: Zinsen und Schulden - Oldy, 10.11.2000, 02:27
- Oldystunde über Canada - Oldy, 10.11.2000, 04:20
- Re: Oldystunde über Canada - mond73, 10.11.2000, 17:21
- Oldystunde über Canada - Oldy, 10.11.2000, 04:20
- Re: Zinsen und Schulden - Dr. Quandt, 08.11.2000, 15:19
- Re: Zinsen und Schulden - SchlauFuchs, 08.11.2000, 13:05
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren und dem Zins-Pumuckl - Baldur der Ketzer, 08.11.2000, 13:19
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! - dottore, 08.11.2000, 15:30
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! - Oldy, 08.11.2000, 21:03
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! / @Oldy - JüKü, 08.11.2000, 21:32
- Re: auweia, jetzt haben wir eine Eiterblase aufgestochen - wichtigst - Baldur der Ketzer, 08.11.2000, 21:58
- Re: Geld / Eiterblase / Link / BITTE AN DOTTORE! - JüKü, 08.11.2000, 22:27
- Re: auweia, jetzt haben wir eine Eiterblase aufgestochen - wichtigst - Oldy, 09.11.2000, 02:48
- Oldystunde - ganz kurz. - Oldy, 09.11.2000, 06:08
- Oldy! Kopf hoch! - Austro1, 09.11.2000, 11:30
- Re: Oldy! Kopf hoch! - dottore, 09.11.2000, 11:48
- Re: Oldystunde - ganz kurz. / Elliott-Treffen - JüKü, 09.11.2000, 12:42
- Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - SchlauFuchs, 09.11.2000, 13:13
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - Toni, 09.11.2000, 13:36
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - dottore, 09.11.2000, 13:42
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - Toni, 09.11.2000, 13:53
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - JüKü, 09.11.2000, 13:55
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - SchlauFuchs, 09.11.2000, 14:10
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - dottore, 09.11.2000, 14:17
- Re: makaber: drei Vorteile bei Alzheimer - Baldur der Ketzer, 09.11.2000, 14:23
- Re: makaber: drei Vorteile bei Alzheimer - SchlauFuchs, 09.11.2000, 15:20
- Re: makaber: drei Vorteile bei Alzheimer - Baldur der Ketzer, 09.11.2000, 14:23
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - dottore, 09.11.2000, 14:17
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - SchlauFuchs, 09.11.2000, 14:10
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - Baldur der Ketzer, 09.11.2000, 13:49
- Re: Fahren nach Marktbreit - Toni, 09.11.2000, 14:05
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - dottore, 09.11.2000, 13:42
- Re: Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - Toni, 09.11.2000, 13:36
- Elliott-Treffen Marktbreit 10.-11.2.2001 - SchlauFuchs, 09.11.2000, 13:13
- Oldy! Kopf hoch! - Austro1, 09.11.2000, 11:30
- Oldystunde - ganz kurz. - Oldy, 09.11.2000, 06:08
- Re: auweia, jetzt haben wir eine Eiterblase aufgestochen - wichtigst - Baldur der Ketzer, 08.11.2000, 21:58
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! / @Oldy - JüKü, 08.11.2000, 21:32
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! - Oldy, 08.11.2000, 21:03
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - your turn, Dr. Niquet! - dottore, 08.11.2000, 15:30
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - Antwort hier: - dottore, 08.11.2000, 18:29
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - Antwort hier: / DANKE / Wo ist Bernd Niquet? - JüKü, 08.11.2000, 20:10
- Re: Fragen zu Bundeswertpapieren und der"Welle 5" - JüKü, 08.11.2000, 12:43
Re: Fragen zu Bundeswertpapieren - Antwort hier:
>Guten Morgen
> Mein Depot besteht zu großen Teilen aus Bundeswertpapieren. Die lasse ich direkt von der Bundesschuldenverwaltung verwahren. Dadurch entfallen die Depotkosten.
> Zu den jeweiligen Zinsterminen erteilt mir meine Bank eine Gutschrift. Über dieses Geld kann ich selbstverständlich frei verfügen. Um die steuerliche Seite kümmert sich ein Steuerberater.
> Bisher hatte ich mir über diese Vorgänge keine Gedanken gemacht. Nach der Diskussion über die Charakter des Geldes, die auf diesen Seite zu verfolgen war, habe ich allerdings Verständnisschwierigkeiten, die ich wie folgt ausformulieren darf:
> 1. Unterliegt die Bundesschuldenverwaltung der Bilanzierungpflicht? Falls ja, müssten die bei ihr aufbewahrten Wertpapiere verbucht werden. In welcher Form darf ich mir das vorstellen? Führt diese Behörde vielleicht sogar mehrere Bilanzen, da auch viele Wertpapiere nicht bei ihr aufbewahrt werden und überdies zumeist Wertrechtsanleihen sind?
Die Bundesschuldenverwaltung BSV arbeitet nach kameralistischen Grundsätzen, d.h. sie stellt keine Bilanzen auf, sondern führt nur das Bundesschuldenbuch nach dem Reichsschuldenbuchgesetz von 1891/1910 (also aus des Kaisers Zeiten).
Wieviel Schulden ins Buch kommen, ergibt sich aus den Ermächtigungen des Parlaments, das dazu das jeweilige Haushaltsgesetz verabschiedet. Damit hat die BSV also eine Art maximaler Summenvorgabe, bis zu der sie neue Staatsschulden emittieren darf.
Dies geschieht dann durch die Bundesbank (Bank des Bundes), die zur Emission jeder einzelnen neuen Tranche der Bundesschulden ein Konsortium von wichtigen Banken zusammenstellt (erhalten dafür Kommission, müssen aber auch die gesamte Emission dann übernehmen, was immer ein gutes Geschäft ist). Sind die Anleihen von den Geschäftsbanken übernommen, werden sie im Schuldenbuch eingetragen und angezeigt (heute Computer). Die Kurspflege der Bundesschulden abliegt der Buba, die gelegentlich vorübergehend Bundestitel in ihren Bestand nehmen darf (Gutschrift für die Verkäufer auf der Passivseite der Buba verbucht).
Die Vertwaltung der Schulden geschieht nach der Reichsschuldenordnung von 1924, ebenfalls in kameralistischer Manier. Dabei wird oft umgeschichtet - je nachdem wie sich die Zinsstruktur am Kapitalmarkt ändert, also sinken die Zinsen z.B. am langen Ende, dann werden mehr solche Titel ausgegeben usw. - um die Zinsbelastung des Haushalts möglichst gering zu halten (Sparsamkeitsprinzip).
Wo die Titel aufbewahrt werden, spielt keine Rolle. Sie liegen entweder bei der BSV, die mehr als ein Million solcher"Konten" (de facto Depots) führt oder in den Banken. Der Käufer solcher Anleihen hat ausschliesslich einen sachenrechtlichen (!) Anspruch auf die Titel (einen auf"Auslieferung", was aber bei Wertrechtsanleihen ein Widerspruch in sich ist, da es keine"realen" Stücke mehr gibt). Dennoch gilt das Sachenrecht und selbst bei einer Bankpleite erhalten sie die Titel sofort ausgeliefert und können sie in ein anderes Depot ihrer Wahl tun.
> 2. Die Zinsen, über die ich verfügen darf, werden offenbar zuerst meiner Bank gutgeschrieben, die sie dann auf mein Guthabenkonto verbucht. Aber von welchem Konto bucht die Bundesschuldenverwaltung ihrerseits die Zinsen ab? Wo und in welcher Form führt sie also ihrerseits ihre Konten?
Die Zinsen werden vom Bundesfinanzminister angewiesen, ebenfalls je nach Haushaltsgesetz. Käme kein Haushalt zu Stande, würde die Regel des vorläufigen Zwölftels gelten, wonach der Bund in dem Jahr ohne Haushalt immer so viel - je nach Monat - ausgeben darf wie er im Jahr zuvor ausgegeben hatte. Die Zinsen wiederum holt sich der Bund entweder aus den Steuereinnahmen, die bei Banken, Landeszentralbanken oder anderen öffentlich-rechtlichen Banken in Kontenform geführt werden. Oder er holt sie sich - nach der Emission neuer Titel - dann über die bei der Bundesbank eingelaufenenen Summen ab. Eine Liquiditätsklemme ist so gut wie ausgeschlossen, es sei denn, jemand hat nicht aufgepasst, was aber sofort über den Geldmarkt korrigiert werden könnte.
> 3. Es ist hier des öfteren davon die Rede gewesen, dass die öffentliche Hand die Zinsen"zur Schuld schlägt". Der Bundseshaushalt schließt bekanntlich jedes Jahr mit einem Minus ab. Auch diesen Vorgang begreife ich nicht ganz, da auf der einen Seite die Zinsen dazu gebucht werden, sie auf der anderen Seite aber auf meinem Konto jederzeit verfügbar erscheinen, so dass ich sie in Form von Banknoten abheben kann.
Wenn Sie Banknoten abholen, was Ihr gutes Recht ist, muss die Bank, bei der die Zinsen zum Zinstermin eingelaufen und auf ihrem Konto verbucht sind, sich die Banknoten bei der Bundesbank besorgen. Dies kann sie durch Abruf von Guthaben der Bank bei der Bundesbank (oder LZB) geschehen (die dann entsprechend kleiner werden und nicht mehr die Bank, sondern pro forma Sie als Banknoteninhaber auf der Passivseite der Buba erscheinen, nicht mit Namen natürlich), ansonsten muss die Bank sich gegen Einrechung von bubafähigen Papiere selbst die Banknoten bei der Buba besorgen. Das sind die hier schon oft diskutierten"Rediskontvorgänge".
> Was ist also der Unterschied zwischen gebuchten und gezahlten Zinsen?
Ihr Willensakt, ob Sie nun die Zinsen nur auf Ihrem Konto sehen oder abheben wollen. Der Bank ist es natürlich lieber, sie lassen sie stehen, weil sie sonst ihr Konto bei der Buba mindern bzw. dort Banknoten gegen teuren Rediskont abrufen müsste.
Einzelwirtschaftlich ist es für Sie kein Unterschied, für die Bank jedoch ein großer, da er deren Kosten in die Höhe treibt. Merke: Bargeld ist immer teurer als Buchgeld (Guthaben), egal jetzt bei wem es liegt.
> Die Beantwortung wäre für mich wichtig, da ich auch in Zukunft über gezahlte Zinsen verfügen möchte. Sie bedeuten für mich einen Beitag zur Bestreitung meiner Lebenshaltung und ich möchte vermeiden, dass mir die Zinsen eines Tages in der von mir gewünschten Form nicht mehr zur Verfügung stehen.
Dieses wäre der Worst Case des Staatsbankrotts: Der Staat kann zwar noch die Zinsen buchen lassen, ist aber außerstande, die zu ihrer Bezahlung nötige Liquidität zu beschaffen, was er nur kann, indem er neue Schulden macht, die vom Markt als Guthaben akzeptiert werden und die dann bei der Buba rediskontierfähig sind.
Davon sind wir allerdings noch ein Weilchen entfernt, wenn auch alles, was wir sehen, in diese Richtung weist (Schulden des Staates steigen schneller als das Sozialprodukt, usw.).
> Ich ersuche Sie, dieses Problem, das viele Menschen in meinem Alter betrifft, nicht als ein theoretisches zu sehen, sondern als ein höchst praktisches. Ein gerüttelt Maß an Misstrauen haben Sie jedenfalls mit Ihren Beiträgen hier bei mir geweckt.
Machen Sie sich jetzt noch keine Sorgen, bitte. Falls es brenzlig werden sollte, erfährt es dieses Board als erstes (und wir hoffen, sie sind dann noch froh und munter und hier mit dabei).
Das Thema Aktien hatte, so weit ich sehe, schon Herr Küßner beantwortet.
Gern zu weiteren Auskünften bereit und freundlichen Gruß
d.
> Nun noch zu den Aktien,
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