- Die allgegenwärtigen Mikrochips - Folgen für Mensch und Umwelt - rocca, 24.11.2003, 22:42
- Locker bleiben! - Taktiker, 24.11.2003, 23:23
- Re: Locker bleiben! Du machst mir Hoffnung - rocca, 24.11.2003, 23:44
- Re: Locker bleiben! - Hörbi, 25.11.2003, 20:51
- Locker bleiben! - Taktiker, 24.11.2003, 23:23
Re: Locker bleiben!
-->>Schon wer täglich ein wenig mit seinem GPRS-Handy rumspielt, weiß, wie unzulänglich die Prinzessin-auf-der-Erbse-HeiTesch im rauhen Alltagsbetrieb ist. Wir werden bald mit UMTS sehen, dass die tollen Geräte mit Mühe ein paar Standbildchen über den Äther kriegen werden...
>Im Labor sieht das natürlich alles ganz perfekt aus, aber"draußen im Lamde", da ist diese Präzisionstechnik ein lahmer Furz! Noch das Maut-Debakel im Kopf? Was die Technik anfällig macht, ist das notwendige Zusammenspiel von zuviel HiTech, der überall an der Cutting Edge spezifiziert ist.
>Das dauert noch 100 Jahre, bis das mal alles zusammenpaßt. Wenn das alles mal funktionieren wird, wird die Macht, die diese Geräte und Methoden braucht, längst kalter Rauch sein. Das sagt das alte Menschheitsprinzip, dass 'Gechichte' immer eine Funktion der größtmöglichen Ironie ist.
>Beispiele:
>- Die Handies und PDA's werden immer perfekter. Erstmals werden die Dinger richtig multifunktional und sogar brauchbar! Nur, oh weh, all die busy-busy Manager, die solche Geräte normalerweise kaufen, haben keine Termine mehr einzutragen und wichtige Business-Conference-Calls gibts auch nicht mehr, seit nur noch das Arbeitsamt gelegentlich anruft.
>- Die Digikameras werden der chemischen Fotografie endlich konkurrenzfähig: Digifotografieren macht jetzt erst richtig Spaß... Aber, oh weh, die Deutschen wollen nicht mehr in den Urlaub fahren! Da gibts so tolle Kameras und nichts mehr zu fotografieren!
>Man könnte das mit allerlei anderen elektronischen Gerätschaften fortsetzen. Dass es jetzt endlich richtig gute PDA/GSM-basierte Navisysteme fürs Auto gibt, zeigt uns schon, wohin es mit dem Autofahren in den nächsten Jahren geht...*G* Außerdem wird die Berliner-Südwärts-Rennstrecke A9 in wenigen Monaten fast komplett dreispurig sein. Schon jetzt kann man da ordentlich durchbratzen. Dies nur als weiterer Fingerzeig in Sachen Automobilität. Die besten Navisysteme und megabreite Autobahnen. Es wäre wirklich skurril, wenn da das Autofahren plötzlich en vogue werden würde...
>Also, keine Angst vor den Chips und Mikrorobotern! Selbst wenn 'sie' die Sensoren und die Datenübertragung in den Griff bekämen... bei der adäquaten Verarbeitung würde es spätestens scheitern! Nach 5 Tagen könnte man 1 Million Tipps im Internet lesen, wie man die neue Technik abmontieren, blockieren oder irreführen kann. Die Welt da draußen ist zu komplex für ein paar statische Chips.
>In meinem Projekt machen wir ziemlich anspruchsvolle Datenverarbeitung für die Lufthansa (Prognose von Buchungsverläufen auf feinstziselierter Ebene) und nudeln ein paar Terabytes an Daten jeden Tag durch. Wenn man sich ansieht, mit welchen Schwierigkeiten man da kämpft, halte ich noch mindestens 30 Jahre für nötig, um eine Datenverarbeitung auf der Ebene durchzuführen, welche für die Auswertung eines solchen Sensoren-Giganetzwerks nötig wäre. Aber nur dann 30 Jahre, wenn die technische Entwicklung weiter so ungebremst und exponenziell wie bislang abläuft. Stockungen und Rückschläge sind da noch nicht einberechnet. Allein die heute gängigen Formen der Datenhaltung sind für solche Breitbanddatensammler gar nicht ausgelegt, schon gar nicht für universelle Auswertung und breite Anwendungsspektren.
>Technisch nicht unmöglich, aber nicht im Zeitrahmen realisierbar, um der kontrolldurstigen derzeitigen Macht noch in die Hände zu fallen. Das panische Vertrauen auf diese Techniken dürfte eher ihr Fiasko beschleunigen, siehe analog Maut-Debakel (derzeit gar keine Maut) oder amerikanische Smartbombs, die mittlerweile 80% der Kriegstaktiken dort bestimmen, aber schon von billigen GPS-Jammern verarscht werden können.
Alles Digitale kann auch weiterhin digital sabotiert werden, denke ich mal.
Die Möglichkeiten scheinen ins Uferlose zu wachsen, und genau darin werden sie sich wohl verlieren, vermute ich, hoffenderweise.
Am Ende könnte man Vieles und Zuletzt wird wohl alles zu teuer sein um es auf Dauer tun zu können.
Dazu werden vielleicht bald schon jene fehlen, die es auch noch in ausreichender Weise beherrschen, verstehen, warten und weiter zu entwickeln, imstande sind. Und das womöglich nicht unbedingt nur aus demografischen Gründen.
H.

gesamter Thread: