- Germanistendebatte - Cujo, 27.11.2003, 09:23
- Re: Germanistendebatte - Cujo - nereus, 27.11.2003, 11:02
- Reemtsma - beni, 27.11.2003, 11:12
- Re: Germanistendebatte ** mit und ohne Gliedschaft - Herbi, dem Bremser, 27.11.2003, 11:54
- Re: Germanistendebatte - Cujo - PuppetMaster, 27.11.2003, 12:47
- Re: Germanistendebatte - PuppetMaster - nereus, 27.11.2003, 14:23
- Re: Germanistendebatte - Cujo - nereus, 27.11.2003, 11:02
Re: Germanistendebatte - PuppetMaster
-->Hallo PuppetMaster!
Du schreibst wegen der erwähnten Millionen-Strafe: na also, da scheint ja die gerechtigkeit gewaltet zu haben.
Möglicherweise habe ich da etwas zu schnell geschossen.
Quelle: JUNGE FREIHEIT, 45/99 05. November 1999
Jan Philipps Vater, Philipp Fürchtegott, Alwin und Hermann Fürchtegott. Vater Philipp Fürchtegott war ihr Kopf. Noch vor 1933 war seine Firma, in Altona-Bahrenfeld ansässig, das damals noch zu Preußen gehörte, in eine Steueraffäre geraten. Als dann das Dritte Reich hereinbrach, erwies sich der zuständige preußische Gauleiter Hinrich Lohse in dieser Angelegenheit als sein ausgemachter Feind. Aber da war plötzlich Hermann Göring da, der Lohse zurückpfiff, Philipp Fürchtegott vor dem laufenden Steuerhinterziehungsverfahren"per ordre de Mufti" rettete und dafür von ihm 12 Millionen Reichsmark erhielt. Für diese Bestechung wurde Philipp Fürchtegott 1948 angeklagt , dann aber schnell wieder freigesprochen und ein Jahr später, im Rahmen der Entnazifizierung, sogar als vom Entnazifizierungsgesetz"nicht betroffen" eingestuft. Diese 12 Millionen Reichsmark waren indessen nicht alles, was den Nationalsozialisten aus dem Hause Reemtsma damals zufloß. Im Spiegel Nr. 18 vom 1. Mai 1995 sprach Jan Philipp selbst davon, daß dieser Fall dann"zu reichen Spendentätigkeiten und privaten Zuwendungen" führten.
und im: Ostpreussenblatt, 23. Februar 2002 findet man:
Im Dritten Reich wuchs das Tabakimperium weiter. Sein Chef, der Vater des jetzigen Jan Philipp, stand den Regierenden außerordentlich nahe, und es war nicht nur Hermann Göring, dem Reemtsma regelmäßig erhebliche Beträge für den Ankauf von Kunstwerken zukommen ließ. Das brachte Reemtsma nach dem Kriege einen Prozeß ein wegen des Vorwurfs, er habe 7,2 Millionen Reichsmark gezahlt, um eine Steuererleichterung zu bekommen. Er wurde deswegen 1947 inhaftiert und ein Jahr später zu einer Geldbuße von zehn Millionen Mark verurteilt. Das Urteil wurde jedoch revidiert. Auch seine Entnazifizierung verlief reibungslos. Er wurde als „Entlasteter“ eingestuft und konnte seine wirtschaftliche Tätigkeit unbeschränkt wieder aufnehmen.
Dann hat er wohl das Geld wieder zurück erhalten? Oder wie muß man eine Urteilsrevision verstehen?
Tut mir leid wenn ich nur rechtskonservative Quellen benennen kann, doch woanders findet man derartiges nicht. [img][/img]
Stimmen dürfte es trotzdem sonst hätte Herr Reemtsma sicher seine Anwälte in Marsch gesetzt. Immerhin liest der NRW-Verfassungsschutz aufmerksam die Junge Freiheit.
wieso halbseiden? die strafe wurde ja abgessessen/bezahlt, somit ist das doch gegessen. oder willst du nun auch die kategorie"täterfamilie" und ewige sippenhaft einführen?
Ach, ich doch nicht! Es reicht doch wenn unser guter Jan Phillipp dem Daniel zur Seite springt wegen seiner brillanten historischen Analysen vom deutschen Mördervolk.
.. dazu noch eine kleine Köstlichkeit aus einem Historiker-Forum
12) Der Literaturprofessor Jan Philipp Reemtsma, den die FAZ 1997 interviewte - in seiner Eigenschaft als Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung, welches die sogenannten Wehrmachtsausstellungen möglich machte („Schreckliches kann man nur mit Schrecken begreifen“ F.A.Z. vom 9.4.97, S.35), antwortete recht ausweichend auf Fragen zu seinem Vater (einem angeblichen NS-Wehrwirtschaftsführer), bzw. dessen Bruder Alwin (einem angeblichen SS-Standartenführer) dahingehend, letzterer habe nur deshalb eine höhere Führungsposition (militärisches Äquivalent: Oberst) in der NS-Mordorganisation Nr. 1 ´angenommen´, um vorbeugend für die ganze Familie Regimetreue zu demonstrieren und damit seine für das Reemtsma-Zigarettenimperium ungleich wichtigeren Brüder von Avancen der Partei abzuschirmen. Dem entgegen wusste Prof. Reemtsma - dabei möglicherweise Claus Stauffenberg mit Fritz Dietloff Graf von der Schulenburg verwechselnd (?) - zu versichern, es sei ja allgemein hin bekannt, dass der junge Claus Stauffenberg ein begeisterter Nazi gewesen sei. Man ist geneigt, aus diesem fein entwickeltem Differenzierungsvermögen hinsichtlich der Motive von Personen, die gleichermaßen Institutionen des NS-Staates an führender Stelle dienten, die Frage abzuleiten, ob sich hier etwa eine Geschichtsbetrachtung frei nach dem Motto zu artikulieren versteht: „Wer (wirklich) Nazi war, bestimme ich...“
die zigaretten hätten sie übrigens auch verkauft, wenn es keine nazi-diktatur gegeben hätte - insofern unterstelle ich mal der familie, dass das vermögen rechtmässig erworben wurde.
Selbstverständlich! Die Zigarettenproduktion werfe ich ihm oder seinen Ahnen auch nicht vor. Der Mann ist mir im Grunde genommen sowieso egal.
Nur soll er bei dieser schmierigen Familien-Vita gefälligst den Schnabel halten und nicht ständig mit vorgehaltener Pistole die Wände nach Eintagsfliegen absuchen.
mfG
nereus

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