- Wirstchaftstheorie - rocca, 27.11.2003, 15:26
- Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Galiani, 27.11.2003, 18:47
- Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Prof. Malik, 27.11.2003, 19:10
- Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Euklid, 27.11.2003, 19:34
- Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Karl52, 27.11.2003, 20:51
- Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Euklid, 27.11.2003, 21:04
- Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Karl52, 27.11.2003, 20:51
- Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung, - Galiani, 27.11.2003, 18:47
Re: Vaclav Klaus sagte mir einmal:"Ihr im Westen habt ja alle keine Ahnung,
-->>was Kapitalismus überhaupt ist!"
>Und ich glaube, er hatte Recht.
>Hallo
>Ich möchte in diesem Zusammenhang wieder einmal einen Gedanken des damals 23-jährigen Ferdinando Galiani aus dem Jahre 1751 anführen. Schon Galiani hatte postuliert, daß zu einem funktionierenden Staat selbstverständlich funktionierende Istitutionen gehören:
><font size="2">[Ich zitiere aus"Ferdinando Galiani-Über das Geld", Düsseldorf 1999, S. 55f]</font>
>«...
><font color=#FF0000>Wie alle Ã-konomen von Ansehen nach ihm rechnet Galiani dazu: Eine Rechtsordnung, die einen geordneten Wettbewerb sicherstellt; insbesondere absolute Sicherheit des Eigentums; und natürlich auch gesundes Geld.
>Eine ganz ähnliche Sicht der Dinge tritt uns neuerdings in v. Hayeks"Recht, Gesetzgebung und Freiheit" entgegen sowie in dessen letztem großen Werk, der"Verhängnisvollen Anmaßung": Wobei v. Hayek annimmt, diese Einrichtungen seien auf kultur-evolutorischem Weg entstanden. Jedenfalls seien sie eine unabdingbare Voraussetzung für das Zusammenleben der Menschen in Frieden und Freiheit.
>Im Vergleich zu diesen Überlegungen... wirft es ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der ökonomischen Theorie unserer Tage, daß man nach dem Zerfall der Sowjetunion gemeint hatte, die Entfesselung der Marktkräfte allein werde in Rußland eine Demokratie nach westlichem Muster hervorbringen, ohne daß man sich erst langwierig darum kümmern müsse, auch die genannten Institutionen als Voraussetzung dafür wiederherzustellen. Was die Wirtschaftsberater aus dem Westen auf dieser Grundlage indes tatsächlich in Rußland entstehen ließen, war alles andere als ein Rechtsstaat. Es war vielmehr die krasse Form eines verwahrlosten, oligarchisch beherrschten Unrechtsstaates, in dem große und kleine Gangster freie Hand hatten.
>In einem solchen Umfeld konnte keine Marktwirtschaft entstehen, vielmehr ging die gesamte Wirtschaft samt der Landeswährung zugrunde. </font>
>... »
>(Wer will, darf darüber nachdenken, was das für unsere heutige Zeit und für den von dottore so treffend gezeichneten Zustand der Staatsfinanzen bedeutet.)
>Gruß
>G.
Man ist auch auf diesem Gebiet einmal mehr auf die Naivität der Mainstream-US-Oekonomie hereingefallen und glaubte, das Nonplusultra an Weisheit zu bekommen. Friedrich von Hayek hat mit Akribie schon in den 50er Jahren in seiner"Verfassung der Freiheit" gezeigt, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, wenn Wirtschaft und Gesellschaft in Freiheit funktionieren sollen - und, wie richtig gesagt wird, in seinen oben erwähnten Spätwerken hat er das nochmals dargelegt. Aus genau diesen Gründen habe ich in den 90er Jahren immer die Auffassung vertreten, dass der bejubelte Neo-Liberalismus mit dem echten Liberalismus wenig gemeinsam hat und in der Diskreditierung des liberalen Gedankengutes endigen wird sowie in einem wirtschaftlichen Desaster.
F. Malik

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